Thema: Philosophie
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Alt 12.02.2004, 19:18
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henrymiller henrymiller ist offline
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Registriert seit: 06.05.2008
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Standard Wenn Du Dich mal nicht irrst! ;-)

Soweit bekannt ist, besteht der Inhalt des West-östlichen Divans aus dem ...

Buch des Sängers
Buch Hafis
Buch der Liebe
Buch der Betrachtungen
Buch des Unmuts
Buch der Sprüche
Buch des Timur
Buch Suleika
Das Schenkenbuch
Buch der Parabeln
Buch des Parsen
Buch des Paradieses (Hier findest bissl was über Allah)

Guckst DU unter:

<a href="redirect.jsp?url=http://gutenberg.spiegel.de/goethe/divan/divan.htm." target="_blank">http://gutenberg.spiegel.de/goethe/divan/divan.htm.</a>

Goethe hat in seinem West-östlichen Divan nicht nur Gott/Allah lyrisch preisen wollen - wenn überhaupt!

In der Hauptsache ist dieses Werk eine nebulöse, raffinierte und sogar zweideutige erotische Lyrik - wofür der alte Herr Schwerenöter im übrigen bekannt war! - und über die Sehnsucht, Liebe etc..

Z.B. in dem hocherotischen Gedicht "An vollen Büschelzweigen", ist die eindeutige Zweideutigkeit (oder meinetwegen zweideutige Eindeutigkeit) nicht zu überbieten.

An vollen Büschelzweigen

An vollen Büschelzweigen,
Geliebte, sieh nur hin!
Laß dir die Früchte zeigen,
Umschalet stachlich grün.
Sie hängen längst geballet,
Still, unbekannt mit sich;
Ein Ast, der schaukelnd wallet,
Wiegt sie geduldiglich.

Doch immer reift von innen
Und schwillt der braune Kern;
Er möchte Luft gewinnen
Und säh die Sonne gern.

Die Schale platzt, und nieder
Macht er sich freudig los;
So fallen meine Lieder
Gehäuft in deinen Schoß.

È voila...der geile Johann mit seiner vornehmen Geilheit beschreibt in obigen Gedicht unverblümt den Koitus in poetischer Reinkultur ... oder wie auch immer! ;-))

Greetz