Chaos in der SPD geht weiter
Schmeißt Clement als Parteivize hin?
Die SPD kommt nicht zur Ruhe!
Nach dem Rücktritt von SPD-Chef Gerhard Schröder und der Nominierung von Franz Müntefering zu seinem Nachfolger will jetzt offenbar der nächste führende Parteifunktionär das Handtuch werfen.
Nach einem Bericht der „Berliner Zeitung“ erwägt Wirtschaftsminister Wolfgang Clement seinen Rückzug als stellvertretender Parteivorsitzender. Hintergrund: Clement fürchte, dass er nach dem Rücktritt von Schröder als Parteichef für seinen Reformkurs künftig noch weniger Rückhalt in der SPD-Führung habe.
Der ehemalige Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen war für seinen Kurs schon beim Bochumer SPD-Parteitag im November von den Delegierten abgestraft worden. Clement erhielt bei der Wahl der Parteivorsitzenden nur 56,7 Prozent der Stimmen
Ein noch schlechteres Wahlergebnis hatte damals nur Olaf Scholz bei seiner Wiederwahl als Generalsekretär hinnehmen müssen. Scholz muss jetzt im Zuge des Schröder-Rückzuges sein Amt an Klaus Uwe Benneter abgeben
Clements Überlegungen, als Parteivize hinzuschmeißen, bestehen offensichtlich seit Freitag. Er saß gerade im Zug, als ihn der Ruf des Kanzlers ereilte, sofort nach Berlin zurückzukehren.
In der Hauptstadt wurde er von Schröders Plänen unterrichtet, den SPD-Vorsitz abzugeben.
Die „Berliner Zeitung“ erfuhr: Clement war ein entschiedener Gegner dieser Pläne. Stoppen konnte er sie nicht. Zieht er deswegen jetzt seine persönlichen Konsequenzen?
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