Sehe ich auch so.
Qbjektivität. Man hört dieses Wort so oft.
Es gibt keine Objektivität - nur eine‚ höchstmöglichste Stufe des Ent-subjektivierens.
Wie soll es auch anders sein?
Wir können nicht umhin, selektiv wahrzunehmen, denn wir alle sind keine unbeschriebenen Blätter, die alles ohne Wertung aufnehmen.
Jeder von uns unterliegt seiner eigenen Biografie und nimmt Dinge Ich-spezifisch auf und wahr.
(Aus der Art der Wahrnehmung einer Person kannst Du sogar mit einer hohen Trefferquote auf seine gemachten Erfahrungen schließen.)
Ich lächle immer, wenn jemand von so großen Worten wie "Objektivität“ und "Realität" spricht.
"Sei doch mal realistisch!" <- Standartsatz.
Wie können wir realistisch sein, wenn wir davon ausgehen müssen, dass wir die Welt subjektiv wahrnehmen? Oder noch schlimmer: Wenn wir davon ausgehen müssen, dass wir gar nicht die Fähigkeit dazu haben, die Welt völlig objektiv wahrzunehmen?
Und wie können wir uns anmaßen von einer "realistischen Weltanschauung" zu sprechen, wenn wir nur spezifische Teile der Realität wahrnehmen können? Und zwar nur jene, die uns unsere rudimentären, organischen Sinne wahrzunehmen erlauben.
Das heißt:
Unsere Wahrnehmung reduziert sich auf 5 menschenspezifische Sinne - nur durch diese sind wir dazu in der Lage, unser Umfeld zu erfassen (sehen, riechen, fühlen, hören etc.). Alle anderen externen Einflüsse gehen unwahrgenommen an uns vorbei. (Unwahrgenommen, aber nicht unbeeinflussend. Eh, das Thema geht zu weit.)
Fazit:
Realität würde sich aus der objektiven Wahrnehmung definieren.
Objektive Wahrnehmung erfordert:
1. Dass wir nicht vorbelastet sind von bestimmten Erfahrungen und Werte - und Wertungssystemen, die wir verinnerlicht haben, nicht nutzen.
und
2. Dass wir alle Sinnesorgane haben, die wir benötigen, um alle Einflüsse (der Welt) wahrzunehmen.
Das sind die mindesten Kriterien - und diese können wir nicht gewährleisten.
Sprich:
Unsere Definition von Realität ist Dreck wert, weil unsere Definition von Objektivität Dreck wert ist.
Aber einen Sinn hat das Ganze.
Wir Menschen meinen, uns auf einem gemeinsamen Boden von "Tatsachen" zu befinden. So unterschiedlich unsere Wahrnehmungen auch sind (mein Blau ist niemals auch Dein Blau), so haben wir uns durch die Definition eben dieser Realität einen gemeinsamen NENNER konstruiert, der Maßstab unseres Handelns ist.
Uff.
Hab ich etwas vergessen?
Ja, habe ich:
Seid" bloß lieb! ;P
~sVy~
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