Selbstmord....
3 Monate nach meiner Anmeldung las ich zum ersten Mal vom Tod eines Mitglieds. Damals war es ein Autounfall, der glimpflicher hätte ausgehen können, wenn die Sicherheitsgurte benutzt worden wären. 1-2 Monate später folgte der zweite Todesfall. Wieder ein junger Mann, der, aus was für einem bescheuerten Grund auch immer, in irgendeinem Internetcafe erschossen wurde. Wieder Monate später dann ein drittes Opfer: Eine junge Frau wird von ihrem Ex erschossen, vor den Augen des gemeinsamen Kindes.
3 Schicksale, die wohl jeden hier in V! berührt haben. 3 junge Menschen, die von heute auf morgen nicht mehr da waren, denen das Leben vielleicht noch so viel zu bieten gehabt hätte....
Eigentlich hätte ich von vier Todesfällen schreiben müssen, denn V! hat nun, wie im Bereich Liebe zu Lesen ist, noch ein Mitglied weniger....
Wieder ein junger Mensch, den ich persönlich nicht mal kannte, und dessen Tod mir doch nahe geht. Um ehrlich zu sein, berührt mich diese Geschichte noch viel mehr, als die anderen zuvor. Diesesmal ist die Tote kein Opfer des Todes. Nein, sie hat sich ganz bewusst für den Tod und somit gegen das Leben entschieden....
Fast jeder Mensch hat wohl mindestens einmal in seinem Leben an Selbstmord gedacht, zumindestens den Wunsch gehegt tot/nicht mehr da zu sein. Doch den Freitod ausüben, tun nur die Wenigsten, was auch gut so ist.
In meinem Leben gab es (und wird es vermutlich immer wieder) Momente (geben) in denen ich, auch nicht mehr "da sein" wollte. Momente, in denen mir einfach alles zu viel wurde, und ich nur denke: "Alles ist scheisse, keine Lust mehr", aber wenn ich dann weiter denke, merke ich, dass ich Unsinn rede. Denn was mich nach meinem Tod erwartet, weiss ich nicht, dafür weiss ich aber, dass mein Tod (insbesondere Freitod) eine Menge Leute in tiefe Trauer stürzen und Schuldgefühle hervorrufen würde, und so egoistisch darf ich einfach nicht sein.
Nein, Selbstmord begehen ist einfach nur falsch....
Der Mensch muss stark sein, er darf sich nicht von Niederlagen unterkriegen lassen, er muss versuchen Schwierigkeiten zu meistern. Natürlich gibt es Momente, in denen man nicht mehr kann, aber man darf nicht vergessen, nach jedem Regen erscheint wieder die Sonne.
Wenn ich jetzt an das tote Mädchen denke, überkommt mich ne Wut, nicht auf sie, sondern eher auf die Gesellschaft. Wieso wurde ihr nicht beigebracht zu kämpfen, wieso wurde ihr nicht genügend Lebenswille eingeblüht! Ihr Tod erscheint mir am Unsinnigsten von allen. Tag täglich brechen Milllionen von Frauen Männern das Herz und Millionen von Männern brechen Frauenherzen, deswegen sucht man sich doch nicht den Tod aus! Wer weiss, was sie sich alles weggenommen hat mit dieser schrecklichen Tat. Vielleicht war sie nur kurz davor das Glück in allen Bereichen zu finden....
Ich hoffe keiner ist mir böse wegen diesem Text. Ich möchte kein Salz in Wunden streuen, aber die Geschichte hat mich wirklich berührt und ich musste das einfach schreiben. Und diesmal nicht um irgendeine Diskussion zu starten, denn nach Diskutieren ist mir wirklich nicht im Moment. Falls dennoch irgendwer, was dazu schreiben will, vergesst nicht, es heisst Religion&Glauben, und mir geht es mehr um den allgemeinen Glauben, denn das keine Religion Suizid toleriert, ist bekannt.
P.S: Geteiltes Leid ist halbes Leid. Lynchpolitik hilft keinem weiter. An Schuldkomplexen sind schon viele gebrochen, doch einen Toten zurückbringen, tun die nicht....
Möge sie ihren Frieden finden....
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