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Alt 11.12.2003, 16:36
domestos
 
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Standard o.T.

Das Böse an der Situation ist doch: Um in die EU aufgenommen zu werden, muss sich die Türkei soweit verändern lassen, das diese am Ende die EU garnicht mehr braucht. Das EU-Bürokratie-Monster wäre für die Türkei nur ein Hinderniss im Ausschöpfen und Koordinieren des vorhandenen Potentials.
Deine Idee mit dem Alternativbündnis halte ich für eine eher schlechte Idee. Die sogenannten orientalischen Länder bekommen doch momentan nichtmal das geradeaus Laufen richtig auf die
Reihe. Als hervorstechendes negatives Beispiel sei Saudi-Arabien genannt. Die einst reichsten Erdölvorkommen der Welt sind am Arsch. Das
Land ist durch die Gier des Königshauses bis unters Dach verschuldet. Dann die Hurerei mit der westlichsten Teufelsnation (USA), bei
gleichzeitig unkontrollierbarem Islamismus im eigenen Land. Dann doch lieber unabhängig, neutral und erfolgreich.
Ich denke die wahren Beitrittsbremsen liegen schon in der Türkei selbst. Diese tief verwurzelte, allgegenwärtige Staatsideologie geprägt von Nationalismus, Feindbildern wo man nur hinsieht, und dann diese uneingeschränkte Loyalität dem Militär-/Staatsapperates gegenüber. Die Türkei ist heute nicht mal auf dem Papier eine Demokratie. Oder seit wann werden die Mitglieder des Nationalen Sicherheitsrates direkt/indirekt vom Volk gewählt?
Das Thema Vergangenheitsbewältigung wird nicht mal im Ansatz angegangen. Zypernproblematik, Völkermord an Armeniern, die "Verschwundenen" Angehörigen der Samstagsmütter. In jedem 0815-Teehaus wirst du für solche Äusserungen sofort als Terrorist, Kurde oder als irgend ein sonstiges linkes staatsfeindliches Etwas niedergemacht. Da ist noch viel zu tun.
Zu Berlusconi,Hayder oder Belgien im Fall Dutroux und sonstigen Auswürfen innerhalb der EU gilt, dass diese Länder halt dem Verein schon dazugehören.