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31.05.2005 10:14

eine bundeskanzlerin?
 
naja.. bei angela merkel merkt man den unterschied zwischen mann oder frau nicht..
aber eine frau an der spitze einer Regierung?

politik ist sowieso scheisse.. würde am liebsten gar nicht wählen, aber meine stimme geht trotzdem der SPD da CDU Anti-Türkei EU Beitritt ist.

akdenizkusum26 31.05.2005 11:59

nicht so wichtig ... o.T.
 
ohne Text

akdenizkusum26 31.05.2005 12:07

nicht so wichtig...
 
ich glaube es ist gar nicht so wichtig wer bundeskanzler/in ist. Die Politik wird sich gar nicht ändern egal ob CDU oder SPD. Zum Beitritt von der Türkei ist es auch nicht so dramatisch wenigstens sagt die CDU ganz deutlich dass sie die Türkei nicht in der EU haben will. Die SPD aber spielt uns etwas meiner Meinung nach vor, als ob sie uns haben wollten. Im Grunde wollen sie es auch nicht, sondern möchten ihre Forderungen nur durchführen lassen und dann kommt keine Unterstützung. Ausserdem hängt es nicht nur an Deutschland, da gibt es auch noch 24 andere Länder die zustimmen müssen. Und die meisten von denen lehnen es strikt ab. Meiner Meinung nach sollte die Türkei die ganze EU-Sache abbrechen. Andere Länder leben doch auch ohne die EU. z.b. Norwegen, Schweiz,(einer der reichsten länder der Welt) wer weiss denn überhaupt was mit der eu in 5- 10 jahren passiert , siehe Frankreich.

31.05.2005 20:50

**Eine~kleine~Gruselstory** :)
 
Wo waren eigentlich die ganzen Wähler am Sonntag, als die CDU in NWR die Landtagswahlen gewonnen hat ?

Jetzt will Frau Merkel als Kanzlerkandidatin antreten! Das Volk befindet sich ja in einer Depression, idealer Nährboden für Propagandisten.
Ich nehme mal stark an, daß ´zu viele enttäuschte Ehemals-Wähler der SPD/Grünen zum Trotze ihre Treue abgeschworen und die CDU gewählt haben, obwohl sie keine Details über ihre Programme haben, die dann folgen würden - einfach nur zum Trotz, Glauben an die Propaganda und Hetze gegen die SPD, und schlichtweg wegen einem Tapetenwechsel. Die plumpen und platten Reden der CDU haben kein Hand und Fuß, dafür bieten sie sehr viele rosarote Träume und Beleidigungen gegenüber der Regierung an, was dem enttäuschten und frustrierten Wähler natürlich gefällt. Für mich zwei der wichtigsten Veränderungen, wenn sie die vorgeschobenen Wahlen im September gewinnen sollte: Studium wird noch teurer, Die CDU unterstützt eher die wohlhabenderen Gesellschaftsschichten, würde deren zu zahlenden Steuern senken, das Kündigungsrecht des Arbeitgebers wird weiter gelockert, mögliche Folge: es müßte noch mehr für Lau gearbeitet werden, ein Reformenstop würde erfolgen, die der Staat eigentlich sehr nötig hat, und sie hat natürlich eine sehr harte Ausländerpolitik.
Wer meint, daß es in Deutschland mehr Arbeit geben würde, die Steuern gesenkt, die Löhne steigen würden, sie praktisch ein Wundermittel aus diesem LOCH, in dem sich Deutschland gerade befindet, bieten und den Integrationskonflikt lösen würde, der irrt sich gewaltig. Durch deren Programme würde es noch schlimmer* werden, als es ohnehin schon ist.
Das Land hat kein Geld und die Leute sind nur am meckern. Uns hier geht es sehr gut vergleichsweise nicht wie den Menschen in anderen EU-Ländern, trotz unserer schlechten Konjunktur.
Die Menschen müssen dafür natürlich aber mitziehen und einiges verkraften, wenn sie eine höhere Besserungsrate verlangen. Die SPD hat den Bürgern vielleicht nicht den "Luxus" geboten, den jeder wohl gerne gehabt hätte, aber es ist immer noch das kleinere Übel, als die CDU.

Hitler hat damals aus dem Frust des Volkes, das u.a. aus Protest und Verzweiflung des Volkes wegen der schlechten Arbeitslage und des Haushalts, sein angestrebtes Ziel erreicht und die NSDAP hat die Wahlen gewonnen. Jetzt ist es gerade nur die CDU, die natürlich keinen reellen Vergleich darstellt, aber irgendwann wiederholt sich Geschcihte trotzdem. Man darf als Wähler keine radikalen Entscheidungen fällen, die zum Trotz sein und zum Nachteil der Mehrheit Ausmaße entwickeln würden.
Einen guten Politiker, der zur Wahl ansteht, macht nichts weiteres aus, als seine von Zweiten verfaßten und utopischen Reden und sein Charisma.
Sprachgewandt und charismatisch sind aber bekanntlich viele Leute.


;)

boer 31.05.2005 20:51

die story fängt erst richtig an..
 
Regierungsprogramm 2002/2006 von CDU und CSU

.....Nur gemeinsam mit Amerika können wir den neuen Sicherheitsbedrohungen wirksam begegnen. Dafür muss der europäische Pfeiler der NATO gestärkt werden..... Die europäischen Krisenreaktionskräfte müssen endlich einsatzfähig werden. Wir brauchen eine, europäische industrielle Basis..... Wir werden die verlässliche Freundschaft zu Amerika pflegen, die transatlantische Partnerschaft stärken und deshalb ein ernst zu nehmender Partner sein..... Auf der Basis gemeinsamer Werte können wir gemeinsame Antworten auf die weltpolitischen Herausforderungen finden. Wir werden uns für eine neue „Atlantische Charta„ und mehr Zusammenarbeit in den Bereichen Strafverfolgung, Energie und Umwelt einsetzen. Eine vertiefte Zusammenarbeit der Nachrichtendienste wird zu einer gemeinsamen Einschätzung weltweiter Bedrohungen beitragen..... Aufgrund der zahlreichen Konflikte im Krisenbogen Balkan, Kaukasus, Nah-/Mittelost und nördliches Afrika werden wir gemeinsam mit unseren Partnern den strategischen Fokus der Atlantischen Allianz nach Südosten ausrichten..... Wir werden die Pläne von Präsident Bush zur Schaffung einer „Alliierten Raketenabwehr„ aktiv aufgreifen.
.....
Wir werden klare Rechtsgrundlagen und Zuständigkeiten schaffen, um in besonderen Gefährdungslagen den Einsatz der Bundeswehr im Rahmen ihrer spezifischen Fähigkeiten ergänzend zu Polizei und Bundesgrenzschutz zu ermöglichen.
.....
Wir werden für eine eindeutige Identitätsfeststellung mit modernen technischen Möglichkeiten sorgen. Biometrische Merkmale wie den Fingerabdruck werden wir in Ausweisdokumenten umgehend einführen.
.....

boer 31.05.2005 20:51

rot-grün ist nciht besser
 
Bundeswehr: Soldatenausbildung und Waffen für Usbekistan

"Usbekistan ist eine Diktatur, mit der Deutschland Freundschaft pflegt. Bundeskanzler Schröder lobt Präsident Karimov als verlässlichen Verbündeten. Die deutsche Militärbasis dort ist ein Baustein im Kampf gegen den internationalen Terrorismus. Karimov behandelt auch die eigene Zivilbevölkerung als islamistische Terroristen, wenn sie gegen ihn protestiert. Geschehen am Wochenende im Fergana-Tal. Usbekische Soldaten schossen wahllos in eine Menge, hunderte Frauen, Männer und Kinder wurden getötet. Genaue Informationen über das Massaker liegen nach wie vor nicht vor. Was MONITOR aber enthüllen kann, ist die deutsche Militärhilfe für Usbekistan. Thomas Reutter zur Rot-Grünen Unterstützung eines gewaltbereiten Diktators."

boer 31.05.2005 20:51

und noch Mr. Rumsfeld..
 
Lassen wir auch noch Mr. Rumsfeld höchstselbst zu Wort kommen:


Tuesday, February 24, 2004
RUMSFELD: Thank you very much Mr. Ambassador. Good evening! I am delighted to be back in Uzbekistan. I’ve just had a long and very interesting and helpful discussion with the President, with the Minister of Defense, and members of the delegation. Uzbekistan is a key member of the coalition’s global war on terror. And I brought the President the good wishes of President Bush and our appreciation for their stalwart [entschiedenen] support in the war on terror.
.....
Today we discussed the excellent military-to-military relationship between Uzbekistan and the United States. Our relationship is strong and has been growing stronger. I met with the Minister of Defense and the President. As you know we have a Framework of Strategic Partnership, which involves military-to-military relationships and also we look forward to strengthening our political and economic relationships. So, one road, one path towards that end is the NATO Partnership For Peace Program. And NATO of course is the alliance of free nations and is pleased that Uzbekistan is working in the Partnership for Peace Program. The relationship between our two countries is important to us, and we certainly value the friendship of Uzbekistan and the people of Uzbekistan and are grateful for the stalwart, steadfast support in our efforts against terrorism.

boer 31.05.2005 20:52

und weiter gehts..
 
1000 Tote, Folter, Unterdrückung... das scheint nicht zu langen, um auf die Liste der "Achse des Bösen" zu kommen. Guter Terror, schlechter Terror... gut ist offensichtlich der, der auf der Seite der "Auserwählten" stattfindet.

Wie wir sehen, sind auch die "Friedensparteien" SPD und Grüne, beim "Kampf gegen den Terror" (..."DEN Terror", wenn ich das schon lese...) reichlich heuchlerich.
Aber mit der "laßt-uns-noch-tiefer-in-den-US-Arsch-kriechen" CDU/FDP-Koalitiion, müssen wir uns diesbezüglich voraussichtlich noch Wärmer anziehen. Beispiel: FDP für Präventivschläge gegen Terror-Regime

boer 31.05.2005 20:52

..dont worry, denn bald kommt Marduk und
 
im Jahr 2015 wird Deutschland zahlungs- und politikunfähig, weil sich dann die Verschuldung auf knapp 5 Billionen € erhöht hat. Eine vernichtende Analyse, die so noch nicht in der Öffentlichkeit wahrgenommen wurde. Und während so mancher im Publikum nachdachte, ob die beiden jungen Wirtschaftler nicht überzogen hätten, bestätigte Bundesfinanzminister Hans Eichel in seiner Laudatio diese Zahlen. In einem Anflug von Ehrlichkeit meinte er: Die SPD sei so tief im Keller, daß sie es sich leisten könne, die Wahrheit zu sagen. Ja, Deutschland werde politikunfähig, wenn wir so weitermachen, räumte Eichel ein...... Er sieht den drohenden Crash, und der kommt nicht erst in der Generation der Urenkel, sondern übermorgen, irgendwann zwischen 2010 und 2015...

boer 31.05.2005 20:53

..also investiert in GOLD
 
.....
Ohne Goldstandard gibt es keine Möglichkeit, Ersparnisse vor der Enteignung durch Inflation zu schützen. Es gibt dann kein sicheres Wertaufbewahrungsmittel mehr. Wenn es das gäbe, müßte die Regierung seinen Besitz für illegal erklären, wie es ja im Falle von Gold auch gemacht wurde (Goldbesitz war in Amerika bis 1976 für Privatleute verboten, Anm. d. Ü.). Wenn z. B. jedermann sich entscheiden würde, all seine Bankguthaben in Silber, Kupfer oder ein anderes Gut zu tauschen und sich danach weigern würde, Schecks als Zahlung für Güter zu akzeptieren, würden Bankguthaben ihre Kaufkraft verlieren und Regierungsschulden würden kein Anspruch auf Güter mehr darstellen. Die Finanzpolitik des Wohlfahrtsstaates macht es erforderlich, daß es für Vermögensbesitzer keine Möglichkeit gibt, sich zu schützen. Dies ist das schäbige Geheimnis, daß hinter der Verteufelung des Goldes durch die Vertreter des Wohlfahrtsstaates steht. Staatsverschuldung ist einfach ein Mechanismus für die "versteckte" Enteignung von Vermögen. Gold verhindert diesen heimtückischen Prozess. Es beschützt Eigentumsrechte. Wenn man das einmal verstanden hat, ist es nicht mehr schwer zu verstehen, warum die Befürworter des Wohlfahrtsstaates gegen den Goldstandard sind.
.....
Auszug aus: Greenspan"s Rede: "Gold und wirtschaftliche Freiheit"

31.05.2005 20:53

*Ein Dankeschön* ;)
 
Das sind Infos, die teilweise mein momentanes politisches Wissen übersteigen.
Danke, für Deine Reaktionen, die auch internationale Geschehenisse, Pläne und Folgen auffassen.
Das würde mich umstimmen, wenn es eine Alternative zur SPD und CDU gäbe. In der Bilanz ist die SPD leider immer noch das kleinere Übel für Deutschland, mit dem es nur noch weiter bergabgehen kann, wie Dein Text aussagt.
Schöne Feiertage noch,

nazanb 01.06.2005 00:24

Merkel?
 
Denkt ihr die gewinnt die Wahl? Besonders selbstbewußt kommt sie aber nicht rüber.. Ob sie´s überhaupt pakt? Sie macht nicht diesen Eindruck, was meint ihr?

nazanb 01.06.2005 00:24

Frau an der Spitze
 
ist doch super, aber bitte nicht die Merkel!

canx 01.06.2005 00:26

wenn cdu gewinnt
 
was wird sich dann für uns türken ändern?

tclady18 01.06.2005 10:47

alle wandern wir aus! o.T.
 
ohne Text

newgen 01.06.2005 12:39

Wir müssen alle
 
Ich denke wir müssen alle einen Halbmond am Arm tragen, damit man uns in der Menschen menge erkennt. Man weiß ja nie bei den Schwarzköppen :-)

garakedi 01.06.2005 17:35

WÄHLT ROT GRÜN!!
 
Keine Regierung hat mehr getan für die Ausländer in Deutschland als Rot-Grün!
Zumindest hat die 68 er Generation versucht aus den ASI, Selbstverliebten, Chauvinistischen Gartofel, bioverträgliche und ein wenig Dönerfreundliche Menschen zumachen. Zumindenst versucht haben Sie.

artuss 01.06.2005 23:30

Ihr solltet euch lieber.....
 
mal gedanken machen was nach dieser Wahl gewählt wird?! SPD hat Arbeitsmarkt technisch total versagt. Das LAnd ist Pleite, und alle Klammern sich jetzt an die CDU.
Die müssen es ja besser machen!
Oder etwa nicht?????
Vor acht Jahren liefen Parteien wie die NPD und REP. unter fernerliefen. Jetzt sind sie in Sachsen an der Macht. Jetzt bekommen diese Parteien immer mehr stimmen. Und die Prozentzahlen steigen.
Sie können sich Werbespotz im Fersehen leisten. usw. Wenn es die CDU nicht schafft die obengenannten problem zu lösen. brauchen wir uns nicht mehr um die CDU sorgen zu machen!

lala1 02.06.2005 08:57

Wie viele Ex-Pass-Türken gehen wählen ?
 
ohne Text

boer 02.06.2005 10:34

wählt Merkel !
 
..wenigstens ist sie ehrlich in ihren politischen Zielen; und spricht es offen aus, da weiß man wo man darn ist, während rot-grün schleimig, hinterlistig einer unsozial-kapitalistisch-pseudo-friedlichen Politik hinterherlaufen !!!

boer 02.06.2005 10:56

von wegen friedfertig..
 
EU-Verfassung - Europa der Konzerne und Generäle?
.....
Es gibt v.a. in zwei Bereichen sehr weitgehende Entwicklungen. Es gibt eine sog. EU-Interventionstruppe, die heißt in den EUPapieren auch genau so. Dazu gibt es eine nette Geschichte: ich saß einmal mit dem Manfred Opel, das ist ein ehemaliger SPD-Parlamentarier, auf dem Podium und habe zitiert, dass es da eine EU-Interventionstruppe gibt, und da sagt er, das stimmt überhaupt nicht, sie haben da gar nicht den Originaltext vor sich, und ich sage: doch, ich habe hier den englischen Originaltext vor mir liegen. Da heißt es "European Intervention Troops". Und da sagt er, ja klar, wenn sie die englische Fassung haben, lesen Sie die deutsche, dort heißt es "Krisenreaktionskräfte". Das zeigt mal wieder, dass offensichtlich im deutschen Kontext man solche Dinge etwas vorsichtiger formulieren muss. In der französischen Fassung heißt es übrigens auch Interventionstruppen. Was diese Interventionstruppen machen sollen, wird auch in der EU-Verfassung konkret beschrieben: "Mit all diesen Missionen kann zur Bekämpfung des Terrorismus beigetragen werden, unter anderem auch durch die Unterstützung von Drittstaaten bei der Bekämpfung der Terrorismus in ihrem Hoheitsgebiet.? Das ist wohlgemerkt nicht irgendein Erlass, dass soll Verfassungsgesetz werden!
.....
"Gemeinsam handelnd können die EU und die USA eine eindrucksvolle Kraft sein, die sich für das Gute in der Welt einsetzt."

nachzulesen: FRiedenswerkstatt Linz

boer 02.06.2005 11:29

eine politische Bilanz..
 
Die zehn Todsünden der Bundesregierung in der Außen- und Sicherheitspolitik
Zur Halbzeitbilanz der Bundesregierung

Eine Bilanz der rot-grünen Außen- und Sicherheitspolitik nach vier Jahren Regierung bietet ein Beitrag aus dem Juli 2002: Mit Tabubrüchen zur Normalität. Rot-grüne Außen- und Sicherheitspolitik ist vor allem Kriegspolitik.


Von Peter Strutynski*

* Bundesausschuss Friedensratschlag

Vorbemerkung

Die rot-grüne Bundesregierung war mit dem Versprechen angetreten: "Deutsche Außenpolitik ist Friedenspolitik." Eine friedenspolitische Halbzeitbilanz kommt zu einem anderen Ergebnis: Deutsche Außenpolitik war Kriegspolitik.

Die wesentlichen Vergehen der Bundesregierung auf dem Feld der Außen- und Sicherheitspolitik lassen sich in "zehn Todsünden" zusammenfassen. Nun kennt das mittelalterliche Kirchendogma nur sieben Todsünden; dies waren Hoffart, Geiz, Unkeuschheit, Neid, Unmäßigkeit, Zorn und Trägheit. Diese Todsünden entsprechen nicht mehr unbedingt modernem Denken.
Obgleich: Dem Verteidigungsminister "Unmäßigkeit" vorzuhalten bei seinen Forderungen an den Bundeshaushalt, wäre schon angemessen.
Nur: Diese Todsünde korrespondiert auf etwas widersprüchliche Art mit einer anderen Todsünde, nämlich dem "Geiz" von Hans Eichel, dem man hinsichtlich der Gier seines Ministerkollegen Scharping gar nicht genug Knickrigkeit wünschen möchte.
Und "Neid" ist sicher auch im Spiel, wenn moderne Staaten, angestachelt von der Gier der Konzerne, nach billigen Rohstoffen, nach Öl oder Diamanten sowie nach billigen Arbeitskräften schielen und die Außen- und Verteidigungspolitik hierfür in Anspruch nehmen möchten.
Und wenn schließlich "Hoffart" mit Dünkel, Hochmut und Eitelkeit übersetzt wird, fällt es nicht allzu schwer, zahlreiche Beispiele für eine solch weit verbreitete Todsünde in Regierungs- und Parlamentskreisen zu finden.

Mir scheint allerdings, dass die Menschheit heute nicht nur unter solchen lasterhaften Eigenschaften leiden muss, sondern dass die sündhafte oder kriminelle Energie noch ganz andere Dimensionen erreicht hat. Und von denen soll hier die Rede sein. Schon bei einem flüchtigen Blick auf die deutsche Regierungspolitik seit dem angeblichen Machtwechsel im Herbst 1998 reicht die heilige Zahl Sieben nicht mehr aus, das angerichtete Unheil zu beschreiben. Daher also die "zehn außen- und sicherheitspolitischen Todsünden" der Bundesregierung, bilanziert nach der Hälfte ihrer Amtszeit.

Zur ersten Todsünde:
"Von deutschem Boden darf nie wieder Krieg ausgehen" (Nachkriegskonsens in Deutschland-Ost und Deutschland-West)
"Handlungen, die geeignet sind und in der Absicht vorgenommen werden, das friedliche Zusammenleben der Völker zu stören, insbesondere die Führung eines Angriffskrieges vorzubereiten, sind verfassungswidrig. Sie sind unter Strafe zu stellen." (Art. 26,1 GG)
Die Beteiligung der Bundesrepublik am NATO-Krieg gegen Jugoslawien war der schwerwiegendste Bruch mit der Außenpolitik der Bundesrepublik seit 1949, die sich während des Kalten Kriegs militärischer Drohgebärden und Abenteuer weitgehend enthalten hatte. Da es sich ganz eindeutig um einen Angriffskrieg handelte, war diese Kriegsteilnahme gleichzeitig das schwerste Verbrechen, dessen sich die politische Führung eines Staates nur schuldig machen kann. Entsprechend klar und unerbittlich fällt auch die Strafvorschrift aus, die als Konsequenz aus dem oben genannten Grundgesetzartikel gezogen wurde: "Wer einen Angriffskrieg ... an dem die Bundesrepublik Deutschland beteiligt sein soll, vorbereitet und dadurch die Gefahr eines Krieges für die BRD herbeiführt, wird mit lebenslanger Freiheitsstrafe oder mit Freiheitsstrafe nicht unter zehn Jahren bestraft." (§ 80 Strafgesetzbuch).

Die Bundesregierung trägt damit auch die Verantwortung für die während des 78-tägigen Bombenkriegs getöteten Zivilisten sowie die angerichteten Schäden an zivilen Einrichtungen. Die Weigerung der Bundesregierung, sich an der nachträglichen Beseitigung der Kriegsschäden in Jugoslawien zu beteiligen und stattdessen die Wirtschaftsblockade gegen Jugoslawien aufrechtzuerhalten, setzt den Krieg mit anderen Mitteln fort.

Zweite Todsünde

Mit der Teilnahme am Jugoslawienkrieg machte sich die Bundesregierung eines zweiten "Die allgemeinen Regeln des Völkerrechtes sind Bestandteil des Bundesrechtes. Sie gehen den Gesetzen vor und erzeugen Rechte und Pflichten unmittelbar für die Bewohner des Bundesgebietes." (Art. 25 GG)
Der NATO-Krieg gegen Jugoslawien stellte unzweifelhaft nicht nur einen Bruch des geltenden Völkerrechts und damit des deutschen Grundgesetzes dar, sondern verstieß mit seiner Kampfführung zudem gegen das humanitäre Kriegsvölkerrecht. Die Charta der Vereinten Nationen verbietet kriegerische Handlungen mit Ausnahme der "Selbstverteidigung" gegen einen äußeren Angriff (Art. 2 und Art. 51). Das Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland verbietet Handlungen, "die geeignet sind und in der Absicht vorgenommenen werden, das friedliche Zusammenleben der Völker zu stören, insbesondere die Führung eines Angriffskrieges vorzubereiten" (Artikel 26 GG). Im 2+4-Vertrag verpflichten sich die Bundesrepublik und die DDR, dass "von deutschem Boden nur Frieden ausgehen" werde und das vereinte Deutschland keine seiner Waffen jemals einsetzen wird, es sei denn in Übereinstimmung mit seiner Verfassung und der Charta der Vereinten Nationen (Artikel 2 des 2+4-Vertrages).

Gegen das humanitäre Kriegsvölkerrecht (Genfer Abkommen einschließlich Zusatzprotokolle) verstieß der Krieg mindestens in vierfacher Weise:
Einmal gegen das Verbot von vorsätzlich gegen die Zivilbevölkerung oder einzelne Zivilpersonen gerichteten Angriffen, die den Tod oder eine schwere Beeinträchtigung der körperlichen Unversehrtheit oder der Gesundheit zur Folge haben (Artikel 85 Absatz 3 des 1.Zusatzprotokolls von 1977 des Genfer Abkommens von 1949) (z.B. Angriffe auf chinesische Botschaft, Fernsehsender, Eisenbahn, Flüchtlingstreck);
zum Zweiten gegen das Verbot des Führens eines unterschiedslos wirkenden, die Zivilbevölkerung oder zivile Objekte in Mitleidenschaft ziehenden unverhältnismäßigen Angriffs (z.B. auf Fabriken, Infrastruktureinrichtungen wie Brücken usw.);
zum Dritten gegen das Verbot der Anwendung von Waffen, Geschossen und Material sowie Methoden der Kriegsführung, die geeignet sind, überflüssige Verletzungen oder unnötige Leiden zu verursachen (z.B. der Einsatz von Clusterbomben oder von Geschossen mit abgereichertem Uran);
zum Vierten gegen das Verbot der Verwendung von Methoden oder Mitteln der Kriegführung, die dazu bestimmt sind oder von denen erwartet werden kann, dass sie ausgedehnte, langanhaltende und schwere Schäden der natürlichen Umwelt verursachen (Artikel 35 des 1. Zusatzprotokolls von 1977 des Genfer Abkommens von 1949) (z.B. Bombardierung von Ölraffinierien, Chemieanlagen oder Düngemittelfabriken).
Es gibt erdrückende Beweise, dass die NATO alle diese Bestimmungen wiederholt wissentlich verletzt hat.

Zur dritten Todsünde

"Der Bund stellt Streitkräfte zur Verteidigung auf." (Art. 87a GG) Die Bundesregierung setzt mit erheblicher Energie fort, was die Vorgängerregierung mit Verteidigungsminister Rühe begonnen hat: Die Umwandlung der Bundeswehr in eine Interventionsarmee. Das Konzept von Verteidigungsminister Scharping sieht vor, dass künftig rund 150.000 Soldaten für "Kriseneinsätze" bereitstehen, sodass gleichzeitig an zwei Kriegsschauplätzen operiert werden kann. Dies entspricht einer Aufstockung der bisherigen "Krisenreaktionskräfte" (derzeit 66.000) auf das Zweieinhalbfache. Die Bundeswehr, die nach dem Grundgesetz ausschließlich Aufgaben der Landes- oder der Bündnis"verteidigung" wahrzunehmen hat, verliert damit ihren ursprünglich "defensiven" Charakter und erhält eine strukturelle Angriffsfähigkeit.

Damit würde eine Entwicklung vorläufig abgeschlossen, die nach dem Ende des Ost-West-Konflikts und der Auflösung des Warschauer Pakts begann. In dem vereinigten Deutschland, das nur noch "von Freunden umzingelt" war, schwand die Legitimation für eine Armee oder gar für ein starkes Militärbündnis wie die NATO. Da es nichts mehr zu "verteidigen" gab, wurden weltweit neue "Risiken" und "Krisen" ausgemacht, denen militärisch begegnet werden müsse. In den Verteidigungspolitischen Richtlinien von 1992 und in diversen NATO-Dokumenten (zuletzt im neuen Strategischen Konzept vom April 1999) wurden als Ziele für das Militär u.a. genannt: Aufrechterhaltung des freien Welthandels, Zugang zu Rohstoffen und natürlichen Ressourcen, Abwehr von Flüchtlingen, Bekämpfung des internationalen Terrorismus usw. Mit "Verteidigung" hat das alles nichts mehr zu tun.

Scharping setzte sich mit seinem Konzept auch gegen die Vorschläge der von ihm selbst eingerichteten Weizsäcker-Kommission hinweg. Während dort die Bundeswehr auf insgesamt 240.000 Soldaten reduziert werden sollte und die angedachte "Auswahlwehrpflicht" für nur noch 30.000 Wehrpflichtige die allgemeine Wehrpflicht über kurz oder lang wohl ganz ausgehebelt hätte, will Scharping 277.000 Soldaten behalten und auf die Wehrpflicht auf keinen Fall verzichten. Damit bewegt er sich viel mehr in der Nähe der CDU-Vorschläge als in der Nähe des kleineren Koalitionspartners (die Grünen plädierten bekanntlich für eine Verkleinerung der Bundeswehr auf 200.000 Mann/Frau und für die völlige Abschaffung der Wehrpflicht).

Die vierte Todsünde

Die Bundesregierung wird sich "von der Verpflichtung zur weiteren Zivilisierung und Verrechtlichung der internationalen Beziehungen, zur Rüstungsbegrenzung und Abrüstung ... leiten lassen." (Koalitionsvereinbarung 1998)
Nun bedarf aber die Herstellung einer strukturellen Angriffsfähigkeit einer anderen Ausrüstung und Bewaffnung als eine Armee zum Zwecke der Landesverteidigung. Folgerichtig werden von der neuen Bundesregierung jene Beschaffungsmaßnahmen vorrangig behandelt, welche die Bundeswehr flexibler, transportfähiger ("verlegefähiger") und schlagkräftiger machen sollen. Festgehalten wird z.B. am umstrittensten und teuersten Rüstungsprojekt, dem Eurofighter 2000 (Beschaffungskosten bis zu 60 Mrd. DM), vereinbart wurde der Bau eines europäischen Großraumflugzeugs A400 M, die Beschaffung des Kampfhubschraubers "Tiger" (6 Mrd. DM) und des NATO-Hubschraubers NH-90 (7 Mrd. DM). Auch soll das neue Gepanzerte Transportfahrzeug GTK für rund acht Mrd. DM angeschafft werden, wenn die Finanzierung gesichert ist. Bei der Marine stehen mit der Korvette K 130 und der Fregatte 124 Kosten von rund 7 Mrd. DM bis zum Jahr 2008 und noch einmal rund 6 Mrd. DM danach an.

Mit den in der Entwicklung befindlichen Marschflugkörpern TAURUS, manuell lenkbaren Flugbomben POLYPHEM und Kampfdrohnen TAIFUN soll die Reichweite der Artillerie erhöht werden. Solche präzisen Abstandswaffen verleihen der Bundeswehr eine künftigen Kriegsszenarios angepasste "Deep-Battle-Kapazität".

Der neue Generalinspekteur der Bundeswehr, Harald Kujat, lässt keinen Zweifel daran, wofür all diese Großwaffensysteme gebraucht werden: "Material und Ausrüstung der Einsatzkräfte haben Priorität vor der Modernisierung der übrigen Streitkräftekategorien." "Einsatzkräfte" ist das Wort für "Krisenreaktionskräfte" alter Sprachregelung. Es sind die Kampftruppen, die speziell für Auslandseinsätze zur Verfügung stehen.

Die Gesamtkosten für Forschung, Entwicklung und Beschaffung der genannten und noch weiterer Großwaffensysteme belaufen sich für den Zeitraum 2001 bis 2015 auf geschätzte 210 Mrd. DM

Fünfte Todsünde

Während die bisherigen Todsünden der Bundesregierung in der Regel entweder dem Grundgesetz oder den schön klingenden Verheißungen aus der Koalitionsvereinbarung diametral widersprachen (z.B. dem Versprechen "Deutsche Außenpolitik ist Friedenspolitik"), verhält es sich beim folgenden Punkt, der fünften "Todsünde", insofern anders, als er offen und klar angekündigt worden war: "Die Koalition unterstützt aktiv die Bemühungen um den Zusammenschluss der europäischen Luft- und Raumfahrtindustrie." Die Bundesregierung betätigt sich also als aktiver Förderer von Unternehmenskonzentration, noch dazu in einem so sensiblen Bereich wie dem der Rüstungsindustrie. Im Oktober 1999 fusionierten das DaimlerChrysler-Unternehmen DASA und die französische Aerospatiale Matra zur European Aeronautic, Defense and Space Company EADS. Dieser Luft- und Raumfahrtkonzern rückte weltweit hinter Boeing an die zweite Stelle, etwa gleichauf mit dem zweiten US-Rüstungsgiganten Lockheed Martin.

Doch damit nicht genug: Im Dezember 1999 trat die spanische Casa der EADS bei, und im April 2000 gründeten die EADS und der italienische Militärflugzeughersteller Alenia (Tochter von Finmeccanica) ein Gemeinschaftsunternehmen. Als nennenswerter europäischer Luft- und Raumfahrtkonzern ist nun lediglich British Aerospace noch außen vor. Es gibt aber bereits Verbindungen zur EADS, etwa durch die Zusammenlegung der Raketenproduktion von Aerospatiale Matra, British Aerospace und der italienischen Finmeccanica (Oktober 1999). Auch beim Bau des europäischen Militärtransportflugzeugs A400M ist die British Aerospace dabei: Das mit 18 Mrd. DM teure Beschaffungsprogramm, an dem acht Länder beteiligt sind, wird von der EADS-Tochter Airbus Industrie durchgeführt; an ihr ist British Aerospace mit 20 Prozent beteiligt. - Nationale Zusammenlegungen von Rüstungskapazitäten förderte die Bundesregierung im Werftensektor und bei den Panzerherstellern. - Die Lobby ist zufrieden. Der Vorstandsvorsitzende des Rüstungskonzerns EADS stellte der Bundesregierung ein erstklassiges Zeugnis aus: "Mit der neuen Regierung ist es zu einer bemerkenswerten Richtungsänderung gekommen", meinte er anerkennend und belobigte insbesondere den Verteidigungsminister für dessen Absicht, den Investitionsanteil am Verteidigungshaushalt auf 30 Prozent zu erhöhen."

Zur sechsten Todsünde

Dass dies alles Geld kostet, mehr Geld, als dem Verteidigungsministerium zur Zeit zur Verfügung steht, liegt auf der Hand. Daher fahren Scharping und seine Generäle eine Dreifachstrategie, um ihren unstillbaren Durst nach neuen Waffen zu befriedigen: Einmal soll in der Öffentlichkeit der Eindruck erweckt werden, Gerät, Ausrüstung und Bewaffnung der Bundeswehr seien so veraltet und marode, dass die "Bündnisfähigkeit" gefährdet sei. In der Marine, so erzählte Vizeadmiral Hans Lüssow zur Illustration der defizitären Lage, kursiere folgendes Szenario: Ein Erwachsener gebe fünf Kindern 100 Legosteine und verlange von ihnen, jedes solle davon ein Haus mit 30 Steinen bauen (FR, 07.09.2000). Also sei eine Rundum-Erneuerung unumgänglich, die koste aber Geld. Zum Zweitens wird versucht, durch die Straffung des inneren Dienstbetriebs und durch die Privatisierung von Aufgaben ("out sourcing") Geld einzusparen, das dann für neue Waffen ausgegeben werden könnte. Die Wirtschaft profitiert also doppelt davon. Und drittens werden nicht mehr gebrauchte Waffen und Ausrüstungen verkauft. Der Erlös fließt aber nicht (wie bei der UMTS-Lizenzversteigerung) in den Bundeshaushalt allgemein, sondern verbleibt zu 50 Prozent im Verteidigungsministerium. Im Mittelpunkt steht also die Erhöhung der "investiven" Mittel im Verteidigungshaushalt zulasten der laufenden Ausgaben (Personal usw.). Entgegen der mittelfristigen Finanzplanung für den Verteidigungsetat, die für die Jahre 2000 bis 2003 eine leichte Senkung der Ausgaben vorsah (von 45,3 Mrd. DM im Jahr 2000 auf 43,7 Mrd. DM in 2003), wird der Verteidigungshaushalt wieder ansteigen.

Schon im laufenden Haushaltsjahr wurden die Militärausgaben erhöht. Dies wird nur dadurch verschleiert, dass der Einsatz im Kosovo (2 Mrd. DM im Jahr 2000) nicht im Einzelplan 14 (Verteidigung) sondern im Einzelplan 60 (allgemeine Finanzverwaltung) aufgeführt ist. Während in fast allen anderen Ressorts Eichels Rotstift angesetzt wird, muss das Verteidigungsministerium im Jahr 2001 keine Kürzungen hinnehmen. Die "Sonderausgaben" für den Kosovo-Einsatz (2 Mrd. DM) werden wieder im Einzelplan 14 verbucht; dadurch steigt der Etat auf 46,8 Mrd. DM Hinzu kommt, dass Scharping vom Verkauf von Gerät und Liegenschaften 80 Prozent des Erlöses behalten darf. 2001 wird das voraussichtlich 1 Mrd. DM sein. Für 2002 wird dieser Betrag auf 1,2 Mrd. DM Veranschlagt. Mit anderen Worten: Der Militäretat wird in den nächsten Jahren mit Sicherheit höher liegen als heute.
Dies hat auch die Weizsäcker-Kommission für nötig befunden und dafür den listigen Slogan geprägt: "Sparen kostet".

Siebte Todsünde

"Der Beachtung der Menschenrechte im Bestimmungs- und Endverbleibsland wird bei den Entscheidungen über Exporte von Kriegswaffen und sonstigen Rüstungsgütern besonderes Gewicht beigemessen" (Rüstungsexportrichtlinien der Bundesregierung, 19. Januar 2000).
Der Waffenhandel kann dann zu einer Todsünde werden, wenn mit ihm Beihilfe zum Mord geleistet wird. Eine "restriktive" Rüstungsexportpolitik versprach die neue Bundesregierung bei ihrem Amtsantritt. Doch schon bei der ersten Probe aufs Exempel knickte Berlin ein. Der Bundessicherheitsrat, ein geheim tagendes Gremium, das aus dem Kanzler und vier Ministern besteht (Äußeres, Wirtschaft, Verteidigung, Entwicklung), entschied im Oktober 1999, dem türkischen Militär einen Leopard-2-Panzer zu "Testzwecken" zur Verfügung zu stellen, wohl wissend, dass nach erfolgter erfolgreicher Erprobung die Türkei 1.000 solcher Kampfpanzer in Deutschland auch bestellen würde. Zur Beruhigung der Gemüter verabschiedete das Kabinett im Januar 2000 neue Rüstungsexportrichtlinien. Danach sollte vor einer Entscheidung über Waffenexporte die Menschenrechtssituation im Empfängerland berücksichtigt werden. Damit schien klar, dass der Türkei weder die gewünschten Panzer noch andere Waffen geliefert werden dürften. Doch Ende August 2000 wurde bekannt, dass der Bundessicherheitsrat die Lieferung einer Gewehrmunitionsfabrik in die Türkei genehmigt hat. In der SPD und bei den Grünen nehmen die Stimmen zu, die sich - Menschenrechtsprinzipien hin oder her - für eine "Gleichbehandlung" des NATO-Mitglieds Türkei mit den anderen NATO-Partnern aussprechen. Und in der Tat: Wer Gewehrmunitionstechnologie weitergibt (Gewehre werden mit Sicherheit gegen Kurden eingesetzt), wird auch Panzer (die nach der bisherigen Argumentation der Exportbefürworter nicht für den Einsatz in Kurdistan bestimmt seien) liefern müssen. Die Bundesregierung schafft also aktiv jene "Sachzwangslogik", der sie sich hinterher achselzuckend oder scheinbar zähneknirschend unterwirft.

Doch auch ohne diesen Deal, der noch nicht unter Dach und Fach ist und gegen den die Friedensbewegung immer noch mobil macht, belegt die Bundesrepublik auch unter Rot-Grün einen Spitzenplatz unter den Rüstungsexportländern der Welt. 1998 Platz zwei, 1999 Platz drei. Zur Erinnerung: In den 80er Jahren kam die Bundesrepublik nie über einen fünften bis siebten Platz hinaus. Zu Beginn der 90er Jahre wurde das Erreichen des zweiten Platzes von Kohl, Kinkel und Rühe noch verschämt damit entschuldigt, dass der Verkauf überzähligen Rüstungsmaterials aus den NVA-Beständen die Exportbilanz "vorübergehend" aufgebläht habe. Nach zwei Jahren Schröder, Fischer und Scharping behauptet die Bundesrepublik ihren Spitzenplatz unter den Händlern des Todes auch ohne den Verkauf von NVA-Material!

Zur Todsünde Nr. 8

"Die Parteien verpflichten sich, in Übereinstimmung mit der Satzung der Vereinten Nationen jeden internationalen Streitfall, an dem sie beteiligt sind, auf friedlichem Wege so zu regeln, dass der internationale Friede, die Sicherheit und die Gerechtigkeit nicht gefährdet werden, und sich in ihren internationalen Beziehungen jeder Gewaltandrohung oder Gewaltanwendung zu enthalten, die mit den Zielen der Vereinten Nationen nicht vereinbar sind." (Art. 1 Nordatlantikvertrag der NATO)
Im April 1999 stimmte die Bundesregierung dem neuen Strategischen Konzept der NATO zu. Dieses neue Konzept geht eindeutig über den Nordatlantikvertrag von 1949 hinaus, der das Bündnis auf reine Verteidigungsaufgaben verpflichtet hatte (Art. 5). Die neue NATO müsse, so heißt es heute, auf eine Reihe globaler und regionaler Bedrohungen reagieren können. "Zu diesen Risiken gehören Ungewissheit und Instabilität in und um den euroatlantischen Raum sowie die mögliche Entstehung regionaler Krisen an der Peripherie des Bündnisses ... unzureichende oder fehlgeschlagene Reformbemühungen, die Verletzung von Menschenrechten und die Auflösung von Staaten." Hinzu kämen Probleme mit der Weitergabe von Nuklearwaffentechnologie, "Akte des Terrorismus, der Sabotage und des organisierten Verbrechens sowie der Unterbrechung der Zufuhr lebenswichtiger Ressourcen." Diesen Problemen oder Gefährdungen müsse Seitens der NATO auch militärisch begegnet werden. Die Mitglieder der NATO, so heißt es in dem Dokument, "müssen bereit sein, nicht unter Artikel 5 fallende Krisenreaktionseinsätze durchzuführen." Genauso gut könnte man formulieren: "...Einsätze, die vom NATO-Vertrag nicht gedeckt sind, durchzuführen."! Eindeutiger kann diese Zielbestimmung nicht sein: Ob mit oder ohne Beschluss des UN-Sicherheitsrats: Die NATO kann, wenn sie sich dazu entschließt bzw. wenn sie es für opportun hält, in all den genannten Krisen militärisch eingreifen. Und auch eine geografische Eingrenzung des Operationsgebiets ist nicht mehr möglich. Denn was heißt schon "im und um den euroatlantischen Raum"?!

Die Bundesregierung hätte einer solchen Aufgabenerweiterung der NATO nie zustimmen dürfen. Denn einmal verletzt sie selbst den NATO-Vertrag (insbesondere Art. 5), zum anderen widerspricht sie der von der Bundesrepublik mit dem Beitritt zur NATO eingegangenen Verpflichtung, die sich ausschließlich auf die Verteidigung des Bündnisses im Fall eine äußeren Angriffs bezieht. Im Wahlprogramm der SPD von 1998 hieß es noch: "Die NATO ist und bleibt ein Verteidigungsbündnis." Die Bundesregierung hat es nicht einmal für nötig befunden, eine so weitreichende Entscheidung vom Bundestag "absegnen" zu lassen. Beim Bundesverfassungsgericht ist deshalb eine Organklage der PDS-Bundestagsfraktion anhängig, um die Verfassungsgemäßheit bzw. -widrigkeit der Zustimmung zur neuen NATO-Strategie überprüfen zu lassen.

Neunte Todsünde

"Der Bund kann sich zur Wahrung des Friedens einem System gegenseitiger kollektiver Sicherheit einordnen; er wird hierbei in die Beschränkungen seiner Hoheitsrechte einwilligen,die eine friedliche und dauerhafte Ordnung in Europa und zwischen den Völkern der Welt herbeiführen und sichern." (Art. 24,2 GG)
Entgegen diesem europapolitischen Verfassungsgebot spielt die Bundesregierung eine aktive Rolle bei der Umwandlung der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft in ein Militärbündnis. Im Februar 1999 erklärte Außenminister Fischer: "Die EU muss die Fähigkeit auch für ein eigenes Krisenmanagement entwickeln... Das muss letztlich auch eine militärische Komponente beinhalten." Etappen auf dem Weg zur Militarisierung der EU waren die Ernennung des damals noch amtierenden NATO-Generalsekretäre zum so genannten Mr. GASP, zum "Hohen Vertreter" für die Gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik" der EU (Kölner EU-Gipfel im Juni 1999) und der Beschluss auf dem EU-Gipfel in Helsinki (Dezember 1999), eine EU-Interventionstruppe von rund 50.000 bis 60.000 Soldaten aufzustellen. Die Bundesregierung bietet hierfür 20.000 Mann an. Gleichzeitig wurden ein "Ständiger Ausschuss für politische und Sicherheitsfragen" (APS), ein "Militärausschuss" sowie ein "Militärstab" ins Leben gerufen. Außerdem wurde eine enge Abstimmung und Kooperation mit der NATO vereinbart.

Letzterem steht die Absicht vor allem der Bundesrepublik und Frankreichs gegenüber, eigene europäische Satellitenaufklärungskapazitäten aufzubauen, um so "unabhängig von amerikanischem Wohlwollen auf Krisen reagieren" zu können (FAZ, 03.07.00). Die Bundesregierung ist hier treibende Kraft. Sowohl im Kirchbach-Papier, als auch in der Studie der Weizsäcker-Kommission, als auch im "Eckpfeiler-Papier" Scharpings wird sogar eine nationale "raumgestützte Aufklärungsfähigkeit" verlangt, die von einem deutschen Radarsatellitensystem "SAR-Lupe" übernommen werden soll. Damit würde sich Deutschland einen Informationsvorsprung verschaffen, womit eine Planungs- und Einsatzführungsdominanz in der sich militarisierenden EU ermöglicht würde. Warum nicht im europäischen Militärbündnis die Rolle einnehmen, welche die USA in der NATO innehaben?

Klarer als der Staatssekretär im Verteidigungsministerium, Dr. Walther Stützle, konnte man die ehrgeizigen Pläne der Bundesregierung nicht zum Ausdruck bringen: "Eine Union, die sich nicht verteidigen kann, ist keine Union."

Der Prozess der EU-Militarisierung wird voran getrieben ohne Rücksicht auf die EU-Staaten, die nicht der NATO angehören und damit einen Neutralitätsstatus haben (Österreich, Finnland, Schweden, Irland) und ohne Rücksicht auf das eigentliche Instrument kollektiver europäischer Sicherheit: die OSZE. In Kauf genommen wird die Zementierung der Spaltung Europas zwischen dem "Westen" und Russland/Weißrussland und die innere Spaltung "West"europas in Zonen unterschiedlichen Gewichts, verschiedener Geschwindigkeiten und unterschiedlichen Status`. - Doch davon ganz abgesehen: Weder Europa noch die Welt braucht ein neues Militär- und Interventionsbündnis.

Zur zehnten Todsünde

"Entwicklungspolitik ist heute globale Strukturpolitik, deren Ziel es ist, die wirtschaftlichen, sozialen, ökologischen und politischen Verhältnisse in Entwicklungsländern zu verbessern. Sie orientiert sich an dem Leitbild einer globalen nachhaltigen Entwicklung." (Koalitionsvereinbarung 1998)
Viele Konflikte in der Welt lassen sich auf soziale und wirtschaftliche Ursachen zurückführen. Insbesondere die Länder der Dritten Welt, in denen die meisten Kriege und Bürgerkriege stattfinden, leiden unter Armut und Hunger, mangelndem Zugang zu Wasser und Gesundheitsdiensten, fehlenden Arbeits- und Verdienstmöglichkeiten und einem fortschreitenden Raubbau an den natürlichen Ressourcen. Dies zu sehen, ist eine Sache, es zu beheben, eine andere. Die Bundesregierung, so darf unterstellt werden, sieht die Probleme, sie tut aber viel zu wenig, um an ihrer Beseitigung mitzuwirken. Dies soll am Beispiel der Entwicklungspolitik, dem Ressort von Heidi Wieczorek-Zeul, verdeutlicht werden. In der Koalitionsvereinbarung 1998 waren nicht nur so hehre Grundsätze wie der oben zitierte verkündet worden, es wurden auch konkretere Ziele gesetzt. So hieß es z.B. vollmundig: "Um dem international vereinbarten 0,7 % Ziel näher zu kommen, wird die Koalition den Abwärtstrend des Entwicklungshaushaltes umkehren und vor allem die Verpflichtungsermächtigungen kontinuierlich maßvoll erhöhen."

Das "0,7 % Ziel" ist eine Richtschnur, welche die Vereinten Nationen 1970 beschlossen haben. Danach sollen die entwickelten Industrieländer mindestens 0,7 Prozent ihres Bruttoinlandsprodukts für die Entwicklung der armen Länder aufwenden. Diesen Anteil erreichen nur ein paar Länder, etwa Schweden, Dänemark, die Niederlande und Norwegen. Die Bundesrepublik hatte immer Schwierigkeiten mit der Entwicklungspolitik, obwohl sie sich zu Zeiten des Kalten Kriegs und der Systemkonkurrenz gegenüber ausgewählten Musterstaaten (das waren nicht selten auch Musterdiktaturen) durchaus spendabel zeigte. Dennoch ging ihr Entwicklungshilfeanteil nie über 0,5 Prozent hinaus. In der 90er Jahren, noch unter der Regierung Kohl, schwankte der Anteil zwischen 0,4 und 0,3 Prozent. Wer hätte nicht 1998 geglaubt, dass die "rote Heidi", wie sich die neue Entwicklungsministerin früher nicht ungern rufen ließ, die Trendumkehr schaffen würde? Doch das Gegenteil ist eingetreten: Im Jahr 2000 sank der Entwicklungshilfeanteil auf das historische Tief von 0,26 Prozent! Halbiert wurde beispielsweise der deutsche Beitrag für das UN-Entwicklungsprogramm UNDP (von über 80 auf 42, 5 Mio. DM). "Ein schwerer Schlag" für das UNDP, wie ihr Direktor Mark Malloch Brown in einem Interview klagte, zumal die Kürzung "ohne Ankündigung" vorgenommen wurde und damit die Organisation in große Schwierigkeiten gestürzt wurde. Andere Länder seien teilweise eingesprungen, aber, so Brown, "das von Deutschland verursachte Loch wird dadurch nicht gefüllt."
Und - ein zweites Beispiel - die Exekutivdirektorin des UN-Bevölkerungsfonds, Nafis Sadik, beschwerte sich darüber, dass ihre Organisation, die von der Kohl-Regierung noch 46 Millionen DM erhalten habe, für das Jahr 2000 nur noch 18 Mio. DM erhält. Das sei "wirklich ärgerlich", denn immerhin sei Deutschland ja das "führende Land" in Europa. - Hätte sie gesagt, das "kriegführende Land", dann hätte sie doppelt Recht mit ihrer Kritik.

Nachbemerkung

Noch einmal zur Erinnerung: Die sieben Todsünden nach dem Dogma der mittelalterlichen Kirche waren: Hoffart, Geiz, Unkeuschheit, Neid, Unmäßigkeit, Zorn, Trägheit. Man sieht: Die Vergehen, für die man damals, im finstersten Mittelalter, auf ewig in der Hölle braten musste, waren harmlos gegenüber den Vergehen der Politik am Ende des 20. und zu Beginn des 21. Jahrhunderts.

Wie geht man nun aber mit den "Sündern" um? Darauf zu hoffen oder gar zu warten, dass sie dereinst vom Jüngsten Gericht abgeurteilt werden und ihre gerechte Strafe auf ewig im Jenseits verbüßen müssen, könnte aus zwei Gründen ins Auge gehen: Einmal könnte sich herausstellen, dass das göttliche Justizwesen nicht existiert oder jedenfalls nicht so funktioniert, wie es christlicher Kinderglauben nahe legte. Und zum anderen wäre es unverantwortlich gegenüber den hienieden Wandelnden, wenn man den bezeichneten Straftätern nicht schon im Diesseits das politische Handwerk zu legen versuchte. Ich plädiere also sicherheitshalber für eine möglichst zeitnahe Ahndung sündhaften Regierungshandelns nach dem bewährten Dreischritt Bestrafung, Resozialisierung, Vorbeugung.

1) Bestrafung

Das traditionelle Strafrecht geht davon aus, dass ein Straftäter eine seiner Straftat angemessene Strafe zu verbüßen habe, die sowohl auf die Abschreckung potenzieller anderer Täter als auch auf die erzieherische Einwirkung auf den Delinquenten selbst abzielt. Die strafrechtliche Verfolgung von Regierungen ist bekanntlich etwas schwieriger als von natürlichen oder juristischen Personen. Zur Zeit findet sich kein ordentliches Gericht, weder in Den Haag noch hierzulande, das den Völkerrechtsbruch des NATO-Kriegs gegen Jugoslawien ahnden würde. Sämtliche Strafanzeigen, die noch während des Kriegs bei der deutschen Generalstaatsanwaltschaft eingegangen sind, wurden zurückgewiesen. Und die Chefanklägerin des UN-Tribunals in Den Haag, Carla del Ponte, hat es trotz erdrückenden Materials abgelehnt, auch nur ein Ermittlungsverfahren gegen die Regierungschefs der NATO-Staaten einzuleiten. Dass demgegenüber in der Bundesrepublik zahlreiche Friedensfreunde wegen ihres Widerstands gegen den NATO-Krieg zu zum Teil empfindlichen Geldstrafen verurteilt wurden und Carla del Ponte als Hauptschuldigen des Jugoslawienkriegs den jugoslawischen Präsidenten Milosevic anklagt und ihn, bevor ein solcher Prozess überhaupt begonnen hat, schon mit der Höchststrafe "lebenslänglich" vorverurteilt, gehört zu den gewohnten Ungereimtheiten der herrschenden Justiz, die diesbezüglich nicht einmal den Anschein der Unabhängigkeit wahrt.

Wir werden uns deshalb vorerst nur mit der vergleichsweise milden Art der Bestrafung begnügen müssen, die wir auch sonst bei Politikern zur Anwendung bringen: Das Abstrafen durch Wahl bzw. Nicht-Wahl. Ich weiß, dass dies solange eine allzu stumpfe Waffe ist, solange der Kreis derjenigen viel zu klein ist, die sich an einem solchen Abstrafen beteiligen würden. Aber manchmal zeigen auch schon kleinste Wählerwanderungen ihre Wirkung - vor allem wenn sie sich nach Links orientieren, wo noch klare antimilitaristische und pazifistische Positionen zu Hause sind.

2) Resozialisierung

Solange man nicht über die Möglichkeit verfügt, die Regierung wegen ihrer außen- du sicherheitspolitischen Verfehlungen zum Rücktritt zu zwingen und gegen eine wirklich bessere auszutauschen, werden wir uns, ob uns das gefällt oder nicht, auf diese politischen Entscheidungsträger beziehen müssen: kritisch und lautstark protestierend, aber auch fordernd und positive Ansätze fördernd.

Neben der inhaltlichen Radikalisierung der Friedensbewegung im Zuge der fundamentalen Kritik am NATO-Krieg - eine Kritik, die auch in der Schärfe, wie sie vorgebracht wurde, unausweichlich war - gibt es auch Tendenzen in der Friedensbewegung, die politischen Instanzen und Strukturen dieses Landes gar nicht mehr als Adressaten für ihre Forderungen gelten zu lassen. Wenn sich die Friedensbewegung wegen des NATO-Kriegs nur noch zu einer Art Dauer-Generalabrechnung mit der Bundesregierung und der sie tragenden Koalition entschlösse, würde sie sich über kurz oder lang von der Politik insgesamt verabschieden.

Es stehen mehr außen- und sicherheitspolitische Fragen an, als uns lieb sein kann. Gerade mit dem Übergang der Bundeswehr zu einer Interventionsarmee werden militärpolitische Weichen gestellt, die das Gesicht und das Wesen der Bundesrepublik und der EU auf Dauer dramatisch verändern. Dagegen außerparlamentarischen Druck zu entwickeln ist die unsere wichtigste Aufgabe. Die zweitwichtigste Aufgabe ist aber, dass dieser Druck ankommen muss, und zwar bei den politischen Entscheidungsträgern, ob in Regierung oder Parlament. Deshalb plädiere ich für einen "normalen" politischen Umgang auch mit der Regierungskoalition, insbesondere natürlich mit den aufgeklärteren und sensibleren Abgeordneten.

3) Vorbeugung

Es muss möglich sein, auch mit einer schlechten Regierung, deren außenpolitischer Kurs insgesamt in die falsche Richtung geht, im Einzelnen dennoch den ein oder anderen Fortschritt zu erzielen. Ich erinnere z.B. daran, dass die Regierungskoalition ein paar Trostpflästerchen auf die Wunden der Pazifisten zu legen versuchte. Da wurde etwa die finanzielle Förderung der institutionalisierten Friedensforschung wieder aufgenommen und eine an sich sehr sinnvolle Friedensstiftung gegründet. Oder es wurde, zunächst in der Verantwortung des Entwicklungsministeriums, die Ausbildung von Friedensarbeitern im Rahmen des Zivilen Friedensdienstes finanziell übernommen. Beides in einem sehr bescheidenen Umfang und gewiss auch in der Absicht, vom Krieg und den Umrüstungsmaßnahmen der Regierung abzulenken. Möglicherweise, ich will das nicht ausschließen, auch zur Beruhigung manch angeschlagenen Politikergewissens!

Dennoch: Wer hindert uns daran, solche Angebote anzunehmen, wohl wissend, dass sie an der fehlerhaften Politik der Regierung nichts ändern, dass sie aber als erste klitzekleine Ansätze zu einer präventiven Außenpolitik interpretiert werden können, zu der wir insgesamt hin wollen.

Vorbeugen können wir auch, indem wir die Bundesregierung daran hindern, bestimmte außenpolitische Fehler zu begehen. Die Kampagne der Friedensbewegung gegen den Rüstungsexport in die Türkei kann ein Beispiel dafür sein. Ein solches Vergehen an den Kurden und anderen oppositionellen Gruppen in der Türkei und ein solcher Verstoß gegen die eigenen Rüstungsexportrichtlinien können verhindert werden, wenn der Druck in der Bevölkerung, auch in den Koalitionsparteien erhöht wird. Am 23. September wird die Friedensbewegung, zusammen mit vielen anderen sozialen Bewegungen, in Berlin zur Halbzeitbilanz der rot-grünen Regierung deren Sündenregister präsentieren. Dabei wird eine zweite Rate von Zig-Tausenden Unterschriften gegen den Panzerexport übergeben. Und damit wird diese Kampagne längst nicht am Ende sein. Und sollte es die Regierungskoalition wirklich Ernst meinen mit ihrem Vorstoß, Volksentscheide auf Bundesebene einzuführen, eröffnen sich ebenfalls neue Möglichkeiten für die Friedensbewegung.

nazlibebek 05.06.2005 23:13

Viele Enttäuschtte
 
Ich glaube die Leute sind so enttäuscht, die werden wahrscheinlich alle cdu wählen.

nokta29 06.06.2005 14:02

Besser CDU
 
Wählt lieber die CDU oder noch besser die NPD.Die sind wenigstens ehrlich und sagen euch dass sie die Türken hassen und euch am liebsten rausschmeissen würden.Und alle Moslem einsperren und sonst noch was.Die SPD meint zwar sie wäre besser, aber im Grunde sind sie schlimmer.Sie machen einem nur was vor.Was sucht Otto Schily z.B bei der SPD.Der wäre dich besser aufgehoben bei der CDU/CSU oder noch besser als Bush-Mann auf Guantanamo mit seinen Super-Vorschlägen.Also lügt euch doch nicht an.Wählt lieber das Original wie NPD oder PDS als die SPD.

nokta29 06.06.2005 14:16

Eine Frage hätte ich
 
Also alle reden ja von den Terroristen.Die sind ja supergefährlich und so.Al Kaida ist überall und diese Schläfer sind ja noch gefährlicher.Ich frag mich bloss wo diese gottverdammte Al Kaida ist.Kein Arsch weiss wahrscheinlich was das ist.Alle warnen davor.Ich denke das alles ist nur ein Theater.Ich glaube kaum, dass eine Supermacht da Afghanistan Krieg erklärt, nur weil sie einen Idioten mit bart irgendwo in den Bergen suchen.
Stellt euch vor Osama bin Laden sitzt da in Afghanistan in der Höhle.Alle seine Familienmitglieder sind versammelt und trinken Tee und sind fröhlich.Osama gerade beim Tee-Trinken und im Fersehen läuft CNN-News. Dann die Nachricht wie die WTC mit Flugzeugen angegriffen wird.Danach sieht man wie Bush im fersehen "...and this evil guy who made this...is Osama bin Laden.." sagt...Wo osama das hört kann er es kaum fassen und prustet den Tee raus und sagt " Hasss...tir....ben ne yaptim mina koyimm ya Busht senin ebeni...ben burda cay iciyodum ailemle..."(deutsch: Leck mich doch am arsch alder...was hab ich den gemacht...war doch die ganze zeit hier und hab tee getrunken...Bush der teufel soll deine Oma).
Also so ähnlich ist das auch mit den supergefährlichen Terroristen.Kein Arsch hat sie je gesehen und alle warnen davor.

cemdean 06.06.2005 15:40

muhahahahahaha *totlacht*....
 
... Al Kaida, nach der Glühbirne einer der grandiosesten Erfindungen Uncles Sam´s!:-)

aliconda 07.06.2005 01:11

WÄHLT MICH !!!
 
... und im Fusballforum gibts HalliGalli und Ringelpiez mit anfasssen !!!

Muhahahahahhahahhaha besonders wenn ihr ultrasvestis seid :-)))))))))))

aliconda 07.06.2005 01:14

Wieso nicht gleich NPD ???
 
Wenn sie schon enttäuscht sind !?!?!?!?

Dann schon richtig !!!

Wieso nicht gleich ein paar Menschen totschlagen, man hat ja ein Grund!!! -&gt Man ist enttäuscht!

Oder paar sozi Frauen vergewaltigen =&gt Man ist ja enttäuscht!


Tolles Argument für Wahlentscheidungen!!!

"Bin enttäuscht =&gt Freitod für die Anderen"

muhahahhahhahahhahha TOLLE IDEEEEEEEEEEE!!!!

garakedi 07.06.2005 17:23

Sind wir hier im Zoo?
 
.-

nokta29 16.06.2005 09:48

PDS
 
Falls es zu Neuwahlen kommt, sollten alle türkischstämmigen Deutschen die neue Linsbündnis mit der PDS wählen.Ich denke das wäre ein guter Denkzettel für die SPD und CDU/CSU.Und sie haben mit Oskar Lafontaine gute Chancen, die drittstärkste parte zu werden.ALSO denkt daran PDS wählen.

nokta29 17.06.2005 11:16

DEMO IN BERLIN
 
Der Antrag der durch die CDU/CSU-Fraktion ,bezüglich der Annerkennung des angeblichen Massenmordes an Armeniern durch die Türken eingebracht wurde, stimmten alle Parteien zu. Da es nur um Politisierung eines sehr ernsten Themas geht und nicht um eine Wahrheitsfindung, sind alle

ALLE TÜRKEN UND TÜRKISCHSTÄMMIGE SIND AUFGERUFEN daran teilzunehmen und Ihr Protest zu zeigen.

DEMO findet statt am 19.6.2005,sonntag, Berlin Adenauerplatz und endet dann mit einer Pressekonferenz. Es werden NUR Türkische Flaggen getragen.

Hoffe Ihr erscheint alle Zahlreich und wenn Ihr nicht kommen könnt, sagt es bitte an andere weiter.

zack 28.06.2005 16:22

viel gelesen... o.T.
 
ohne Text

garakedi 29.06.2005 07:15

Strengere Kriterien für AUSLÄNDER
 
Bayern hat eine Gesetzesinitiative mit strengeren Regeln für die Sozialhilfe von Ausländern vorgestellt. Ausreisepflichtigen soll das Geld künftig ebenso gestrichen werden wie Neuankömmlingen.
Die EU-Osterweiterung und das Recht auf Freizügigkeit hätten die Gefahr des Missbrauchs stark erhöht, sagte die CSU-Politikerin. Heute bekämen Ausländer auch dann Sozialhilfe, wenn sie rechtswidrig in Deutschland lebten. Das würde die bayerische Gesetzesinitiative künftig ausschließen.
Ausländer sollen beim Antrag auf Sozialhilfe künftig auch glaubhaft machen, dass sie nicht mit dem Ziel eingereist sind, Sozialhilfe zu bekommen. In den
ersten drei Monaten des Aufenthalts soll nur noch in Ausnahmen Sozialhilfe ausbezahlt werden, etwa für Flüchtlinge.

jointm 01.07.2005 00:52

Es lebe CSU
 
Stoiber machts möglich!

02.07.2005 16:20

o.T.
 
Degerli dostlar; yasadigimiz ülkenin siyaseti bizi ne kadar ilgilendiriyor degilmi? En basit örnegini vaybee deki forumlari söle kisaca bi gözden gecirince anliyoruz. Oysa ki eylül ayinda yapilmasi beklenen erken secimler bizi birinci dereceden etkileyecek. Iktidarin CDU-CSU-FDP olarak degismesi durumunda zaten icler acisi olan Almanya´nin göcmenler (aslinda yabancilar)politikasi bizim icn negativ olarak cok degisecek. Angela Merkel`in basbakan ve Edmund Stoiber´in disisleri bakani olma ihtimalini düsünürsek ki bu ihtimal cok yüksek Almanya´nin Türkiye politikasini da tamamen alt üst edecektir.CDU-CSU nun Türkiye´nin Ab üyeligi konusundaki görüsleri ortada. Bu konuda sanirim cok sey anlatmaya gerek yok.

Hal böyle iken bizler neler yapiyoruz? Hicbirsey. Cok aci osada gercek. Kac vaybee üyesi aceba yakinda secim olacaginin farkinda? Ve secimlerde (eger secme secilme hakki varsa) kime nicin oy verecek? Bakin bu forumda 38 adet beitrag varken; icerik olarak bos olan bir sürü forumda yüzlerce beitrag var. Sizce uyanmanin zamani gelmedimi artik? Gelecegimizi kendimizin belirlemesi gerektigini ne zaman anlayacagiz? Ne zaman birlik olmayi,okumayi,ögrenmeyi,arsatirmayi ve haklarimizi savunmayi kendimize bir görev sayacagiz? Dostlar eglenmek gülmek güzeldir ama yarin aglayacaksak bu gün bosa gülüyoruz demektir. Onun icin aktif olalim secimlere katilalim oylarimizi atarken iyi düsünüp ona göre secelim.

Hepimize güzel yarinlar diliyorum.
Saglicakla kalin. Ein Mensch...

dorie 03.07.2005 16:08

*Schild aufhängt*
 
BITTE NICHT FÜTTERN!!!

;o)

dorie 03.07.2005 16:09

Wo dürfen wir das Kreuzchen hinmachen?
 
*nach einer freien Stelle sucht*

dorie 03.07.2005 16:14

Dann sehen wir es sicherlich bald im ZDF
 
bei einem der Shows, wo die besten Erfindungen aller Zeiten vorgestellt werden.

Und Bush wollte nicht als Dummling sterben sondern auch mal gerne was erfinden. Mit dem IQ reicht es halt nicht für eine Glühbirne, die hätte er ja nötig, weil er ja nicht so helle ist aber einen neuen Terroristen zu erfinden erfordert wirklich nicht viel IQ oder Grips.

Congratulations Mister Pusht

:o)

dorie 03.07.2005 16:18

Du enttäuschst mich! *kranklach*
 
Wie darf ich Dich eliminieren? :o)

05.07.2005 14:25

You know me!
 
Alter, was verzapfst Du hier eigentlich fürn Dünnschiss. Kann nicht glauben, dass Du den Scheiss auch noch ernst meinst. Also kann das nur ein beschissener Witz sein. Aber wie krank, uups, wie alt bist Du eigentlich, dass Du Deine Aufmerksamkeit nur noch auf diese Weise nötig hast. Echt erbärmlich man.


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