Die Zeit ist hin 
 
Die Zeit ist hin; du löst dich unbewußt 
Und leise mehr und mehr von meiner Brust; 
Ich suche dich mit sanftem Druck zu fassen, 
Doch fühl ich wohl, ich muss dich gehen lassen. 
 
So laß mich denn, bevor du weit von mir 
Ins Leben gehst, noch einmal danken dir; 
Und magst du nie, was rettungslos vergangen, 
In schlummerlosen Nächten heimverlangen. 
 
Hier steh´ich nun und schaue bang zurück; 
Vorüberrinnt auch dieser Augenblick, 
Und wieviel Stunden dir und mir gegeben, 
Wir werden keine mehr zusammenleben. 
 
(Theodor Storm) 
		
		
		
		
		
		
		
	
	 |