Der Zusammenhang der Bildung
Hallo Daniel,
Du schriebst über die Stärke der orientalischen Kultur; ich will es noch etwas ausführen und Deine zwei Fragen nocmal versuchen, genauer zu beantworten...
Es stimmt, es gibt unzählige Ansatzpunkte für die Gründe, aber ich glaube, daß all diese Punkte zusammen verbunden, genau dieses große Problem ergeben.
Nun, ich denke, daß die türkische Kultur eine in sich sehr gefestigte ist, dementsprechend das Volk "erzogen" wurde. Nur sind die Menschen mit dieser anerzogenen Kultur zufrieden - nicht, wie sich die Volkserziehung, zum Beispiel in der DDR oder der ehemaligen Sowjet Union stattfand, das Volk größtensteils auswirkte.
Ich denke auch, das hier hier ein Grund liegen könnte, weswegen das türkische VOlk weniger integrationsfähig ist. Das Osmanische Reich war sehr stark und gefestigt und die Kulturen, die durch die Streifzüge unterdrückt worden sind, wurden durch die eigene ersetzt.
Man mußt jedoch immer bedenken, daß die Bildung, der hier lebenden älteren Türken sich auf einem sehr niedrigem Niveau verhält. Es ist nur sehr schwierig, Weltoffenheit, Toleranz und Akzeptanz zu vermitteln, wenn diese Faktoren durch strikt festgesetzte kulturelle Traditionen und religiöse Leitgedanken, ersetzt sind. Das heißt, ohne es bösartig zu meinen, daß der Horizont nur begrenzt aufnahmefähig ist. Bildung hätte diese Aspekte vermitteln können, denke ich. Die Lehre, daß eine andere Kultur nichts bösartiges oder unterdrückendes an sich hat, dem man sich ohn seine Idetität zu verlieren, beugen muß, sondern man auch mit ihr gut kann, hat, um nur ein Beispiel genannt zu haben, total gefehlt. Dies würde ja nur ein Bruchteil der Bildung darstellen, die hätte erfolgen sollen.
Man hätte damals aus diesem Grund die Sprache lehren sollen, damit sich diese Menschen selbst dazu anregen, sich mit ihrer Umwelt auseinander zu setzen. Von sich aus ist dies im Nachhinein gemerkt, ja nicht geschehen, genau aus dem Grund, den Du nanntest; sie sind schließlich zufrieden und gestärkt in ihrer Gruppendynamik, weswegen hätten sie diesen Umstand ankratzen sollen. Deutshcland hätte psychologischer über dieses Thema nachdenken sollen, als die ersten Einwanderer kamen. Man hätte wissen sollen, daß diese Menschen, wenn sie sich an die Lebensumstände- und Arbeitsumstände gewöhnen, nicht mehr zurückgehen wollen. Meiner Meinung nach, war dies vorhersehbar und absolut logisch nachzuvollziehen.
Es war in der Zeit des Imperialismus nicht anders, die Kulturen eroberter Länder sind unterdrückt worden, bestes Beispiel, England. Auch, ein sehr unanpassungsfähiges Land, gerade weil es ein in sich immer noch ein sehr gefestigtes System auf einer schon immer basierenden Kultur beruht. Monarchie, heute zwar ersetzt durch eine Regierung, aber die Queen ist ja schon kulturell das Statussymbol der Engländer. Natürlich ist das Verständnis zwischen Deutschen und Engländern besser, aber das liegt daran, daß beide Länder westlicher Orientierung waren. Das ist mit der Türkei ja ganz anders. Istanbul war Sitz des Kalifatenstaats und das ist ja noch gar nichtmal so lange her. Noch vor Gründung der Republik, war die Türkei Zentrum der Osmanen.
Sie braucht einfach Zeit nach Atatürk. Die Türkei ist nach Atatürk ein westlich orientiertes Land geworden, das ganze Sultanenregime wurde zerschlagen, die Sprache wurde geändert, mit Streichung des arabischen Vokabulars, Regierungsgegner wurden inhaftiert und noch etliche Dinge, die dazu beitragen sollten, daß die Türkei ideologisch passend zur europäischen, laizistischen und demokratischen Republik zählt.
Um wieder direkt auf´s Thema zu kommen...
Wenn Menschen sich diesem nichtmal bewußt sind, - und es gibt sehr viele Türken, die die Geschichte ihres Herkunftslandes nicht kennen, - dann kann man ihnen auch nicht, aus menschlichem Trotze nicht, eine fremde Kultur beibringen. Und genau da scheitert es an der Bildung. Die älteren Türken sind durch traditionelle Verhaltensweisen und religiösen Vorschriften ihrem Leben verbunden, was sie ihren Kindern beibringen. Die machen dann letztendlich ihre Fehler durch Nachahmung der Eltern bzw. versuchen, sich ein labiles Leben aufzubauen, indem sie in ihrer eigenen Gruppendynamik stark sind, aber nicht gesellschaftlich.
Es ist von immenser Bedeutung, wie man erzogen wird. Wenn Eltern in ihrer Erziehung versagen, dann kommt meistens etwas Verqueres heraus. Und hier liegt der Hund begraben, weswegen es noch weiterhin identitätslose jüngere Türken, Marrokkaner ect. geben wird. Wie lange das wohl so weitergehen wird, kann wohl keiner sagen. Man muß nur versuchen, an die kommenden Generationen schon in der Schule frühzeitig heranzutreten, um ihnen diese Fehler der Eltern zu ersparen und sich intensivst mit ihnen beschäftigen. Sprache, Bildung, Lehre = ein ordentliches Leben.
Ist ein sehr schwieriges Thema, aber ich hoffe, Deine zwei zwei Fragen in meinen Ausführungen beantwortet zu haben.
Erziehung ist, die Fehler der Eltern nachzumachen. - EIn Zitat; weiß nicht mehr, von wem es war.
Schönen Abend wünsche ich noch,
Damia
PS. Keier soll sich angegriffen fühlen bitte, bin auch eine sehr stolze Türkin. Und es gibt auch genügend Türken, die nicht Sozialopfer- oder täter sind! Die Türkei-Türken, wie ich sie nenn´, sind zum Trost für unser Volk, weltoffener, als die Einigen hier in Deutschland.
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