Thema: Sex & Erotik
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Alt 27.09.2003, 19:31
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henrymiller henrymiller ist offline
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Standard Honoré de Balzac schrieb nicht umsonst..

...eine hommage an ...

Die Frau von dreißig Jahren - La femme de trente ans

(1831 - 1834)

Ich zitiere:

Dieser Roman von Honoré de Balzac entstand in den Jahren 1831 bis 1834. Er fügt sich aus sechs einzelnen Erzählungen zusammen, die Balzac bereits zuvor in verschiedenen Zeitschriften veröffentlicht hatte. 1834/35 wurden sie als Même histoire in die 3. Edition der Scènes de la vie privée aufgenommen und hatten dabei noch wechselnde Personennamen.

Doch für die Comédie humaine hat Balzac dann die Erzählungen umgeschrieben und zu einem Werk zusammengefaßt. Die Thematik der einzelnen Kapitel konnte er so verbinden, daß sie sich zu den entscheidenden Episoden im Leben einer einzigen Frau entwickeln konnten. Obwohl letztlich noch kleine Unstimmigkeiten und Widersprüche im Werk vorhanden waren, gehört der Roman zu den größten Bucherfolgen, die Balzac selbst noch erlebte.

Es handelt sich um die Geschichte der jungen Julie d"Aiglemont, die sich unglücklich verheiratet, und sich nach einem Verhältnis mit dem englischen Lord Grenville beinahe das Leben nimmt. Doch bald lernt sie erneut einen jungen Mann, den Diplomaten Charles de Vandenesse, kennen und verliebt sich in ihn. Doch das erste Kind dieser Liebe stirbt durch einen tragischen Unfall. Nach einigen Schilderungen über das abenteuerliche Leben ihrer ältesten, legitimen Tochter Hélène, sieht man die gebrochene Mutter am Ende ihres Lebens in Konflikt mit ihrer jüngsten Tochter Moina, einem Kind von Vandenesse. Julie d"Aiglemont scheitert letztlich an dem Versuch, eine sich anbahnende inzestuöse Liebesbeziehung zwischer dieser und einem legitimen Sohn von Vandenesse zu verhindern und stirbt.

Anm.F.W.: Balzac liebt schöne Frauen, er frönt ihrer Schönheit in vielen verschiedenen Nuancen. Sehr häufig unterscheidet er die Schönheit nach dem Alter der Frauen, vom "Versprechen bis zur Reife". Er unterteilt die Altersgruppen von natürlicher Schönheit bis zum "Einsatz von Waffen" zur Verschönerung der Frau, wenn sie "den fatalen Torbogen der Dreißig" durchschritten hat. Sehr gut schildert er diesen Weg in "Béatrix". Den Vorrang gibt er den Blondinen, "die Blonden sind Gott nachgeartet".

Das soll aber nicht heißen, dass schöne Frauen mehr geliebt werden: "Kleopatra, Johanna von Neapel, Diane de Poitiers, Mademoiselle de La Vallière, Madame de Pompadour, kurzum, den meisten Frauen, die die Liebe berühmt gemacht hat, hat es nicht an Unvollkommenheiten oder Körperfehlern gefehlt, während die meisten Frauen, deren Schönheit uns als vollkommen geschildert wird, ihre Liebschaften unglücklich haben enden sehen." (aus "Der Stein der Weisen")