Zypern-Verhandlung: Parallele Kontakte in Griechenland und Türkei

Griechische und türkische Zyprer haben sich nach 40 Jahre der Teilung zu einem neuen Versuch der Wiedervereinigung entschlossen. Aktuell laufen parallele Gespräche zwischen Ankara und Athen. Dazu reiste der griechisch-zyprische Unterhändler Andreas Mavroyiannis nach Ankara. Der griechisch-zyprische Diplomat kam mit dem Staatssekretär im Außenministerium der Türkei, dem Botschafter Feridun Sinirlioglu, zusammen. Zeitgleich kam der türkisch-zyprische Unterhändler Kudret Özersay in Athen mit Repräsentanten des griechischen Außenministeriums zusammen.

Der letzte offizielle Besuch aus Südzypern war in der türkischen Hauptstadt 1962. Erzbischof Makarios besuchte zu der Zeit als Administrationsführer Südzyperns Ankara. Der frühere Staatspräsident der Türkischen Republik Nordzypern, Rauf Denktas, war 1959 zuletzt in Athen.

Die Gespräche in Athen und Ankara sind für die Verhandlungen von symbolischer Bedeutung und werden als vertrauensfördernd bezeichnet. Außenminister Ahmet Davutoglu bezeichnete die Zypern-Verhandlung der beiden Volksgruppen als einen historischen Schritt. Davutoglu sagte, Zypern gehört letztendlich den beiden Volksgruppen. Die Republik Zypern sei von beiden Volksgruppen auf der Grundlage des Abkommens aus den Jahren 1954-60 gegründet worden. Der Zypernkonflikt könne nur mit dem Willen der beiden Volksgruppen auf Zypern, den Türken und den Griechen gelöst werden.

Der Vorschlag für die gegenseitigen Besuche war im September während den Arbeiten der UN-Vollversammlung zwischen Außenminister Ahmet Davutoglu und seinem griechischen Amtskollegen gekommen.

Verhandlungen 40 Jahre nach Teilung Zyperns

Zypern ist seit 1974 geteilt. Die Türkei hatte damals den Norden der Insel nach einem Putsch von griechisch-zyprischen Nationalisten durch die Türkischen Streitkräfte besetzt. Die 1982 ausgerufene Türkische Republik Nordzypern wird nur von Ankara anerkannt. Der griechische Teil ist hingegen unter dem offiziellen Namen Republik Zypern der EU und damit dem Euro beigetreten. Die EU geht von der Unteilbarkeit der Insel aus. Demnach ist das Gebiet der Türkischen Republik Nordzypern ein Sondergebiet der Europäischen Union.

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