Türkische Notenbank senkt Leitzins um 3,25 Prozent

Die türkische Notenbank (TCMB) senkte die Leitzinsen auf 16.50 Prozent von 19.75 Prozent.

Finanzexperten hatten eine erneute Senkung erwartet. Gingen aber von einer leichten Reduzierung auf 17,00 Prozent aus.

Ende Juli hatte die Zentralbank bereits eine starke Senkung um 4,25 Prozentpunkte eingeleitet.

Zuvor fordert der türkische Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan, dass die Zinssätze zu senken sind. In den letzten drei Monaten sanken sie von 24 Prozent auf 16,50 Prozent. Aufgrund von Meinungsverschiedenheiten entließ Erdogan Anfang Juli den ehemaligen Chef der Zentralbank, Murat Cetinkaya, und ersetzte ihn durch seinen Stellvertreter Murat Uysal.

Türkische Notenbank unter Leitung von Murat Uysal

Murat Uysal gab bekannt, dass das geldpolitische Komitee (Para Politikası Kurulu, PPK) unter seiner Leitung beschlossen habe, den türkischen Leitzins von 19,75 Prozent auf 16,50 Prozent zu senken. Begründet wurde sie damit:

„Trotz der sich abschwächenden globalen Wachstumsaussichten nehmen die Exporte von Waren und Dienstleistungen aufgrund der Entwicklung der Wettbewerbsfähigkeit weiter zu. Insbesondere der starke Kurs im Tourismus stützt die Wirtschaftstätigkeit durch direkte und verbundene Sektoren. Es wird erwartet, dass sich die allmähliche Erholung der Wirtschaft zusammen mit dem Abwärtstrend der Inflation und der Verbesserung der Finanzlage fortsetzt. Die Wachstumszusammensetzung wirkt sich positiv auf den Außenbilanzsaldo aus. Der Aufwärtstrend des Leistungsbilanzsaldos wird sich voraussichtlich fortsetzen. “

Nach dem Zinsentscheid der türkischen Zentralbank zog die Währung der Türkei an. Der Dollar fiel im Gegenzug am Donnerstag auf 5,6801 von zuvor 5,7553 türkische Lira und der Euro verbilligte sich auf 6,2722 von 6,3508 Lira.