Türkei sucht in Russland-Krise den Dialog

Türkei Russland Dialog

Seit dem Abschuss eines russischen Militärjets durch die türkische Armee sind die Beziehungen zwischen der Türkei und Russland auf dem Nullpunkt. Ein neuer Vorfall, bei dem russische Kampfflugzeuge den türkischen Luftraum wiederholt verletzt haben, lässt die türkische Regierung in Ankara nicht ruhen. Tayyip Erdogan sagte zum jüngsten Vorfall, dass diese „Konsequenzen“ haben würden. Die NATO forderte Russland auf, weitere Vorfälle dieser Art zu vermeiden.

Auf der Syrien-Geberkonferenz in London mahnt der türkische Ministerpräsident Ahmet Davutoglu zu mehr Solidarität gegen das Kriegsverbrechen in Syrien. Ferner kritisierte er Russland wegen seiner Militäreinsätze in Syrien. In seiner Rede warf er dem Assad-Regime und Russland vor, dass ihre Luftangriffe auf Aleppo etwa 70.000 Menschen an die Grenzen zur Türkei flüchten ließen.

Die russischen Luftangriffe hätten seit Tagen nicht das Ziel, Stellungen der Extremisten-Miliz Islamischer Staat in Syrien zu treffen, sondern die der moderaten Opposition in Aleppo.

Visumpflicht für Journalisten aus Russland

Ankara plant ab dem 15. Februar 2016 Journalisten aus Russland nur einreisen zu lassen, wenn sie ein gültiges Visum haben. Bei ihrem Vorgehen beruft sich die Regierung auf das Gegenseitigkeitsprinzip. Die Pflicht eines Visums gelte auch für Journalisten, die sich in der Türkei kürzer als 6 Monate aufhalten wollen.

Türkisches Außenministerium appelliert zu mehr Dialog

Tanju Bilgic, der Sprecher des türkischen Außenministeriums, teilte gestern (04.02.2016) bei einer Pressversammlung mit, dass die Türkei sich seit dem 24. November 2016 von Russland nicht habe provozieren lassen und besonnen gehandelt habe. Die Türkei appelliere wiederholt nach Moskau, die Differenz im gegenseitigen Dialog zu lösen.