Türkei schlägt Hilfen des IWF aus

Premierminister Erdogan ist offenbar nicht mehr bereit, sich vom IWF einen Sparkurs diktieren zu lassen. Während sich andere Länder um Hilfen des Internationalen Währungsfonds bemühen, fühlt sich die türkische Regierung wieder stark genug, den Beistand und damit auch die Auflagen des Fonds ausschlagen zu können. Ankara habe das seit fast zwei Jahren anhaltende Tauziehen über ein IWF-Kreditprogramm beendet, sagte Davide Lombardo, Vizechef der IWF-Mission in Ankara.

Im Gegensatz zum Nachbarland Griechenland war die Türkei nicht in den Strudel der globalen Finanzkrise geraten. Vor allem die bereits krisenerprobten Banken des Landes überstanden die Turbulenzen recht unbeschadet. Dennoch hatte die Regierung seit 2008 mit mehr oder weniger Energie mit dem Fonds über einen Bereitschaftskredit verhandelt. Die Erwartungen, dass der IWF im Notfall mit seinen Milliarden einspringen würde, hatten die türkischen Aktienmärkte in dieser Zeit kräftig angetrieben.