Türkei hält an AKW-Plänen fest

Die Atomkatastrophe in Japan nimmt immer bedrohlichere Ausmaße an. Im Kernkraftwerk Fukushima hat es am Dienstagmorgen eine weitere Explosion gegeben. Die Radioaktivität ist sprunghaft angestiegen. Die Bevölkerung wurde aufgerufen, in einem Umkreis von 30 Kilometern ihre Wohnungen nicht mehr zu verlassen.

Trotz der Unfälle in den japanischen Atomkraftwerken Fukushima will die Türkei an ihren AKW-Plänen festhalten. Das erklärte der türkische Energieminister Taner Yildiz am Montag in Ankara. "Das Erdbeben in Japan wird sich nicht auf unsere Pläne zum Bau von zwei Atomkraftwerken auswirken. Es gilt aber, die Lehren aus diesem Unglück zu ziehen. Wir arbeiten daran", sagte der Minister.

Die Türkei plant, zwei Atomkraftwerke zu bauen, und verhandelt mit dem japanischen Konzern TEPCO, der in Japan betroffene Kraftwerke betreibt, sowie mit dem russischen Konzern Rosatom, der ein AKW in Akkuyu an der Mittelmeerküste fertigbauen soll. Das andere AKW soll von TEPCO und Toshiba in Sinop am Schwarzen Meer gebaut werden.

Yildiz versicherte, dass in den türkischen AKW ausschließlich modernste Reaktoren dritter Generation eingesetzt werden. Einige Umwelt- und gesellschaftliche Organisationen Japans weisen aber darauf hin, dass das AKW Akkuyu in einer seismisch gefährdeten Region errichtet werden soll, wo Beben mit der Stärke sechs bis sieben auf der Richter-Skala möglich wären.