Türkei: GAP- Projekt soll Agrarindustrie fördern

Das Staudamm-Projekt "GAP", das unter dem Namen Güneydogu Anadolu Projesi in den 60er Jahren von der türkischen Regierung gestartet wurde, hat die Errichtung von 22 Staudämmen und 19 Wasserkraftwerke als Ziel. Das GAP- Projekt soll durch die Nutzung der Wasserkraft von Euphrat und Tigris für den wirtschaftlichen Aufschwung Ostanatoliens sorgen.

1983 wurden die Bauarbeiten für den Atatürk-Staudamm am Euphrat begonnen. Der Euphrat ist mit rund 2700 km Länge der größte Fluss Vorderasiens. Er reicht über Syrien bis in den Irak. Hier verbindet sich der Euphrat mit dem Tigris und mündet als Schatt el-Arab im Persischen Golf. Für den Bau des Staudamms müssen mehr als 50.000 Menschen ihre Dörfer und Städte verlassen.

Der türkische Ministerpräsident Ahmet Davutoglu informiert gestern (08.03.) auf der GAP-Konferenz über den neuen Aktionsplan.

Davutoglu sagte, dass der Aktionsplan aus 5 Hauptbereichen bestehe. Bis Ende 2018 werde aus dem Budget der zentralen Verwaltung 27 Milliarden Lira zur Verfügung gestellt, um in Bereiche wie Landwirtschaft und Gesundheitswesen zu investieren. Zur Steigerung der Agrarproduktion werde man die Agrarindustrie weiter fördern. Zur Bewässerung von insgesamt 1,1 Millionen Hektar Landwirtschaftsfläche werde die Infrastruktur zur Wasserspeicherung fertiggestellt. Landwirte und Biobauern sollen finanzielle über die Mehrwertsteuer unterstützt werden.