Türkei: Ex-Ministerpräsident Mesut Yılmaz verstorben

Ex-Ministerpräsident Türkei Mesut Yılmaz
AA / BirGün

Mesut Yılmaz, der Ex-Ministerpräsident der Türkei und Vorsitzender der Mutterlandspartei (ANAP), ist im Krankenhaus verstorben, in dem er behandelt wurde.

Im Alter von 72 Jahren verstarb Yilmaz im Istanbuler Florence Nightingale Hospital. Der Chefarzt Dr. Özgür Şamilgil machte eine schriftliche Erklärung zum Tod des geschätzten Politikers.

Şamilgil sagte: „Ahmet Mesut Yılmaz erlag heute seinem Kampf, den er seit etwa zwei Jahren aufgrund der Lungenkrebserkrankung und weiteren Folgeerkrankungen führte. Wir wünschen seiner trauernden Familie und seinen Freunden unser tiefes Beileid. In seinen letzten Worten sprach er der türkischen Nation seinen Dank aus.“

Seine Frau Berna Yilmaz bestätigte gegenüber den türkischen Medien CNNTürk und TRT den Tod ihres Mannes.

Ex-Ministerpräsident muss schweren Schicksalsschlag verkraften

Im Juni letzten Jahres wurde dem einstigen Ministerpräsidenten ein Gehirntumor entfernt. Zudem musste er einen schweren Schicksalsschlag verkraften. Sein zweiter Sohn Yavuz wurde im Dezember 2017 erschossen in seinem Haus aufgefunden. Es wird vermutet, dass er sich das Leben nahm.

Yilmaz wurde 1947 in Istanbul geboren. Er besuchte zuerst das österreichische St. Georgs-Kolleg, schloss aber dann das staatliche Istanbul Lisesi mit gefördertem Deutschunterricht der deutschen Botschaft ab und studierte anschließend an der Universität Ankara Politologie und Volkswirtschaft.

Mesut Yilmaz sprach fließend Deutsch

Er schloss das Studium der Volkswirtschaftslehre als Diplomvolkswirt an der Universität zu Köln ab und war Stipendiat der Konrad-Adenauer-Stiftung. Mesut Yilmaz sprach fließend Deutsch.

1983 war er Gründungsmitglied der Mutterlandspartei (türkisch Anavatan Partisi, kurz ANAP). Im Jahr 1987 wurde er unter der Regierung von Turgut Özal zum Außenminister ernannt. Er diente zwischen 1991 und 1999 drei Amtszeiten als Ministerpräsident der Türkei. 1999 wurde er von Bülent Ecevit abgelöst.

Bei den türkischen Parlamentswahlen 2007 kandidierte er für die Demokratische Partei der Provinz Rize und erhielt ein Mandat im Parlament. Vier Jahre später trat Yilmaz aus der DP aus.

Mesut Yilmaz hinterlässt seine Frau Berna Yilmaz und seinen Sohn Hasan Yilmaz.