Türkei erhöht Bußgeld für Missachtung des Alkoholverbots

Missachtung des Alkoholverbots

Die Missachtung des Alkoholverbots wird teurer in der Türkei. Das Parlament hat kürzlich einen Gesetzentwurf der regierenden AKP verabschiedet, die höhere Geldstrafen für Personen vorsieht, die sich nicht an das Verbot halten, das den Verkauf von alkoholischen Getränken in der Zeit von 22.00 Uhr bis 6.00 Uhr verbietet.

Einzelhändler, die in der Zeit alkoholische Getränke verkaufen, werden mit einer Geldstrafe von bis zu 320.000 TL (rund 34.000 Euro) geahndet. Diese Geldstrafe wird auch erhoben, wenn im Einzelhandel an minderjährige alkoholische Getränke verkauft werden.

Im Fall einer dreimaligen Wiederholung der Straftat innerhalb von fünf Jahren, ist der Entzug der Verkaufslizenz die Folge. Der Lizenzneuantrag wird erst in den folgenden zwei Jahren bewilligt.

CHP kritisiert die hohe Steuerlast auf Alkohol

Die Opposition kritisiert die hohe Steuer auf alkoholische Getränke, weil die Zahl der Todesopfer durch Alkoholvergiftungen am 22. Oktober eine neue Dimension von 71 Personen erreicht hatte.

Okan Gaytancioglu (CHP) sieht den Grund darin, dass viele Menschen aufgrund der hohen Steuer gepanschten Alkohol (Methylalkohol) konsumieren und deswegen die Zahl der Todesopfer steigt.

Türkischer Rechnungshofs gibt Konsumanstieg von Methylalkohol an

Die Berufsständische Körperschaft der freiberuflichen Ärzte in der Türkei erinnerte daran, dass laut Angaben des europäischen statistischen Amtes (Eurostat) die Türkei auf der Rangliste der Länder in Europa mit den teuersten Spirituosenpreisen den 3. Platz belegt. Zudem mahnte sie und sagt:

„Die sehr hohen Steuern für alkoholische Getränke und die Verkaufsverbote reduzieren den Alkoholkonsum der Menschen nicht auf das gewünschte Niveau. Personen, die Alkohol konsumieren, greifen zur Eigenproduktion zurück und Unternehmen mit alkoholischem Angebot wenden sich günstigeren illegalen Quellen zu. Laut einem Bericht des türkischen Rechnungshofs von 2019 hat der Konsum von Ethylalkohol in 6 Jahren um 448 Prozent zugelegt.“