Streit wegen Sexvideos eskaliert

Der Skandal um die Sexvideos einiger Politiker der Oppositions-Partei MHP verschärft sich weniger als drei Wochen vor der Parlamentswahl in der Türkei. Wegen der angeblich im Internet kursierenden eindeutigen Videos sind bereits 10 Politiker der Partei zurückgetreten. Die Videos sollen in einem Haus gemacht worden sein, das extra für die "außerehelichen Affären" der Parteifreunde bereitgestellt worden sein soll.

Der Parlamentspräsident Mehmet Ali Sahin bezeichnet es als „Ehrlos“ mit Hilfe solcher Aufnahmen politische Gegner anzugreifen. Die Aufnahmen sollen angeblich von einer parteiinternen Opposition kommen, die gegen den MHP-Chef Devlet Bahceli sind und seinen Rücktritt fordern. Der Parteichef selber sieht die Drahtzieher der Schmutzkampagne bei der Regierungspartei von Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan, die jedoch die Anschuldigungen zurück weist.

Für die MHP könnte der Skandal mit einer herben Niederlage bei den Parlamentswahlen enden. Laut Prognosen liegt die Partei bei knapp 15 Prozent der Stimmen und könnte durch die Ereignisse weitere Stimmen verlieren. Sollte die Partei unter der 10 Prozenthürde bleiben, wäre die AKP der große Sieger der Wahlen und würde seine Mehrheit im türkischen Parlament deutlich ausbauen.

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