Spionageaffäre: Deutsch-Türkische Beziehungen auf dem Prüfstand

Die Enthüllungen über die Abhöraktivitäten des deutschen Auslandsgeheimdienstes BND belasten das ohnehin angeschlagene Verhältnis zwischen der Türkei und Deutschland. Einem aktuellen Berichten der Nachrichtenagentur dpa zufolge werde die Türkei bereits seit den 1990ern von Deutschland ausspioniert.

Offizielles Spionageziel sei die Türkei für den Bundesnachrichtendienst (BND) bereits zu Zeiten der rot-grünen Bundesregierung von Alt-Kanzler und Türkeifreund Gerhard Schröder. Laut der dpa-Meldung von Mittwoch stehe das Land mindestens seit dieser Zeit im geheimen "Auftragsprofil der Bundesregierung" ("APB") für den deutschen Auslandsnachrichtendienst. Dem "APB" nach steht die Türkei in der ersten und wichtigsten Beobachtungsstufe von insgesamt drei Stufen. Der deutsche Außenminister Frank-Walter Steinmeier sei zu der genannten Zeit im Kabinett von Schröder als Geheimdienstkoordinator zuständig gewesen.

Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel hat sich bisher nicht zu der Ausspähung öffentlich geäußert. Das Abhören der Türkei steht laut einem Zitat der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung laut Regierungskreisen nicht in Widerspruch zu einem Zitat der Kanzlerin, wonach das Ausspähen unter Freunden nicht gehe. "Wir haben in den vergangenen Jahren nie behauptet, dass eine solche Haltung für alle NATO-Staaten gilt", zitierte die Zeitung Regierungskreise. Deutschland spioniert Türkei

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