Rekordverdächtig

Adriana Lima

Mehr als 10 Millionen mal ist ein 3-minütiges Video des türkischen Models Tugba Özay (29) auf dem Online-Videoportal YouTube angeschaut worden. Auf den unspektakulären Aufnahmen wirbt das langbeinige Model aus Istanbul für eine türkische Internetseite, dessen Mitverantwortliche sie ist. Warum ausgerechnet diese Aufzeichnung unter die 20 meistgesehenen YouTube-Videos geraten ist, dürfte ein Rätsel bleiben. Denn die sonst in Kleiderfragen offenherzige Schönheit gibt sich bei diesen Promo-Aufnahmen als zugeknöpfte Business-Frau. In einer hochgeschlossenen weißen Bluse streift sie durch das Büro des Portals.

"Ich wusste ja schon immer, dass ich in der Türkei beliebt bin. Dass ich nun auch weltweit gefragt bin, ist ein tolles Gefühl", kommentiert die 29-Jährige ihren YouTube-Rekord.

Für viele Prominente ist ihr Erscheinen auf der Videoplattform auch ein Gradmesser für ihre Popularität. Für andere hingegen nichts anderes als die Verletzung ihrer Persönlichkeitsrechte. So soll die Sängerin Ayse Hatun Önal das Videoportal angeklagt haben, weil sich darauf eine angebliche Aufnahme von ihrem Allerwertesten befindet. Önal verlangt die Löschung des Videos und sagt, dass es sich bei der schwer erkennbaren Frau nicht einmal um sie selbst handelt.

Pro Tag werden von den Nutzern des Online-Video-Portals YouTube ca. 65.000 neue Clips hoch geladen und 100 Millionen Videosequenzen angesehen. Google hat das Portal für umgerechnet 1,31 Milliarden Euro gekauft. Neben selbst gedrehten Kurzfilmen sind auf YouTube auch viele Ausschnitte aus Fernsehsendungen und weiteres urheberrechtlich geschütztes Material zu sehen. In den seltensten Fällen haben die Rechteverwerter oder Urheber der Veröffentlichung dabei zugestimmt. Deshalb sieht sich YouTube oft Forderungen nach Schadensersatz oder der Einrichtung von Copyright-Filtern ausgesetzt.