Proteste am Todestag von Hrant Dink

Am 19. Januar 2007 wurde der armenischstämmige Journalist Hrant Dink von einem damals minderjährigen Rechtsradikalen erschossen. Aus diesem Anlass haben in der Istanbuler Innenstadt tausende Menschen demonstriert. Unter ihnen waren auch Freunde und Verwandte des Opfers, die vor allem endlich eine Aufklärung des Mordes fordern.

Obwohl zahlreiche Hinweise vorliegen, konnten die Hintergründe der Tat bislang von den türkischen Behörden noch nicht aufgeklärt werden. Über die Nachlässigkeiten und Versäumnisse der türkischen Behörden hatte auch das Europäische Menschenrechtsgericht schon geurteilt.

Hrant Dink hat sich in den radikal-nationalistischen Kreisen unbeliebt gemacht, weil er Tabuthemen angesprochen hatte. Dink war wegen "Verunglimpfung des Türkentums" zu sechs Monaten Haft auf Bewährung verurteilt worden. Der Obergerichtshof hatte 2006 diese Entscheidung bestätigt. Daraufhin wurde Hrant Dink in der Öffentlichkeit bekannter und bekam mehrere Morddrohungen. Vor vier Jahren wurde er von dem damals minderjährigen Ogün Samast auf offener Strasse erschossen.