Papst-Attentäter aus Gefängnis entlassen

Der Papst-Attentäter, der 1981 Johannes Paul II. attackierte, ist am Montag aus der Haft entlassen worden. Agca soll nach seiner Freilassung mit 52 Jahren zur Musterung. In einer militärischen Einrichtung soll festgestellt werden, ob Agca wehrdienstfähig ist. 2006 war Agca in einer Militärklinik wegen einer "schweren asozialen Persönlichkeitsstörung" für nicht wehrdienstfähig befunden worden. Die Behörden haben diesen Befund aber nie akzeptiert und für ungültig erklärt.

Agca ist schockiert und enttäuscht darüber, dass er zum Wehrdienst eingezogen werden könnte, teilte sein Anwalt mit. Agca sagt: "Dass das Tragen von Waffen gegen seine philosophische Überzeugung verstößt."

Agca, ein Nationalist aus dem Umfeld der türkischen Grauen Wölfe, hatte Papst Johannes Paul II. am 13. Mai 1981 während einer Audienz auf dem Petersplatz in Rom mit einem Schuss verletzt. Nach seiner Begnadigung im Jahr 2000 in Italien saß er in der Türkei zuletzt eine Haftstrafe ab, die er unter anderem für den 1979 verübten Mord an dem türkischen Journalisten Abdi Ipekci bekommen hat. Ipekci war Chef der türkischen Zeitung "Milliyet".