Ilisu-Damm: Erste von sechs Turbinen in Betrieb

Ilisu-Damm erste Turbinen in Betrieb
AA / TRT

Am 19. Mai hat die Türkei die erste von sechs geplanten Turbinen des Wasserkraftwerks am Ilisu-Damm am Tigris in Betrieb genommen.

Jahrzehntelang wurde über das Bauprojekt in der südöstlichen Stadt Mardin gestritten, doch nun ist der Damm fertig und staut den Tigris. Der Ilisu-Staudamm ist Teil eines Projekts, mit dem der Tigris kurz vor der Grenze zu Syrien und Irak im Südosten des Landes zur Gewinnung von Strom aus Wasserkraft aufgestaut wird.

Der Grundstein des Bauvorhabens wurde schon in den Fünfzigern gelegt und war seitdem in der Planungsphase gewesen. Konkret wurde es mit dem Bau jedoch erst im Jahr 1997 mit der Beauftragung eines internationalen Firmenkonsortiums.

Eröffnungszeremonie des Ilisu-Staudamms

Der Bau des Damms verzögert sich wegen internationalen Protesten für die antike Stadt Hasankeyf. Die älteste menschliche Siedlung im Zweistromland Mesopotamien, wo vor über 8000 Jahren Menschen gewohnt haben, sollte laut Plan komplett geflutet werden. Heute steht die antike Stätte seit Mitte Februar unter Wasser.

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan sagte in einer Videokonferenz anlässlich der Eröffnungszeremonie, dass der Ilisu-Staudamm Teil der türkischen Energiewende für den Aufbau erneuerbarer Energien sei.

Das Ilisu-Wasserkraftwerk soll bis zum Jahresende jeden Monat eine weitere Turbine in Betrieb nehmen und so seine volle Auslastung erreichen. Dabei eine Strommenge von 4,1 Mio. Kilowattstunden produzieren, um den Energiebedarf von sechs Mio. Menschen zu decken.