Erster männerfreier Strand eröffnet

In Riccione nahe bei Rimini an der Adria hat der erste männerfreie Strand seine Pforten geöffnet. Bis auf den "banino", den Bademeister, ist Männern der Besuch dieses Strandabschnittes strengstens verboten. Auf dem geschützten Areal wird aber auch Kindern der Zutritt verwehrt. Eine italienische Hausfrau schwärmte in den Medien "Ich habe meinen Mann und meinen Sohn zurückgelassen und ich fühle mich, als ob ich im Paradies angekommen wäre." Die Urlauberin sagte, dass sie es genieße, nicht ständig begafft zu werden.

Der Frauenstrand hat eigentlich einen politischen Hintergrund: Im vergangenen Jahr wollte Reccione den immer zahlreicheren arabischen Gästen entgegenkommen. Damit muslimische Frauen in aller Ruhe baden können, hatte ein Hotelbesitzer angekündigt, diesen Sommer für muslimische Touristinnen abgetrennte und sichtgeschützte Strandabschnitte einzurichten. Doch der nur wenige Kilometer von Rimini entfernte Badeort hat ausgerechnet unter den einheimischen Frauen für großen Zulauf gesorgt.

In der Türkei würde eine solche männerfreie Zone unter dem Verdacht stehen, von islamistischen Betreibern eröffnet worden zu sein. Proteste wären gewiss vorprogrammiert. Doch auch in Italien stößt die männerfreie Zone auf Unbehagen. Die italienische Zeitung "L’Espresso" beschimpft den Strand als Rassismus, und die "La Stampa" empört sich gar über die dort herrschende „Apartheid“.

Im Regionalparlament gab es bereits Proteste. Als "abartig" kritisiert ein Abgeordneter der Berlusconi-Partei "Forza Italia" das Verbot.

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