Erdogan verteidigt Mesut Özil vor seinem Deutschlandbesuch

Erdogan Deutschlandbesuch verteidigt Mesut Özil

Der türkische Präsident Erdogan kommt am 27. September für einen Staatsbesuch nach Deutschland, um die angespannten bilateralen Beziehungen zu verbessern.

Die Bundesregierung hatte Recep Tayyip Erdogan unter anderem wegen seines Vorgehens gegen politische Gegner nach dem Putschversuch in der Türkei 2016 kritisiert. Vor seinem zweitägigen Besuch hat Erdogan Mesut Özil verteidigt, der wegen Fotos mit ihm in der Öffentlichkeit stark kritisiert wurde.

Der 29-jährige Kicker beendete im Juli den internationalen Fußball und trat nach dem WM-Aus in der Vorrunde aus dem DFB-Team zurück. In seiner dreiteiligen Social-Media-Botschaft teilte er mit, dass er sich vom Deutschen Fußball-Bund in der Sache um die Fotos mit Präsident Erdogan alleingelassen gefühlt habe.

Mesut Özil als Hauptschuldige für WM-Aus

Für viele, insbesondere im Netz, war Mesut Özil der Hauptschuldige für das frühzeitige Ausscheiden bei der WM.

Die verantwortlichen beim DFB gaben an, dass die politische Debatte um das Foto von Erdogan mit den deutschen Fußball-Nationalspielern Mesut Özil und Ilkay Gündogan die Nationalmannschaft beeinflusst habe. Der Titelverteidiger verlor die Spiele gegen Mexiko und Südkorea.

Erdogan nimmt Mesut Özil und Ilkay Gündogan in Schutz

Vor seinem Deutschlandbesuch sagte Erdogan im Gespräch mit der Funke Mediengruppe zu den Fotos: „Sollten wir einen deutschen Spieler an den Pranger stellen, der in unserem Land spielt, wenn er ein Foto mit Frau Merkel macht? Wie sie wissen, hat sich Lothar Matthäus mit Wladimir Putin getroffen. Unsere Spieler sollten auch in der Lage sein, mit freiem Gewissen handeln zu dürfen. Ich bedaure die Personen, die das kritisieren.“

In Bezug auf Mesut Özils Entscheidung, die Deutsche Nationalmannschaft zu verlassen, sagte Erdogan: „Er hat die Nationalmannschaft nicht grundlos verlassen. Jeder, der mit solchen rassistischen Angriffen und Beleidigungen konfrontiert würde, hätte die gleiche Reaktion gezeigt.“

Der türkische Präsident sagte vor seinem Deutschlandbesuch weiter, dass der Mittelfeldspieler von Arsenal, ebenso wie Ilkay Gündogan von Manchester City, sich in beiden Ländern zuhause fühlten. In dem Land, in dem sie geboren seien und in dem Land, aus dem ihre Eltern stammen.“