Eklat bei Islamkonferenz

Der neue Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich sorgte bei der ersten Islamkonferenz unter seiner Leitung für viel Aufregung. Friedrich schlug eine "Sicherheitspartnerschaft" vor, in der Muslime und deutsche Sicherheitsbehörden intensiver zusammenarbeiten.

Der Vorschlag vom Bundesinnenminister sorgte bei vielen Politikern für Missverständnis. Aydan Özoguz, die Integrationsbeauftragte der SPD forderte die Muslime auf, nicht mehr an der Islamkonferenz teilzunehmen, bis ein anderer die Leitung der Konferenz übernimmt. Friedrich missbrauche die Teilnehmer der Islamkonferenz, um sein eigenes politisches Profil als Hardliner zu schärfen, sagte Özoguz weiter.

Der Grünen-Vorsitzende Cem Özdemir bemängelte, dass der CSU-Minister bereitwillig in Kauf nehme, die in Deutschland lebenden Moslems unter Generalverdacht zu stellen. Deutliche Kritik kam auch von CDU und FDP. An der Konferenz nahmen neben 16 Vertretern von staatlicher Seite und dem Bundesinnenminister sechs Moslem-Verbände und kleinere Initiativen teil. Der Zentralrat der Moslems war nicht dabei.