Drogeriemarktkette Rossmann: 5,5 Mio. Euro Verlust in der Türkei

Deutschlands drittgrößte Drogeriemarktkette Rossmann beschritt mit seiner Expansion in die Türkei Neuland. Der Markt in der Türkei sei interessant, weil das Land mit 72 Millionen Verbrauchern und einer sehr jungen Bevölkerungsstruktur gute Perspektiven für ein Drogeriemarkt-Konzept biete, hieß es. Im Frühjahr 2010 wurden die ersten drei Rossmann-Drogeriemärkte in der Türkei eröffnet.

Firmenchef Dirk Rossmann hatte bereits vor einem Jahr für das Türkeigeschäft Verluste angekündigt, ohne jedoch genaue Zahlen zu nennen. Jetzt hat die Drogeriemarktkette Rossmann Zahlen veröffentlich. Demnach wurden in der Türkei Verluste in Millionenhöhe erlitten. Die Türkeitochter verbuchte ein Minus von 5,5 Millionen Euro.

Dirk Rossmann sagte, in der Türkei sei "vieles noch nicht so umgesetzt, wie wir uns das vorstellen". So sei das Einkaufsverhalten der Türken anders als das der Deutschen und die Gewinnschwelle noch nicht greifbar nah. Man werde wohl noch drei Jahre brauchen, um schwarze Zahlen zu schreiben, so der Firmenchef zu den Geschäftsaussichten.

Vom Erscheinungsbild sind die türkischen Filialen dem Unternehmensauftritt in Deutschland ähnlich. Für sein Auslandsgeschäft gründet Rossmann ein Gemeinschaftsunternehmen mit der türkischen PNR Gruppe. An der neuen Gesellschaft sind die Gründer Rossmann mit 75% und PNR mit 25 % beteiligt.

Nach den großen Konzernen zog es in den vergangenen Jahren auch immer mehr mittelständische Unternehmen aus Deutschland in die Türkei. Auch der deutsche Einzelhandel hat den Markt mit seiner jungen und konsumfreudigen Bevölkerung für sich entdeckt. Deutsche Ketten wie Tchibo, Saturn, Media Markt, Bauhaus, Deichmann, Real und Rossmann sind in allen türkischen Einkaufszentren zu finden.