Davutoglu kritisiert den Papst

Mit einer Gedenkmesse hatte Papst Franziskus am Wochenende den traurigen Ereignissen des Jahres 1915 gedacht. An der Messe nahmen auch der armenische Patriarch Karekin II. und der armenische Präsident Sersch Sargsjan teil. Bei seiner Rede bezeichnete der Papst die Ereignisse von 1915 als "Ersten Völkermord des 20. Jahrhunderts".

Aus der Türkei wurde das Oberhaupt der katholischen Kirche für seine Aussage scharf kritisiert. Der türkische Ministerpräsident Ahmet Davutoglu sagte, dass die Worte des Papstes unsachlich und falsch gewesen seien. Davutoglu sagte weiter, dass es die Aufgabe von Geistlichen sei, die Menschen zusammenzubringen und zum Frieden einzuladen.

Antonio Lucibello, der Botschafter des Vatikans in Ankara, wurde ins türkische Außenministerium einbestellt. Im wurde mitgeteilt, das die Worte des Papstes für die Türkei und für das türkische Volk keine Gültigkeit hätten. Zudem wurde der türkische Botschafter im Vatikan Mehmet Pacaci zu Beratungen in die Türkei zurückgerufen.

Der türkische Außenminister Mevlüt Cavusoglu sagte, dass die Aussagen des Papstes fern von historischen und rechtlichen Realitäten sind und völlig inakzeptabel seien.

Die Worte des Papstes würden nicht im Einklang mit den Friedensbotschaften des Papstes stehen, die er bei seinem Türkeibesuch im November gegeben hatte.