Çağla Şikel

Ezo Gelin

Cagla Sikel hat es nicht leicht. Kaum wird das türkische Supermodel mit einem Mann in der Öffentlichkeit gesehen, schon dichten ihr die Medien eine Affäre an. Wenn es nach denen ginge, hätte die groß gewachsene Türkin mit dem Bronze-Teint ihr Bett bereits mit zehn Fußballclubs geteilt. Dass dem nicht so ist, gesteht die 24-Jährige jetzt im Interview.

Du arbeitest seit sieben Jahren als Model. Was hat dich während dieser Zeit am meisten deprimiert? Cagla Sikel: Es gibt nur eine Sache, die mich und meine Familie traurig gemacht hat. Das war die sogenannte Akmerkez-Affäre. Während ich meinen Job professionell ausführte, und mir nichts dabei dachte, wurden mir sehr hässliche Dinge nachgehängt. Diese Zeit würde ich gerne aus meinem Leben streichen. Seit der Akmerkez-Geschichte bin ich zur Skandal-Frau geworden. Man traut mir mittlerweile alles zu. Ich bin mir sicher, wenn diese Sache nicht passiert wäre, würde ich heute ganz anders dastehen. (Anmerkung der Red.: Im Auftrag ihrer Agentur hatte Cagla Sikel mit zwei weiteren Modelkolleginnen an einer nicht öffentlichen Fashion-Show für drei männliche Privatkunden teilgenommen. Der etwas andere Catwalk der drei Models fand in einem privaten Appartement in Akmerkez statt. Die Nachricht von Cagla Sikels Privatengagement schlug in den türkischen Medien ein wie eine Bombe.)

Du hast eine elfjährige Ballettausbildung genossen. Was macht dir mehr Spaß, das Ballett oder der Modelberuf? Cagla Sikel: Ich war nicht besonders glücklich beim Ballett. Ich wusste, dass ich dort nicht alles rausholen würde. Deswegen habe ich auch aufgehört mit dem klassischen Tanz. Ich bin rüber gewechselt zum Modelberuf. Erst dann bemerkte ich, wie schön das Leben ist. Du bist ständig unterwegs, alles ist so aufregend. Mit dem Ballett ist es anders. Du hast keinen Bezug mehr zum Leben, du hast keinen Luxus, keinen Spaß. Übrigens bin ich seit dem Ballett zur Fetischistin geworden.

Was meinst du damit? Zu einer Fußfetischistin etwa? Cagla Sikel: Ganz genau. Als ich noch beim Ballett war, waren meine Füße arg in Mitleidenschaft gezogen. Sie waren angeschwollen und richtig hässlich, obendrein sahen meine Fußnägel katastrophal aus. Ich traute mich damals noch nicht einmal, meine Füße anzuschauen, so schlimm sahen sie aus. Nachdem ich mit dem Ballett aufhörte, habe ich mich erst einmal um meine armen Füße gekümmert. Ich habe sie jeden Tag gepflegt und eingekremt. Jetzt sehen sie aus wie Prinzessinnen. Richtig schön. Heute schaue ich jeder Frau auf die Füße. Selbst wenn eine Frau ein hässliches Gesicht hat, ist sie für mich schön, wenn ihre Füße gepflegt sind. Ich schaue übrigens auch Männern auf die Füße. Das ist so ein Tick von mir.

Was war eigentlich der Grund für deine gescheiterte Beziehung mit dem Entertainer Beyaz? War es der Akmerkez-Skandal? Beyaz hat sich nach dieser Sache von dir getrennt. Cagla Sikel: Ach, quatsch. Das hat nichts damit zu tun. Schließlich haben wir uns danach wieder vertragen. Es war etwas ganz anderes. Ich wurde ständig in der Öffentlichkeit darauf angesprochen, wie er auf die ganze Geschichte reagierte. Und damit begann für mich auch das Problem. Das hatte mich psychisch fertig gemacht. Immerhin waren das ganz schön heftige Sachen gewesen.

Wie hast du es eigentlich gefunden, dass Beyaz dich während seiner Show mit einem Regen aus Rosenblättern überrascht hat? Cagla Sikel: Es war sehr schön, aber es war auch sehr falsch. Ich hoffe, niemand hält mich für undankbar, aber, wie habe ich dagestanden? Er hat mich während seiner Show, vor einem Millionenpublikum, mit Blumen überschüttet, die er mir in der Zeit unserer Beziehung nie geschenkt hatte. Blumen haben in meinem Leben eine sehr große Bedeutung. Mein Freund Bozok Gören kauft mir jeden Tag Blumen, und ich habe immer wieder das Gefühl, dass es der erste Strauß ist, den er mir schenkt. Aber was Beyaz mir während des Life-Programms antat, hat mich sehr verletzt. "Gratuliere Beyaz. Das hast du toll gemacht. Du hast ihr eins ausgewischt", wollte er doch nur von seinem Publikum hören.

Was hatte es eigentlich mit dem Sänger Gökhan Özen auf sich? Mit dem sollst du doch auch etwas gehabt haben? Cagla Sikel: Leider flog die Geschichte mit Gökhan schon während unserer Kennenlern-Phase auf. Ich kann nicht sagen, dass ich mit ihm eine Strecke meines Lebens gegangen bin. Dafür war die Sache viel zu kurz. Ich habe aber einen Riesenfehler gemacht, ich meine, diese Geschichte vor den laufenden Kameras zu erzählen. Es war falsch zu sagen, dass ich in ihn verliebt war. Schließlich haben wir noch nicht einmal richtig geflirtet. Aber eins möchte ich dann doch anmerken. Ich habe es nicht nötig, Publicity auf diese Weise für mich zu machen.

Und wie schaut es mit dem Tost-Skandal aus? Du sollst dem Ehemann einer Kollegin eine SMS geschickt haben, mit dem Inhalt. "Ich habe mein Tostbrot gegessen. Lass uns jetzt treffen." Cagla Sikel: Diese Sache hat mich sehr beunruhigt. Eine werte Freundin von uns, deren Namen ich an dieser Stelle nicht nennen möchte, und die ein völlig ungeniertes Leben führt, hat mir die ganze Sache eingebrockt. Sie hat die Story aufgebauscht und ans Fernsehen verkauft. Ich bin leider ein sehr naiver Mensch. Gott, möge jeden zum Guten erziehen."