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Alt 29.01.2014, 13:51
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garakedi garakedi ist offline
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Standard Fett durch Umweltchemikalien

Wer zu dick ist, isst zuviel und bewegt sich zu wenig. Ist klar, oder? Ja, sagen Wissenschaftler. Doch neben falscher Ernährung, Bewegungsmangel und genetischen Ursachen rückt eine weitere mögliche Ursache für Übergewicht ins Blickfeld: Chemikalien wie Weichmacher, Flammschutzmittel, zinnorganische Verbindungen oder Bisphenol A, die in vielen Alltagsprodukten enthalten sind. "Wir sind den meisten dieser Chemikalien täglich ausgesetzt", sagt Sarah Häuser, Chemikalienexpertin beim "Bund für Umwelt und Naturschutz" (BUND). "Sie sind etwa in Kassenbons enthalten, in Konservendosen, Computern, Lebensmittelverpackungen, Plastikspielzeug oder PVC-Böden und gelangen über die Atmung, die Nahrung oder die Haut in den Körper." Dass die hormonähnlich wirkenden Substanzen nicht ungefährlich sind, ist bekannt. Bisher wurden sie vor allem damit in Verbindung gebracht, die Fortpflanzung zu stören und die Krebsgefahr zu erhöhen. Einige Weichmacher sind daher mittlerweile in Lebensmittelverpackungen verboten. Babyfläschchen mit Bisphenol A, Hauptbestandteil des Kunststoffes Polycarbonat, dürfen seit vergangenem Jahr nicht mehr verkauft werden. Doch die Substanzen könnten auch noch auf andere Weise die Gesundheit beeinträchtigen: Schon seit einigen Jahren mehren sich die Hinweise, dass sie offenbar auch Übergewicht auslösen und Diabetes begünstigen können. Die englische Umweltorganisation CHEMTrust hat daher 240 Untersuchungen zusammengefasst, die sich mit dem Thema beschäftigen. Die Ergebnisse hat der BUND heute zeitgleich mit der Veröffentlichung in London und Brüssel vorgestellt. "Die bis jetzt bekannten Gründe für Übergewicht - zu viel Essen und zu wenig Bewegung - reichen nicht aus, um die Fettleibigkeitsepidemie des 21. Jahrhunderts zur erklären", heißt es in dem Report. In Deutschland ist mehr als jeder zweite Bundesbürger mittlerweile zu dick, auch bei Jugendlichen und Kindern wächst der Anteil rasant. Übergewicht wiederum gilt als Risikofaktor für Diabetes. Sechs Millionen Menschen leiden hierzulande an der Stoffwechselstörung. Vor allem Diabetes vom Typ 2, auf den sich die Übersichtsarbeit größtenteils bezieht, nimmt zu. Die englische Literaturstudie zeige deutlich, dass zu den Ursachen von Übergewicht und Diabetes auch hormonelle Schadstoffe gehören, sagt BUND-Expertin Häuser. Es sei bekannt, dass manche dieser Chemikalien zu einer Gewichtszunahme führen. "Wurden etwa Mäuse im Mutterleib einer geringen Dosis an Bisphenol A ausgesetzt, waren sie einige Monate später deutlich schwerer als ihre Altersgenossen, die eine derartige Belastung nicht abbekommen hatten", so Häuser. Zwar sei noch nicht genau bekannt, wie solche Chemikalien dazu beitragen, dass die Speckringe wachsen. "Es hat sich aber gezeigt, dass sie in den Stoffwechsel eingreifen, die Appetitkontrolle stören oder den Fettstoffwechsel durcheinanderbringen können", sagt Häuser. Bisphenol A habe zudem bei Versuchstieren zu einer erhöhten Insulinresistenz geführt - ein Faktor, der für Diabetes vom Typ 2 kennzeichnend sei. Vereinfacht gesagt, reagiert der Körper dann nicht mehr so gut auf das Hormon Insulin, was wiederum den Zuckerhaushalt durcheinanderbringt. Sprich: Die Tiere waren dabei, Diabetes zu entwickeln.
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