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Alt 16.10.2009, 01:05
afrodlte
 
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Standard Faulheit hin oder her

Mal abgesehen davon, ob der "Türke" seinem Wesen nach faul sei, was sicherlich so nicht zu belegen ist, beachtet man, dass jeder Mensch (ja, selbst wenn dieser ein türkischer Abstammung ist) ein Individuum darstellt, und sich dessen Eigenschaften eben nicht in ihrer Gattung selbst, oder wie von Sarrazin behauptet, in der Rasse festlegen lässt, sondern von Person zu Person variiert, hängt die Faulheit ja nicht unbedingt mit der nichterlernten Sprache zusammen.
Wie viele wissbegierige und lernfreudige Türken haben zu Beginn der Migration, damals noch als 'Gastarbeiter' eingeladen, hätten die Sprache hier erlernen wollen, kamen jedoch aufgrund der sklavenhaltungsähnlichen Situation der damaligen Arbeitszeiten nicht zur Ergreifung einer Möglich, dies auch tatsächlich zu tun? Und weshalb kamen sie nicht in den Genuss von Seiten der Firmen, und wenn das zuviel verlangt ist, seitens staatlicher Förderung nicht in den Genuss, gezielt in einen Kurs zur Erlernung der deutschen Sprache zu besuchen?
Nun fehlt es vielen der "ersten" Generation der hier ansässigen Türken an besagter Sprache, und als Grund wird die misslungene Integration aufgeführt, wobei ein Integrieren nicht durch das Ziehen am einen Ende vom Tau bewekstelligt werden kann, sondern zwei Parteien hierzu gehören. Und Ungleichberechtigt ist doch die Tatsache, aus dem Osten Europas Einwandernden einen Sprachkurs zu gewähren, damit sie einen Schritt voran, auf ihrem Weg zur "Integration", kommen.

Auch ist die These von Politikern sinnwidrig, dass eine Person erst seine Muttersprache beherrschen müsste, um eine weitere erlernen zu können, denn wie viele derer, von denen dieses Argument entstammt, sind bilingual aufgewachsten bzw. beherrschen mehr als die deutsche Sprache?

Weshalb die jungen Leute heute nicht in der Lage sind richtig deutsch zu sprechen, ist mir ein Rätsel. Aber in der Vergangenheit wurden viele Fehler gemacht, weshalb das Erlernen der deutsche Sprache viele Hürden in sich barg. Und heute großartig darüber zu palavern, welche Schritte gemacht werden müssten, und wie sich der 'Türke' engagieren müsste, wirken weder früher gemachter Fehler entgegen, noch sind sie gegenwärtig eine Stütze.

Allein schon das Erfordernis, zur Erhaltung der deutschen Staatsangehörigkeit drei deutsche Philosophen nennen zu können, (bei dieser Reportage musste ich wirklich schmunzeln ) ist doch wieder nur eine unsinnige Hürde, wenn sich nach Befragung der diesen Eignungstest beführwortenden Politiker herausstellt, dass diese nur maximal zwei deutsche Philosophen namentlich benennen können. *grins*

Oder wie schaut es mit der Integrationspolitik insgesamt aus? Ist dies wirklich ein Schubser in Richtung Integration, oder nur eine banale Strategie, um sich auf das ursprünglich nicht durchgezogene Engagement seitens der Einwanderer zu berufen?

Ich will hier nicht alles schwarzmalen, was die deutsche Förderungspolitik betrifft, aber ich stehe alledem sehr skeptisch gegenüber. Vor allem ist es ein nichttauglicher Vorwand, alles in die Schuhe der Migranten schieben zu wollen, um die eigene Schuld zu kaschieren. Mitursächlich für dieses Dilemma waren wohl beide Seiten, und dem hilft es nicht ab, sich nicht eingestehen zu wollen, dass es an der Zeit ist, dies zuzugeben.