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Alt 12.11.2005, 10:53
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halitpasa75 halitpasa75 ist offline
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Standard o.T.

Muss man auf diesen Schwachsinn antworten?
Eigentlich nicht. Aber nachher glaubt noch jemand, dass irgend etwas von dem stimmt, was da steht.

1. Die Türkei gehört auch zu Europa. Sowohl geographisch, als auch politisch.
Der türkische Fußballverband ist UEFA-Mitglied.
Die Türkei liegt zumindest auch geographisch "in Europa". Frankreichs, Spaniens, Englands Überseegebiete gehören übrigens auch zur EU. Wenn Murorora in die EU kann, dann Ankara und Ardahan erst recht.
Politisch gehört die Türkei seit fast 600 Jahren auch zu Europa, denn seit 600 Jahren bestimmt und prägt die Türkei europäische Politik. Kulturell gehört die Türkei auch zu Europa, denn seit 600 Jahren prägt die Türkei die europäische Kultur mit.

2. Türkei ist nicht islamisch geprägt oder gar islamistisch regiert. Die Türkei ist ein laizistischer Staat, der den "europäischen Gottesstaaten" (wer bitte kassiert als Handlanger der Kirchen eine Steuer, nicht die Türkei!) Vorbild sein sollte. Nicht die Türkei ist islamisch geprägt, sonder weitestgehend wir Türken, denn 98 % der Bevölkerung sind Muslime.
Der Islamismus wurde dank der EU und ihrer Destabilisierungspolitik erst salonfähig. Die Unterstützung von islamistischen Terroristen durch Regierungen der EU-Mitgliedsstaaten wurde jahrelang offenkundig geduldet und unterstützt. Der "Kalif von Köln" war auch vor dem 11.09.01 Terrorist, aber er hat Asyl bekommen. Die Attentäter vom 11.09. lebten fast ausnahmslos jahrelang unbehelligt in Deutschland. In den EU-Mitgliedsstaaten befinden sich mehr Terroristen und Terrorsympathisanten, als im Irak. Das nächste logische Ziel der USA im Kampf gegen den Terror müsste demnach die EU sein.

3. Die Türkei kann jedes Kopenhagener Kriterium erfüllen, lediglich das eine ungeschriebene Kriterium nicht:
Habe eine dunkle Vergangenheit und mindestens einen Genozid. Im Gegensatz zu den anderen EU-Mitgliedsstaaten müssen wir hier passen. Weder haben wir eine dunkle Vergangenheit, noch einen von uns begangenen Genozid vorzuweisen.
Das Argument mit den Asylanten ist lächerlich. Die Gerichte haben Ende der 80er aus rein politischen Erwägungen eine Gruppe generell als Asylanten anerkannt; wir Türken bringen die notwendige praktische Intelligenz mit, um diesen Umstand zu unseren Gunsten zu gebrauchen, was wir jahrzehntelang genüsslich gemacht haben. Etwa 90% der türkischen Asylanten sind m.E. nicht asylberechtigt.
Presse- und Meinungsfreiheit werden nicht durch den Staat eingeschränkt, sondern vielmehr durch die Medienmogule.
Die Türkei verhält sich den Minderheiten gegenüber entsprechend des Lausanner Friedensvertrages von 1923, der völkerrechtlich bindend ist. Nochmal für die, die keine Geschichtskenntnisse vorzuweisen haben:
WIR HABEN DEN KRIEG GEWONNEN!

4. Zu einer Völkerwanderung wird es kommen, jedoch nicht aus der Türkei in die EU, sondern aus der EU in die Türkei. Schauen wir uns die Spanier, Italiener und Griechen an. Mit dem Wohlstand der sich in diesen Ländern einstellte gingen die Menschen zurück in ihre Heimat. Heute wandern mehr Deutsche nach Spanien aus, als umgekehrt. Bei einer Vollmitgliedschaft wird es in der Türkei nicht anders sein.

5.Eine politische Union kann nur mit der Türkei verwirklicht werden, denn Europa bestand aus den Großmächten Deutschland, Frankreich, GB und der Türkei. Nur wenn diese Staaten den Zusammenschluss in einer Union finden kann es zu einer politischen Union kommen, da nur dann alle europäischen Einflüsse in einem "Dachverband" gesammelt werden können.

6. und 7. Die Türkei sitzt auf etwa 80% der Zukunftsrohstoffe der Erde. Diese Vorräte reichen etwa 200 Jahre lang. Die Türkei wäre ohne weiteres in der Lage die jetzige wirtschaftliche Lage total umzukehren, wenn sie sich endgültig von der Unterjochung der Imperialisten - EU und USA - befreien würde.
Die wirtschaftliche Lage der Türkei ist auch auf Mißwirtschaft zurückzuführen, jedoch ist der Einfluß von außen nicht zu unteschätzen.
Die Türkei nimmt keine Almosen an. Wir wollen nur das was uns zusteht. Die EU hat sich dank der Zollunion an uns mit weit über 50 Milliarden US Dollar bereichert. Ohne Zollunion hätten wir 50 Milliarden US-Dollar mehr gehabt.
Wer weiß, wo wir heute wirtschaftlich ohne die Zollunion stünden.
Wir stehen zu unserem Wort, auch wenn wir Schaden nehmen sollten, aber wir haben ja schließlich andere Werte.

8. Die arabische Welt, dh in erster Linie die Bevölkerung, steht zu ihrer osmanischen Vergangenheit und sehnt sich sogar "die gute alte Zeit" herbei. Die Türkei ist und bleibt das Schlüsselland in der Region.
Wer eine politische Union will, muss die Türkei in der EU wollen, denn die Türkei ist der Schlüssel um weltpolitisch ein Mitspracherecht zu erhalten. Ohne die Türkei ist die europäische Außen- und Sicherheitspolitik gestorben, denn die EU muss auf Ressourcen der NATO zurückgreifen.

10. Zu den Außengrenzen:
Wir sind ein souveräner Staat und in der Lage unsere eigenen Außengrenzen zu schützen. Ferner darf nich vergessen werden, dass fast sämtliche EU-Staaten auch NATO-Staaten sind und daher eh verpflichtet sind unsere Außengrenzen zu schützen. Iran, Irak und Syrien sind keine neuen Nachbarn, sondern bereits seit 1954 Nachbarn Deutschlands.

10. Welchen Wert das Wort der EU hat, haben wir zwischen 1997 und 2005 erleben dürfen, nämlich gar keins. Uns Türken würde es vielmehr überraschen, wenn die EU nicht wortbrüchig würde.

11. Fazit: Das Interesse der EU an einer Mitgliedschaft der Türkei ist größer als das türkische Interesse an einer Mitgliedschaft. Eine Politik der Vernunft gebietet, dass sich die Türkei auch andere Optionen offen lässt, denn die EU ist sicherlich nicht das Nonplusultra. Es ist beschämend mit wie wenig Rückgrat RTE und seine Parteifreunde den "Weg in die EU" beschreiten. Aber RTE wird nicht ewig da sein. Wenn er weg ist, sollten diejenigen die wegen des "Schmusekurses" aus ihren Löchern hervorgekrochen sind, sich schleunigst wieder dorthin zurückbegeben.
Dies als kleiner Rat zum Schluß.