Hallo mess,
interessante Gedanken und verwirrende Antworten der anderen user
..also da ich gerade mit Neugier deinen Eintrag gelesen habe, dachte ich mir, es bietet sich vielleicht an, dass ich als jemand die tatsächlich recht häufig "Ignoranz" in ihrem Alltag praktiziert, darauf einzugehen, sozusagen als Gegenpendant:
Aktuell bin ich 31 Jahre jung und hatte mich schon mit 16-17 Jahren darüber gewundert, wieviel Anonymität, Ignoranz und "Hetze" die Menschen durch die Gegend treibt..man läuft durch die Straße, keiner kennt sich und wenn doch sind es oberflächliche Floskeln die höchstens einen kurzen Smalltalk, ohne tatsächliches Interesse am Gegenüber, zulassen.
Ein jeder ist mit sich und seinem kleinen eigenen Universum beansprucht und nimmt das Jetzt und Hier des Gegenübers kaum wahr und noch schlimmer, scheint auch nicht das Interesee oder die Zeit zu haben, dass wahr nehmen zu wollen. Wir sind getrieben durch die Zeit, als wären wir dauerhaft auf der Flucht und manipuliert durch die Gesellschaft/Medien/eigene Zielstrebigkeit, zu "ignorant" und vor allem zu "egoistisch" wertvolle Zeit in in dem Moment unverständliche Verhaltensmuster des 2. oder 3. zu investieren..geredet wird an jeder Ecke, verstanden an keiner...und genau da entsteht die eigentlich schlimme Ignoranz, ich kann in dem Fall nur von mir ausgehen und beziehe mich nicht auf durchschnittliche Verhaltensweisen der Menschen..meine absolute Ignoranz setzt ein, ab dem Moment, wo ich merke, jemand tut mir nicht gut, womit auch immer, sei es das Verhalten, seien es die Worte, sei es seine Ignoranz, also fällt erstmal ein Schalter um, das bei mir die Ignoranz dieser Person gegenüber aktiviert..aber letztendlich ist es eine Reaktion auf eine vorausgegangene Aktion dieses Gegenübers und das nur Resultat des Selbstschutzes!..
Also bringt es nicht wirklich viel, sich über die Ignoranz der Gesellschaft zu ärgern, dass kann man eh als einzelner nicht ändern, man kann aber versuchen, zu verstehen, wieso eine gewisse Ignoranz von bestimmten Menschem einem Gegenüber entsteht..und zu einer Situation gehören immer zwei dazu, sprich du wirst nie die Schuld allein auf dein Gegenüber schieben können...in dem Moment wo du die Ignoranz registrierst hast du ziemlich viel Zeit verloren den Anschleichprozess dessen wahrzunehmen..und die Menschen, die deine Worte und Gedanken nicht vestehen können/wollen, die machen dich nur einsamer..man lebt sich nun auch häufig auseinander, entwickelt sich in völligst entgegengesetzte Richtungen, der beste Freund von vor 15-20 Jahren vesteht einen plötzlich nicht mehr oder lebt ein Leben, dass mit dem eigenen keine Gemeinsamkeiten mehr hat, also schwinden diese Menschen aus deinem Leben, aber dafür finden andere ihren Platz darin...
Diese Konsumgesellschaft in der wir leben oder das Privileg oder doch der Fluch ein Teil dieser Industriestaaten sein zu können macht uns letztendlich auch zu ihren Marionetten, häufig gehts um die Funktionalität im Ganzen und nicht um Persönlichkeiten oder Menschlichkeit, wenn es dich persönlich jedoch stört, du auf Ignoranz stößt, wo du sie eigentlich nicht duldest, dann sei so tolerant und weiße dem nachzugehen, wieso diese entstanden ist und auch so tolerant diese erstmal zu akzeptieren, aber auch so stark und hartnäckig, diese abzubauen...mit "sich ärgern" ändert sich nichts und in dem Moment, in dem du die Ignoranz akzeptierst, gibst du dich der Ignoranz geschlagen und ignorierst selbst..
Das sind so meine Gedanken zu diesem Thread gewesen, aber evtl. habe ich auch alles völligst falsch verstanden, in dem Fall sei mir bitte verziehen..