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Alt 26.12.2009, 21:43
Tilki1977
 
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Standard Mohamed und die Frauen Teil 7

Es existieren auch viele Geschichten über seine Leidenschaft für Zaynab, die Frau seines Adoptivsohns Said, seitdem er unverhofft die Gelegenheit hatte, ein Auge auf ihren Körper zu werfen. Sie wurde umgehend geschieden und mit Mohammed verheiratet. Zur Rechtfertigung der Episode wurde eine weitere Koran-Offenbarung ausgesprochen: „Der Wille Gottes geschehe!… Mohammed ist der Vater keines Mannes unter euch. Er ist der Bote Gottes und das Siegel der Propheten.“ Mohammed war über so etwas wie Beziehungen und Konventionen eindeutig erhaben.
Ich erwähne diese berüchtigte Geschichte nicht, um mich den Legionen von Lästermäulern anzuschließen, sondern um diesen Artikel auf eine andere Ebene zu bringen. Denn das, was wir über Mohammed wissen, ist hoch schematisch und stereotyp. Es ist die Biografie eines unfehlbaren Mannes, die ab und zu unterbrochen wird von göttlichen Eingriffen. Als Individuum stand Mohammed außerhalb der Sitten und Konventionen, die das Zusammenleben seiner Mitmenschen bestimmten – was ziemlich normal ist für die Legende eines Propheten.
So bleibt auch Mohammeds ungezügelte Polygamie für die späteren Moslems eine Ausnahme, die auf Anordnung des Korans nicht mehr als vier Frauen gleichzeitig heiraten durften (obwohl sein Verhalten dem seiner adligen Zeitgenossen ähnelte). Wobei jedoch allgemein bekannt ist, dass seine mehrfachen Ehen zum großen Teil politische Bündnisse waren, auch wenn einige davon von Zuneigung erfüllt waren. Andere Aspekte seines Umgangs mit Frauen wurden jedoch durchaus Bestandteil des Normen-Katalogs des traditionellen islamischen Gesetzes, das bis in moderne Zeiten vorherrschte.
Erst während des vergangenen Jahrhunderts wurde er in den meisten islamischen Ländern radikal reformiert – aus dem freien Willen der modernistischen Reformer und Staaten heraus, aber auch, weil er nicht mehr der sozialen Praxis entsprach. In den meisten islamischen Ländern – und nicht nur in gebildeten oder bürgerlichen Kreisen – ist es heute extrem ungewöhnlich, mehr als eine Frau zu heiraten. Im Allgemeinen wird es als barbarisch betrachtet und gestaltet sich durch persönliche oder gesellschaftliche Verhaltensregeln oft sehr schwierig. Moslems von heute, die eifrig bestrebt sind, den Koran und das Beispiel des Propheten wortgenau zu befolgen, sind in ihrer Einstellung gegenüber der Schrift eher protestantisch, als dass sie traditioneller islamischer Praxis folgen würden. Genauso wenig sind sie im Einklang mit den gesellschaftlichen Bräuchen ihrer Zeit.
Dass traditionelle islamische Erbschaftsgesetze im Großen und Ganzen dem Beispiel der Aufteilung von Mohammeds Erbe folgen, ist unbestritten. Dies war auf jeden Fall ein Fortschritt gegenüber der zu seiner Zeit gängigen Praxis, als Frauen im Allgemeinen überhaupt nichts erbten, obwohl es natürlich Ausnahmen gab. Doch natürlich haben sich die Welt und die gesellschaftlichen Sitten seitdem vorwärts bewegt.
Ohne Schleier