Thema: Todesstrafe
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Alt 26.07.2009, 03:51
damia
 
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Ich könnte mir gut vorstellen, daß die Meinungen zur Todesstrafe sehr unterschiedlich ausfallen. Ich bin da selber etwas im Zwist, weiß nicht genau, wie ich dazu stehen soll - wie so oft bei diesem Thema.

In den USA z.B. gibt es die Todesstrafe für Kapitaldelikte in vielen Bundesstaaten noch. Wobei das amerikanische Rechtssystem m.E. auch ohne sie zurecht käme, weil es eine schier strenge Härte beweist.
Ein verurteilter Menschenhändler kann in einem Bundesstaat, der die Todestrafe nicht durchführt, mehrfach lebenslänglich bekommen, ohne eine Chance auf Bewährung.
Bei uns in Deutschland sehen die Strafen bei solchen schweren Verbrechen anders aus, kaum vergleichbar mit den USA. 15 Jahre sind in Deutschland schon "lebenslänglich", wenn keine anschließende Sicherheitsverwahrung hinzukommt.
In den USA werden auch kleinere Delikte hart bestraft, es herrscht ein System, daß bei dreimaligem Verstoß gegen das Gesetz schon Gefängnis ansetzt, was bei manchem Fall schon sehr übertrieben ist (Bsp: Schwarzfahren, beim dritten mal erwischen: Knast)

Es kann sich kaum jemand in einen Menschen hineinversetzen, dessen Kind z.B. mißbraucht und getötet wurde. Wie müssen diese Eltern fühlen? Was wünschen sie dem Täter?

Ich neige eher vernünftig* dazu, daß man Triebtäter und Mörder (durch niedere Beweggründe, ohne Strafmilderungsmöglichkeiten), in Gefängnissen verbarrikadiert, aber nicht "schnell" wieder rausläßt, evtl bei Notwendigkeit zusätzlich psychotherapeutische Maßnahmen in Psychiatrien anwendet. Nur ist das Rechtssystem in Deutschland sehr lasch und mild, zu schnell vergänglich, was die harte und angemessene Betrafung von schlimmsten Gewaltverbrechern und Räubern... anbgelangt.
Viele Triebtäter werden z.B. sehr häufig rückfällig, weil das Rechtssystem auf schnelle Resozialisierung setzt.

Andererseits - jemand, der erfährt, daß sein Kind mißbraucht, getötet und "entsorgt" worden ist...
Wäre der Tod des Täters ein kleiner Schritt der Genugtuung und Gerechtigkeit? Ein Leben für das andere...?
Oder ein Menschenhändler, dem die Würde, Geist und Körper des Menschen, mit Geldscheinen gleichsetzt?
Menschen, die anderen endloses Leid zufügen, um Hab und Gut bringen, Mitmenschen so sehr mißachten, daß sie vor keiner Gräueltat zurckschrecken?

- Haben Menschen, die grausame Straftaten begehen, überhaupt ein Recht auf Leben?
- Oder sollte man nur das Strafgesetz überarbeiten und verhärten?
- Resozialisierung? Wo ist sie angebracht Eurer Meinung nach?

Bedenken wir hierbei die schlimmsten Verbrechen, die ein Mensch begehen kann und an Justizirrtümer, die auch Unschuldige verurteilen kann...


(unten die Länder mit- und ohne die Todesstrafe, falls Bedarf)

Geändert von damia (28.07.2009 um 08:41 Uhr).