Vaybee! Forum

Vaybee! Forum (http://localhost/forum/index.php)
-   Wissenschaften & Weltansichten (http://localhost/forum/forumdisplay.php?f=399)
-   -   Deutsche Aphorismen und Gedichte (http://localhost/forum/showthread.php?t=5830)

05.07.2009 18:03

Deutsche Aphorismen und Gedichte
 
Aus dem Buch JOHANNES von Heinz Körner

Bitte höre, was ich nicht sage!

Laß dich nicht von mir narren. Laß dich nicht durch
das Gesicht täuschen, das ich mache.
Denn ich trage tausend Masken - Masken, die ich fürchte abzulegen.
Und keine davon bin ich. So tun als ob ist eine Kunst, die mir zur zweiten Natur wurde.
Aber laß dich dadurch nicht täuschen, um Gottes Willen,
laß dich nicht von mir narren.

Ich mache den Eindruck, als sei ich umgänglich,
als sei alles sonnig und heiter in mir, innen wie außen,
als sei mein Name Vertrauen und mein Spiel Kühle,
als sei ich ein stilles Wasser und als könne ich
über alles bestimmen, so als brauchte ich niemanden.

Aber glaube mir nicht, bitte, glaube mir nicht!
Mein Äußeres mag sicher erscheinen, aber es ist meine Maske.
Darunter ist nichts Entsprechendes.
Darunter bin ich wie ich wirklich bin: verwirrt, in Furcht und alleine.
Aber ich verberge das. Ich möchte nicht, dass es
irgendjemand merkt.
Beim bloßen Gedanken an meine Schwäche bekomme ich Panik
und fürchte mich davor, mich anderen überhaupt auszusetzen.
Gerade deshalb erfinde ich verzweifelt Masken, hinter denen
ich mich verbergen kann: eine lässige, kluge Fassade, die mir
hilft, etwas vorzutäuschen, die mich vor dem wissenden Blick
sichert, der mich erkennen würde.

Dabei wäre dieser Blick gerade meine Rettung. Und ich weiß es.
Wenn er verbunden wäre mit Angenommen werden, mit Liebe.
Da ist das Einzige was mir Sicherheit geben würde,
die ich mir selbst nicht geben kann: das ich wirklich
etwas wert bin.

Aber das sage ich dir nicht. Ich wage es nicht.
Ich habe Angst davor. Ich habe Angst dass dein Blick
nicht von Annahme und Liebe begleitet wird.
Ich fürchte du wirst gering von mir denken und über
mich lachen - und dein Lachen würde mich umbringen.
Ich habe Angst, dass ich tief drinnen in mir selbst
nichts bin, nichts wert, und das du das siehst und
mich abweisen wirst.

So spiele ich mein Spiel, mein verzweifeltes Spiel:
eine sichere Fassade außen und ein zitterndes Kind innen.
Ich rede daher im gängigen Ton oberflächlichen Geschwätzes.
Ich erzähle dir alles was wirklich nichts ist, und nichts
von alledem, was wirklich ist, was in mir schreit;
deshalb laß dich nicht täuschen von dem, was ich aus
Gewohnheit rede.

Bitte höre sorgfältig hin und versuche zu hören,
was ich nicht sage, was ich gerne möchte, was ich um des Überlebenswillen rede und was ich nicht sagen kann.

Ich verabscheue Versteckspiel. Ehrlich!
Ich verabscheue dieses oberflächliche Spiel das
ich da aufführe. Es ist ein unechtes Spiel.
Ich möchte wirklich echt und spontan sein können;
einfach ich selbst, aber du musst mir helfen.
Du musst deine Hand ausstrecken, selbst wenn es gerade
das letzte ist was ich mir wünsche. Nur du kannst
diesen toten, leeren Glanz von meinen Augen nehmen.
Nur du kannst mich zum Leben rufen.

Jedes Mal wenn du freundlich und sanft bist und mir
Mut machst, jedes Mal wenn du zu verstehen suchst, weil du dich wirklich um mich sorgst, bekommt mein Herz Flügel - sehr kleine Flügel, sehr brüchige Schwingen, aber Flügel!

Dein Gespür, dein Mitgefühl und die Kraft deines
Verstandes hauchen mir Leben ein.
Ich möchte, dass du das weißt. Ich möchte, dass du weißt,
wie wichtig du für mich bist, wie sehr du aus mir den
Menschen machen kannst, der ich wirklich bin - wenn du willst.
Bitte, ich wünschte, du wolltest es. Du allein kannst die Wand niederreißen, hinter der ich zittere. Du allein kannst mir die
Maske abnehmen.

Du allein kannst mich aus meiner Schattenwelt, aus Angst und Unsicherheit befreien - aus meiner Einsamkeit.
Übersieh mich nicht. Bitte -bitte, übergehe mich nicht!
Es wird nicht leicht für dich sein. Die lang andauernde
Überzeugung, wertlos zu sein, schafft dicke Mauern- je näher
du mir kommst, desto blinder schlage ich zurück.

Ich wehre mich gegen das, wonach ich schreie. Aber man
hat mir gesagt, das Liebe stärker sei als jeder Schutzwall,
und darin liegt meine Hoffnung.

Bitte versuche diese Mauern einzureißen, mit sicheren Händen,
aber mit zarten Händen: ein Kind ist sehr empfindsam. Wer ich bin, magst du fragen? Ich bin jemand den du sehr genau kennst.
Denn ich bin Jedermann, den du triffst, jeder Mann und jede Frau die dir begegnen. Ich bin ein Mensch, wie du!!!"

(Heinz Körner)

05.07.2009 18:25

Jörn Pfennig



Hat Dich die Liebe so verletzt

So kalt, wie Du scheinst
kannst Du nicht sein
so hart, wie Du sprichst
und so gemein
so hoffnungslos
wenn Du Dich
jedem Gefühl widersetzt -
hat Dich die Liebe denn so verletzt?

Liebe, sagst Du
ist nur Selbstbetrug
von Liebe, sagst Du
hast Du längst genug
ein Teil
Deiner Seele, sagst Du
hat irgendwann ausgesetzt -
hat Dich die Liebe
denn so verletzt?

Ich hab in Deinen
Augen was gesehn
ich weiß, Du wirst es
mir nicht eingestehn
ein Sehnen
nach Wärme
und nach Zärtlichkeit
ich verlaß mich darauf
und auf die Zeit!

07.07.2009 10:51

Was es ist

Es ist Unsinn
sagt die Vernunft
Es ist was es ist
sagt die Liebe

Es ist Unglück
sagt die Berechnung
Es ist nichts als Schmerz
sagt die Angst
Es ist aussichtslos
sagt die Einsicht
Es ist was es ist
sagt die Liebe

Es ist lächerlich
sagt der Stolz
Es ist leichtsinnig
sagt die Vorsicht
Es ist unmöglich
sagt die Erfahrung
Es ist was es ist
sagt die Liebe

Erich Fried

16.07.2009 14:18

Schreib noch mehr rein. Das war schön. Ausser dir, kennt hier niemand sowas glaube ich.

16.07.2009 21:48

mach ich gerne, unixxx (würde es auch öfter machen, aber in letzter Zeit kann ich immer weniger hier posten, ich komm auf die Seite nicht)

Ralf Rainer Reimann

die tage
die mir verloren
schienen
waren
der weg
den ich
nicht leben konnte
weil
ich nur
das ziel
erreichen wollte

17.07.2009 00:12

Schauder
 
Schauder

Jetzt bist du da, dann bist du dort.
Jetzt bist du nah, dann bist du fort.
Kannst du's fassen? Und über eine Zeit
gehen wir beide die Ewigkeit
dahin - dorthin. Und was blieb? ...
Komm, schließ die Augen und hab mich lieb!

Christian Morgenstern

17.07.2009 00:13

Es ist Nacht

Es ist Nacht, und mein Herz kommt zu dir,
hält's nicht aus, hält's nicht aus mehr bei mir.
Legt sich dir auf die Brust, wie ein Stein,
sinkt hinein, zu dem deinen hinein.
Dort erst, dort erst kommt es zur Ruh,
liegt am Grund seines ewigen Du.

Christian Morgenstern

17.07.2009 00:17

Liebeslied
 
Wie soll ich meine Seele halten

Wie soll ich meine Seele halten, daß
sie nicht an Deine rührt? Wie soll ich sie
hinheben über dich zu andern Dingen?

Ach gerne möcht ich sie bei irgendwas
Verlorenem im Dunkel unterbringen
an einer fremden stillen Stelle, die
nicht weiterschwingt, wenn deine Tiefen schwingen.

Doch alles, was uns anrührt, dich und mich,
nimmt uns zusammen wie ein Bogenstrich,
der aus zwei Saiten eine Stimme zieht.

Auf welches Instrument sind wir gespannt?
Und welcher Geiger hat uns in der Hand?
O süßes Lied.


Rainer Maria Rilke

17.07.2009 00:25

Lieber ein Messer als ein Wort.Ein Messer kann stumpf sein...
 
Unaufhaltsam



Das eigene Wort,
wer holt es zurück,
das lebendige,
eben noch ungesprochene
Wort?

Wo das Wort vorbeifliegt
verdorren die Gräser,
werden die Blätter gelb,
fällt Schnee.
Ein Vogel käme dir wieder.
Nicht dein Wort,
das eben noch ungesagte,
in deinen Mund.
Du schickst andere Worte
hinterdrein,
Worte mit bunten, weichen Federn.
Das Wort ist schneller,
das schwarze Wort.
Es kommt immer an,
es hört nicht auf, an-
zukommen.

Lieber ein Messer als ein Wort.
Ein Messer kann stumpf sein.
Ein Messer trifft oft
am Herzen vorbei.
Nicht das Wort.

Am Ende ist das Wort
immer
am Ende
das Wort


Hilde Domin

17.07.2009 00:27

Max Frisch : Du sollst Dir kein Bildnis machen!
 
Es ist bemerkenswert, dass wir gerade von dem Menschen, den wir lieben, am
mindesten aussagen können, wie er sei. Wir lieben ihn einfach. Eben darin besteht ja
die Liebe, das Wunderbare an der Liebe, dass sie uns in der Schwebe des Lebendigen
hält, in der Bereitschaft, einem Menschen zu folgen in allen seinen möglichen
Entfaltungen. Wir wissen, dass jeder Mensch, wenn man ihn liebt, sich wie verwandelt
fühlt, wie entfaltet, und das auch dem Liebenden sich alles entfaltet, das Nächste, das
lange Bekannte. Vieles sieht er wie zum ersten Male. Die Liebe befreit es aus jeglichem
Bildnis. Das ist das Erregende, das Abenteuerliche, das eigentlich Spannende, dass wir
mit den Menschen, die wir lieben, nicht fertig werden: weil wir sie lieben; solang wir
sie lieben. Man höre bloß die Dichter, wenn sie lieben; sie tappen nach Vergleichen,
als wären sie betrunken, sie greifen nach allen Dingen im All, nach Blumen und Tieren,
nach Wolken, nach Sternen und Meeren. Warum? So wie das All, wie Gottes
unerschöpfliche Geräumigkeit, schrankenlos, alles Möglichen voll, aller Geheimnisse
voll, unfassbar ist der Mensch, den man liebt –
Nur die Liebe erträgt ihn so.
Warum reisen wir?
Auch dies, damit wir Menschen begegnen, die nicht meinen, dass sie uns kennen ein
für allemal; damit wir noch mal erfahren, was uns in diesem Leben möglich sei –
Es ist ohnehin schon wenig genug.
Unsere Meinung, dass wir andere kennen, ist das Ende der Liebe, jedesmal, aber
Ursache und Wirkung liegen vielleicht anders, als wir anzunehmen versucht sind –
nicht weil wir das andere kennen, geht unsere Liebe zu Ende, sondern umgekehrt: weil
unsere Liebe zu Ende geht, weil ihre Kraft sich erschöpft hat, darum ist der Mensch
fertig für uns. Er muss es sein. Wir können nicht mehr! Wir kündigen ihm die
Bereitschaft auf weitere Verwandlungen einzugehen. Wir verweigern ihm den
Anspruch alles Lebendigen, dass unfassbar bleibt, und zugleich sind wir verwundert
und enttäuscht, dass unser Verhältnis nicht mehr lebendig sei.
„Du bist nicht“, sagt der Enttäuschte oder die Enttäuschte, „wofür ich dich gehalten
habe.“
Und wofür hat man sich denn gehalten?
Für ein Geheimnis, das der Mensch ja immerhin ist, ein erregendes Rätsel, das
auszuhalten wir müde geworden sind. Man macht sich ein Bildnis. Das ist das Lieblose,
der Verrat.

17.07.2009 00:30

...Was ich von dir gelernt habe bleibt jetzt vielleicht zu wenig...
 
Jeder ist ersetzbar.
Der Kampf geht weiter.?
Das stimmt.
Aber das stimmt auch nicht:
Nicht jeder ist ersetzbar
und der Kampf hat immer nur das Gesicht und das Herz
des Menschen der kämpft
Und ich habe den Kampf gemocht
der dein Gesicht hatte
und dein Herz ?
und jetzt wird kein anderer mehr
dein Gesicht haben
und man wird dein Gesicht in Zukunft
nur noch auf Bildern sehen wie das Gesicht Che Guevaras
und Rosa Luxemburgs
und das ist nicht dasselbe
Und dein Herz wird man nirgends mehr sehen

Nicht in jedem einzelnen Punkt
war ich deiner Meinung
und du hast nie bestanden darauf dass jemand
deiner Meinung sein muss
und schon gar nicht in jedem einzelnen Punkt
Deine Meinung konnte man Punkt fьr Punkt
mit dir diskutieren
Jetzt aber kann ich nichts mehr mit dir diskutieren
und so sehr es ankam auf die einzelnen Punkte
so wenig kommt es jetzt auf die einzelnen Punkte an

Was ich von dir gelernt habe
bleibt jetzt vielleicht zu wenig
Aber ich hдtte vielleicht von dir schon genug gelernt
wenn ich nichts von dir gelernt hдtte auЯer das eine:

Dass Freiheit Gьte und Liebe sein muss
und dass Gьte und Liebe
Freiheit sein mьssen ? und wirkliche Gьte und Liebe
nicht nur ein Begriff von Gьte und Liebe
denn sonst bleibt auch die Freiheit nur ein Begriff ?
und dass der Kampf um Freiheit und Gьte und Liebe
nicht ohne Freiheit und Gьte und Liebe gefьhrt werden kann

Und deine Gьte und Liebe und Freiheit
und deine Einsicht
sind so gewesen dass du vielen ein Freund bleiben konntest
die einander nicht Freunde geblieben waren ?
vielen die jetzt um dich trauern aber die glauben
dass sie miteinander gar nicht mehr sprechen kцnnen
oder einander nur noch anklagen kцnnen
nur noch beschimpfen beschuldigen und bekдmpfen
Und dieser Irrtum kann sich jetzt leichter in ihnen verhдrten
weil deine gute heisere Stimme nicht mehr
zu ihnen spricht und nicht heftig oder behutsam
oder behutsam und heftig wie frьher Einwдnde macht

Und dass dieser Irrtum sich leichter verhдrten kann ohne dich
ist schon ein erster kleiner Teil des Beweises
dass du nicht so leicht ersetzbar bist in den Winkeln
und Ecken unserer Kцpfe und Herzen und unserer Leben
und dass es nicht genug ist
zu sagen: ?Der Kampf geht weiter?

Und doch muss er weitergehen und es ist nicht genug
von deiner Gьte und Liebe und Freiheit und Einsicht zu reden
wenn ich vergesse dass deine Einsicht und Gьte
dich immer wieder auch zur Empцrung gefьhrt hat
und dass deine Liebe bis zuletzt immer wieder
auch die Liebe zur Revolution geblieben ist
und die Sehsucht nach ihr in Zeiten in denen ihre Tyrannen
und Reichsverweser und Verrдter und Bьrokraten
ihren Namen so schlecht gemacht haben
dass fast keiner sie kennen will

Diese Sehnsucht hat in dir gelebt
und hat dich lebendig erhalten
und die Augen dir offen gehalten auch fьr Verstreute
die sich immer noch sehnen nach ihr ?
auch dann wenn sie irren
auf ihrer Suche und wenn ihre richtigen Herzen
ihnen nicht helfen konnten auf einen richtigen Weg

Es ist nicht mцglich von deinem Leben und Tod zu sprechen
und zu schweigen von der Revolution die
- ungleich uns Menschen ?
nicht tot ist fьr immer wenn man sie einmal totsagt
und in der etwas von dir leben wird wenn sie einmal
wieder auflebt ? von dir aber auch von andern
die hier nicht trauern kцnnen um dich weil sie vor dir
sterben mussten (oder vielleicht nicht mьssen hдtten)
Auch von diesen Verlorenen haben dich manche geliebt
und du hast sie nie ganz verloren aus deinen Augen
und aus deinem Herzen ?
auch dann nicht als sie sich verrannten
und sich verhдrteten und begannen sich selbst zu verlernen
Auch die darf man nicht totschweigen
wenn man von dir spricht
auch wenn dein oder mein Weg ein anderer ist als ihr Irrweg:
Sonst wдre der Kreis derer die deine Liebe und Einsicht
umfasst hat zu eng ? und dies hier wдre nur Trauer
von Gleichgesinnten um Gleichgesinnte; das wдre zu wenig
Denn der Kampf der dein Gesicht und dein Herz hatte
ist auch ein Kampf
um die Liebe zu vielen ohne Abgrenzungen und Grenzen
Sonst wдre er fьr dich und das Denken an dich zu klein.
Der Kampf geht weiter.

Erich Fried

17.07.2009 00:31

Antwort

Zu den Steinen
hat einer gesagt:
seid menschlich

Die Steine haben gesagt:
Wir sind noch nicht
hart genug.


Erich Fried

17.07.2009 00:40

Eine Kleinigkeit

Ich weiß nicht was Liebe ist
aber vielleicht
ist es etwas wie das:

Wenn sie
nach Hause kommt aus dem Ausland
und stolz zu mir sagt: „Ich habe
eine Wasserratte gesehen“
und ich erinnere mich an diese Worte
wenn ich aufwache in der Nacht
und am nächsten Tag bei der Arbeit
und ich sehne mich danach
sie dieselben Worte
noch einmal sagen zu hören
und auch danach
dass sie nochmals genau so aussehen soll
wie sie aussah
als sie es sagte –

Ich denke, das ist vielleicht Liebe
oder doch etwas hinreichend Ähnliches


Erich Fried

17.07.2009 00:42

Unreife Liebe sagt:
"Ich liebe dich,
weil ich dich brauche."

Reife Liebe sagt:
Ich brauche dich,
weil ich dich liebe."


------



Liebe ist Erkennen;
aber eben weil sie
Erkennen ist, ist sie
auch Respekt vor
dem anderen.



Erich Fromm

17.07.2009 07:53

Achte auf deine Gedanken - Denn sie werden Worte.
Achte auf deine Worte - Denn sie werden Handlungen.
Achte auf deine Handlungen - Denn sie werden Gewohnheiten.
Achte auf deine Gewohnheiten - Denn sie werden dein Charakter.
Achte auf deinen Charakter - Denn er wird dein Schicksal!

17.07.2009 19:37

Johann Wolfgang Goethe
Der Zauberlehrling


Hat der alte Hexenmeister
Sich doch einmal wegbegeben!
Und nun sollen seine Geister
Auch nach meinem Willen leben!
Seine Wort' und Werke
Merkt' ich und den Brauch,
Und mit Geistesstärke
Tu' ich Wunder auch.

Walle! Walle
Manche Strecke,
Dass, zum Zwecke,
Wasser fließe
Und mit reichem, vollem Schwalle
Zu dem Bade sich ergieße.

Und nun komm, du alter Besen!
Nimm die schlechten Lumpenhüllen!
Bist schon lange Knecht gewesen;
Nun erfülle meinen Willen!
Auf zwei Beinen stehe,
Oben sei ein Kopf,
Eile nun und gehe
Mit dem Wassertopf!

Walle! Walle
Manche Strecke,
Dass, zum Zwecke,
Wasser fließe
Und mit reichem, vollem Schwalle
Zu dem Bade sich ergieße.

Seht, er läuft zum Ufer nieder;
Wahrlich! ist schon an dem Flusse,
Und mit Blitzesschnelle wieder
Ist er hier mit raschem Gusse.
Schon zum zweiten Male!
Wie das Becken schwillt!
Wie sich jede Schale
Voll mit Wasser füllt!

Stehe! Stehe!
Denn wir haben
Deiner Gaben
Voll gemessen!
Ach, ich merk' es! Wehe! Wehe!
Hab' ich doch das Wort vergessen!

Ach, das Wort, worauf am Ende
Er das wird, was er gewesen.
Ach, er läuft und bringt behände!
Wärst du doch der alte Besen!
Immer neue Güsse
Bringt er schnell herein,
Ach! und hundert Flüsse
Stürzen auf mich ein.

Nein, nicht länger
Kann ich's lassen;
Will ihn fassen.
Das ist Tücke!
Ach! nun wird mir immer bänger!
Welche Miene! Welche Blicke!

Oh, du Ausgeburt der Hölle!
Soll das ganze Haus ersaufen?
Seh' ich über jede Schwelle
Doch schon Wasserströme laufen.
Ein verruchter Besen,
Der nicht hören will!
Stock, der du gewesen,
Steh doch wieder still!

Willst's am Ende
Gar nicht lassen?
Will dich fassen,
Will dich halten
Und das alte Holz behände
Mit dem scharfen Beile spalten.

Seht, da kommt er schleppend wieder!
Wie ich mich nun auf dich werfe,
Gleich, o Kobold, liegst du nieder;
Krachend trifft die glatte Schärfe!
Wahrlich, brav getroffen!
Seht, er ist entzwei!
Und nun kann ich hoffen
Und ich atme frei!

Wehe! Wehe!
Beide Teile
Stehn in Eile
Schon als Knechte
Völlig fertig in die Höhe!
Helft mir, ach! ihr hohen Mächte!

Und sie laufen! Nass und nässer
Wird's im Saal und auf den Stufen.
Welch entsetzliches Gewässer!
Herr und Meister! Hör' mich rufen! -
Ach, da kommt der Meister!
Herr, die Not ist groß!
Die ich rief, die Geister,
Werd' ich nun nicht los.

In die Ecke,
Besen! Besen!
Seid's gewesen!
Denn als Geister
Ruft euch nur, zu seinem Zwecke,
Erst hervor der alte Meister."

17.07.2009 20:18

Jörn Pfennig
Strategie

Strategie

Er tut so, als würde sie ihn nicht interessieren.
Sie tut so, als würde sie es nicht merken,
dass es nur so tut.

Ihr Desinteresse interessiert ihn,
deshalb tut er so, als wüsste er genau,
dass sie nur so tut.

Sein Interesse interessiert sie,
deshalb tut sie so, als täte sie nur so, wie sie tut....
Oh heiliger Sankt Josef, wann tut sich denn
endlich was?!

17.07.2009 20:59

kannst du auch das hexeneinmaleins deuten?

17.07.2009 21:16

Zitat:

Zitat von unixxx (Beitrag 1978216)
kannst du auch das hexeneinmaleins deuten?

Selbstüberschätzung führt meist zu einem Desaster.....

17.07.2009 22:09

Ach warum denn. Wenn man im internet sucht wird man auch fündig. Jeder deutet es auf seine weise. Ich habe nicht alle versionen gefunden.

Du mußt verstehn!
Aus Eins mach’ Zehn,
Und Zwei laß gehn,
Und Drei mach’ gleich,
So bist du reich.
Verlier die Vier!
Aus Fünf und Sechs,
So sagt die Hex’,
Mach’ Sieben und Acht,
So ist's vollbracht:
Und Neun ist Eins,
Und Zehn ist keins.

zuverstehn wie folgt:

Eine häufig zu lesende Interpretation dieses Gedichts ist, daß in den Versen ein magisches Quadrat verborgen sei, wie es hier abgebildet ist. Demnach bedeuten die Verse:

15 15 15 15
10 2 3 15
0 7 8 15
5 6 4 15


„Aus Eins mach’ Zehn” — an Stelle der 1 ist eine 10 zu schreiben
„Und Zwei laß gehn, Und Drei mach’ gleich” — die 2 bleibt eine 2, auch die 3 bleibt.
Die Summe dieser Reihe ist 15.

„Verlier die Vier!” - weglassen, also 0
„Aus Fünf und Sechs ... Mach’ Sieben und Acht” — die Zahlen werden in den folgenden vier Feldern vertauscht, dazu die „verlorene” 4 wiedergefunden.

„Und Neun ist Eins, Und Zehn ist keins” die neun Zahlen ergeben das eine Quadrat, ein zehntes Feld gibt es hier nicht. Somit sollen die Verse ein magisches Quadrat ergeben.

--------------------------------

weiter


Ein anderes soll der Tradition des Templerordens entstammen und soviel wie „An der Härte dieses Schildes soll das Böse abgleiten” bedeuten:

S A T A N
A D A M A
T A B A T
A M A D A
N A T A S

(nach MALA, 84f.; Adamas = Diamant, der härteste aller Edelsteine)

Den Kreuzpunkten magischer Quadrate werden auch die Namen der Erzengel zugeordnet, wobei die Reihung der Namen Michael, Gabriel, Raphael und Uriel entsprechend der Kompaßrose ist (Michael: Osten, vgl. MALA).

Ähnlich den magischen Buchstabenquadraten sind die besonders als spielerische Rechenknobelei beliebten magischen Zahlenquadrate. Hierbei ergeben eingetragen Zahlen orthogonal wie vertikal addiert stets die gleiche Summe. Ein bekanntes Gedicht aus GOETHEs Tragödie „Faust”, das „Hexeneinmaleins”, soll in diesem Sinne zu deuten sein.

18.07.2009 22:40

Ich will mit dem gehen, den ich liebe

Ich will mit dem gehen, den ich liebe.
Ich will nicht ausrechnen, was es kostet.
Ich will nicht nachdenken, ob es gut ist.
Ich will nicht wissen, ob er mich liebt.
Ich will mit ihm gehen, den ich liebe.

Berthold Brecht



Türk.:


Onunla Gitmek Ýstiyorum, Sevdiðimle

Onunla gitmek istiyorum, sevdiðimle
Hesaplamak istemiyorum neye mal olacaðýný,
Düþünmek istemiyorum iyi mi kötü mü diye
Bilmek istemiyorum sevip sevmediðini beni,
Onunla gitmek istiyorum, sevdiðimle

Bertolt Brecht

19.07.2009 17:50

Mit einem kurzen Schweifwedeln kann ein Hund mehr Gefühle ausdrücken, als mancher Mensch mit stundenlangem Gerede.

19.07.2009 19:46

Dein Zauberspruch hat wohl nicht geholfen bei der suche. Wir wollen etwas lesen!

20.07.2009 01:03

Ich fürchte mich so vor der Menschen Wort

Ich fürchte mich so vor der Menschen Wort.
Sie sprechen alles so deutlich aus:
Und dieses heißt Hund und jenes heißt Haus,
und hier ist Beginn, und das Ende ist dort.

Mich bangt auch ihr Sinn, ihr Spiel mit dem Spott,
sie wissen alles, was wird und war;
kein Berg ist ihnen mehr wunderbar;
ihr Garten und Gut grenzt grade an Gott.

Ich will immer warnen und wehren: Bleibt fern.
Die Dinge singen hör ich so gern.
Ihr rührt sie an: sie sind starr und stumm.
Ihr bringt mir alle die Dinge um.


Rainer Maria Rilke

20.07.2009 03:25

Ich schlafe nur mit männern die ZWEI Eier haben inek! :o
Du bist doch kein Mann! Senin gibisini biliyoruz gördük fazlasiyla, also hast dir um sonst Mühe gegeben..:o

20.07.2009 19:28

ne alaka
 
heftig aber das ist eher Unix Style. Wo ist sie eigentlich hin, wo sie doch immer fast 24 Stunden online war.


Teurer Freund! Was soll es nützen,
Stets da alte Lied zu leiern?
Willst du ewig brütend sitzen
Auf den alten Liebes-Eiern?

20.07.2009 19:54

Gelincik, jetzt hast wohl total dein kopf verloren. Ich sage jetzt nicht mehr dazu. Du tust mir nur leid. Jetzt bin ich erst recht davon überzeugt, dass du das selber warst, und jetzt alles bereust. Vielleicht warst du ja betrunken.
Du weisst das mein türkisch nicht so gut ist. Und ein hass auf dich habe ich auch nicht. Unglaublich wie sehr du dich jetzt in den mittelpunkt stellst, es ist alles voll von deinem thema.

20.07.2009 20:23

ich stelle mich nicht in den mittelpunkt. Andere psychos haben das für mich getan. Artik allah bilebilir kim olduklarini. Dein türkisch ist gut, du tust immer nur so als ob es schlecht ist, warum auch immer! Willst vielleicht zu den assimilierten gehören damit die denken das du modern bist :) Vor ein paar Monaten hast du perfekt auf türkisch geschrieben. Sen cok uyanik birisin bundan süphem yok. Istedigin role giriyorsun. Klar ich war betrunken wo es doch gestern mirac kandili war. Bunu kim yaptiysa doppelt günaha girdi :)

21.07.2009 16:34

Zitat:

Zitat von unixxx (Beitrag 1978492)
Gelincik, jetzt hast wohl total dein kopf verloren. Ich sage jetzt nicht mehr dazu. Du tust mir nur leid. Jetzt bin ich erst recht davon überzeugt, dass du das selber warst, und jetzt alles bereust. Vielleicht warst du ja betrunken.
Du weisst das mein türkisch nicht so gut ist. Und ein hass auf dich habe ich auch nicht. Unglaublich wie sehr du dich jetzt in den mittelpunkt stellst, es ist alles voll von deinem thema.

Lass dich nicht von dieser Rassistin ärgern.
Wenn ich schon sowas höre, assimilierte Türken.

Wenn es hier in Deutschland nicht bgefällt, soll sie sich doch verpissen!

21.07.2009 18:01

Drahtetsofortobhiesigenmälarsee-
zwecksbewässerungkäuflicherwerben-
wolltwassergarantiertechtallerdingsnur-
zuschwimmzweckengeeignetfasthoch-
achtungsvollfritzchenundkarlchenwasser-
oberkommissäre.

21.07.2009 19:32

Zitat:

Zitat von Tilki1977 (Beitrag 1978557)
assimilierte Türken.

Wenn es hier in Deutschland nicht bgefällt, soll sie sich doch verpissen!


höööö? IQ-Werte eindeutig unter Null :D

o laf cok koymus sana halbuki kac ay oldu ben onu yazali, üstelik ortaya yazmistim demekki üzerine alinmis hemen komplekslere girmissin. Yazik sana :D Gitde esin sana sütünü icirsin.

Assimilierter Du :D Nicht mal das bist du. Wirst dich auch niemals integrieren können. Wenn du selber mit dir nicht im Einklang bist kann dir niemand helfen. Yazik be acidim. Fatih Akin filmlerine konu olacak adammissin :-)

22.07.2009 15:39

Um anderer Leute Fehler zu sehen, verwandeln manche Menschen ihre Augen in Mikroskope
(Georg Christoph Lichtenberg)

22.07.2009 20:07

Der war gut!

22.07.2009 20:09

Zitat:

Zitat von IhrSpieler (Beitrag 1978500)
ich stelle mich nicht in den mittelpunkt. Andere psychos haben das für mich getan. Artik allah bilebilir kim olduklarini. Dein türkisch ist gut, du tust immer nur so als ob es schlecht ist, warum auch immer! Willst vielleicht zu den assimilierten gehören damit die denken das du modern bist :) Vor ein paar Monaten hast du perfekt auf türkisch geschrieben. Sen cok uyanik birisin bundan süphem yok. Istedigin role giriyorsun. Klar ich war betrunken wo es doch gestern mirac kandili war. Bunu kim yaptiysa doppelt günaha girdi :)

Ben sana diyorum motzki yapti diye, sen gitmis onla top oynayip basima atiyorsun.

Türkler zaten toplaninca, dedikodudan baska birsey cikmiyor ortaya. Cekemezlik var herkesde.

23.07.2009 11:13

Zitat:

Zitat von Motzki (Beitrag 1978738)
Sommerwind

mein Innres
strömt sich dir
entgegen
umfließet dich
mit heißem
Sehnen

es fliegt
durch schwüle Luft
zu dir
damit du
Wurzeln schlägst
in mir

und fließest
ganz
in mich hinein
ein warmer Strahl
wie Sonnenschein

in glühend heißem
Funkenflug
vergehen wir
in lang ersehnter
Wonnenglut

©Unixxx (an mich persönlich )



*piep*


wow, unixxx....das hast du geschrieben??? Ich bin der Ohnmacht nahe.....WOW!!!!

23.07.2009 11:16

ein Weihnachtswunsch einer sehr lieben Freundin, genannt Lilly:

Mögen die Grenzen, an die du stößst, einen Weg für deine Träume offen lassen.s

23.07.2009 15:02

Natürlich nicht atroi. Sowas liegt mir nicht. Es ist selten, dass ich aphorismen mag, dann nur in dem stil was du geschrieben hast und von berühmten leuten.

24.07.2009 01:48

O halde bu bilgisizlige bir care bulmanin zamani geldi Unixcigim. Yarindan tezi yok dooooogru kütüphaneye gidiyorsun, kendine bir kimlik cikarttiriyorsun vee kitap okumaya basliyorsun. Dann kannst du auch mal was schönes für uns posten. Bize de yazik immer müssen wir hier die schönen Sachen machen, du machst nichts. Aber keine Krimis ausleihen bitte. Du hast eh viel Unsinn im Kopf, das würde dich noch mehr verwirren. Leih dir irgendwelche schönen Gedichtsbücher aus und werde ein positiver Mensch. Lass dich an der Info beraten die sitzen da eh nur rum und freuen sich wenn sie jemandem helfen können.

Tabii bünyen alisik olmadigi icin ters etkide yaratabilir. Dikkat et, baslangicta dozaji yüksek tutma (cabuk etkilenen ve dogruyu yalnisi ayirt edemeyen bir insan oldugun icin artik durmadan ottan böcekten kelebekten bahsetmeye baslarmissin :-D ) bünye alistikca arttirirsin dozaji :-D

24.07.2009 12:14

Die Zeit ist hin

Die Zeit ist hin; du löst dich unbewußt
Und leise mehr und mehr von meiner Brust;
Ich suche dich mit sanftem Druck zu fassen,
Doch fühl ich wohl, ich muss dich gehen lassen.

So laß mich denn, bevor du weit von mir
Ins Leben gehst, noch einmal danken dir;
Und magst du nie, was rettungslos vergangen,
In schlummerlosen Nächten heimverlangen.

Hier steh´ich nun und schaue bang zurück;
Vorüberrinnt auch dieser Augenblick,
Und wieviel Stunden dir und mir gegeben,
Wir werden keine mehr zusammenleben.

(Theodor Storm)

0o0o0o0o0o0o 25.07.2009 04:06

ooohhh shoo-bi-dooo
ich will so sein wie du-hu-hu-huuuu
ichwillso gehn wie duuuu,
ichwillso stehn wie du,
oohh scoo-bi-doooo

[barrrararammmm]


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 21:06 Uhr.