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babylonier 15.02.2004 15:09

Partizipation
 
Der türkische Beitrag ist nicht unwesentlich, der Goldene Bär von Fatih Akin (berlinale) ist nur die Spitze des Eisbergs. Leider haben wir keine Lobby oder kein Netzwerk von Profis, die wirklich ernsthaft Integration und Partizipation fordern.

babylonier 15.02.2004 16:09

ELeLE-Projesi! Türk genclerine yardim.
 
Hallo Murat,
Dein Beitrag gefällt mir.
Aber was nützt das Studium, wenn die Leute später nicht eingestellt werden?!

Wir müssten unsere Rechte einfordern und nicht immer ein auf "Gastarbeiter" machen. Wir wollen die selben Rechte und Pflichten. Leider haben wir keine wirkliche Interessensvertretung in Deutschland.

Wir arbeiten gerade daran, ein bundesweites Netzwerk von Migranten ins Leben zu rufen, mit dem Ziel, die Partizipationmöglichkeiten (Arbeitsplätze, Quoten, Boykott etc.) von Minderheiten in Deutschland zu erhöhen.

grüße

cetin

19.02.2004 13:21

Ankunft in der Wirklichkeit
 
Mit Fatih Akins ?Gegen die Wand? siegt das deutsche Kino über die deutschen Träume von einer Leitkultur

Von Katja Nicodemus



Befreiung durch die Scheinehe - Sibel Kekilli und Birol Ünel als widerwilliges Paar in dem Film "Gegen die Wand", der gerade den Goldenen Bären gewonnen hat
Foto: timebandits
Fatih Akin, Sohn türkischer Eltern, in Hamburg geboren, hat die Berlinale in letzter Minute zum deutschen Kinotriumph gemacht. Sein Film Gegen die Wand erzählt seine Liebesgeschichte mit einer Unbändigkeit und Direktheit, die wie ein Faustschlag in einen von zu vielen Kompromissfilmen geprägten Wettbewerb hineinfuhr. An Paaren, die sich wie Akins Figuren in Beziehungsexzessen und Selbstsuchen verlieren, hatte es dem Festival weiß Gott nicht gemangelt. Doch Gegen die Wand, dieser krude, sehnsüchtige, manchmal in melodramatischen Wendungen sich verlierende Film, muss auf die Jury wie die ehrliche Eckkneipe inmitten einer emotionslosen Bilderwüste gewirkt haben.

18 Jahre nach Reinhard Hauffs Stammheim ist Akins Film der erste deutsche Gewinner des Goldenen Bären, und die türkische Herkunft des Regisseurs verleiht dieser Jury-Entscheidung eine über den Film hinausgehende Bedeutung. Mit der großen Geste einer internationalen Auszeichnung verweist sie auch auf ein Migrantenkino, das Deutschland seit fast 20 Jahren als das Einwanderungsland abbildet, das es nicht sein will. Es ist ein Kino, das sich selbstbewusst zwischen den Welten bewegt und das nun mit Gegen die Wand zu einem wunderbar freien Blick auf die eigene community gelangt ist.

Tatsächlich besteht die große Stärke des Berlinale-Gewinners in der aufrichtigen, auf alle Political Correctness pfeifenden Frechheit, mit der Akin das deutschtürkische Milieu von Hamburg-Altona schildert. ?Ich will ficken?, sagt seine Heldin, die junge Sibel, gleich zu Beginn, ?und zwar nicht einen, sondern viele.? Da ihr bei diesem Vorhaben die eigene türkische Familie mit ihren traditionellen Moralvorstellungen im Weg steht, geht sie eine Zweckehe ein. Ihr ebenfalls aus der Türkei stammender Scheinehemann, ein saufender, koksender Abstürzler namens Cahit, haust in einer bierdosenvermüllten Singlewohnung. Mit unverhohlener Lust spielt Birol Ünel das Klischee des fleißigen Gemüsehändlers von nebenan über den Haufen. ?Warum fickt ihr eigentlich nicht eure Frauen??, wird er beim Kartenspiel die Männer von Sibels Familie fragen, um deren scheinheilige Trennung von Bordellbesuchen und häuslichem Fortpflanzungsakt zu unterwandern. Überhaupt spricht dieser spätpunkige Outlaw kaum mehr Türkisch. Später, als er Sibel in Istanbul sucht, vertraut er sich erleichtert einem Taxifahrer an, der in München groß geworden ist.

Scorsese hat viel länger gebraucht

Vorbei die Zeiten, als Filme wie Tevfik Basers 40 qm Deutschland von der Isolation in der Fremde erzählten und den so genannten Gastarbeiter mit aufklärerischem Impetus als Opfer einer wirtschaftsorientierten Ausländerpolitik vorführten, die sich nicht um Integration scherte. Doch anders, als der Scheinwerferkegel des Berlinale-Gewinns und das von der internationalen Presse prompt geprägte Stichwort einer türkischen Erneuerung des deutschen Kinos glauben machen könnten, markiert Gegen die Wand nicht den Beginn, sondern den Fortgang einer Filmbewegung, die bereits Mitte der neunziger Jahre von den Filmhochschulen in die Kinos drängte. Von einer größeren Öffentlichkeit unbemerkt, ließen sich die Stoffe dieser deutschtürkischen Regisseurgeneration nicht mehr auf die Integrationsprobleme der Eltern reduzieren. Der Spagat zwischen familiärer Eingebundenheit und Großstadtsozialisation blieb zwar erhalten, rückte allerdings in den Hintergrund. Wild entschlossen stürmten die jungen Regisseure, zu denen auch Akin gehörte, auf die ästhetischen Mittel des Kinos zu und hauchten den verschiedensten Genres neues Leben ein, indem sie die Geschichten mit ihren eigenen Erlebniswelten unterfütterten.

?Scorsese und die anderen Italoamerikaner haben 70 Jahre gebraucht, bis sie anfingen, ihre Filme zu machen. Die Algerienfranzosen haben 30 Jahre für ihr cinéma beur gebraucht. Wir sind schneller. Wir legen jetzt schon los?, verkündete Akin 1998, als sein Spielfilmdebut kurz und schmerzlos in die deutschen Kinos kam. Schon damals setzte er seine Geschichte über die brüderliche Freundschaft zwischen einem Türken, einem Serben und einem Griechen vor der eigenen Haustür in Hamburg-Altona zusammen. Zwischen Rotlichtkneipen, türkischen Sofas und serbischen Hochzeiten entstand das lebendige Bild eines Stadtteils, seiner Kleingangster, Luden und Kiezgrößen.

Fast zeitgleich mit Akins Regiedebut begann sein Kollege Thomas Arslan mit einer Trilogie von Berlin-Filmen, die sich mit wunderbarer Gelassenheit auf den Lebensrhythmus ihrer Helden einlassen. Komplizenhaft folgt die Kamera etwa in Geschwister den Brüdern Erol und Ahmed auf ihren Wegen durch Berlin-Kreuzberg. Gerade durch die konsequente Konzentration auf die Sicht der Kids werden die Gänge durch den Kiez zum Ausdruck eines nicht mehr als deutsch, türkisch oder deutschtürkisch definierbaren, ?cruisenden? Lebensgefühls. Ganz selbstverständlich wird das gemeinsame Flanieren zur Freundschaftsversicherung und zur symbolischen Inbesitznahme eines Terrains.

Sowohl Arslan als auch Akin und ihr Kollege Yüksel Yavuz erzählten aus einer metakulturellen, letztlich auch über das Soziologische hinausweisenden Perspektive. Anders als etwa die Banlieue-Filme der maghrebinischen Migrantenkinder, die in den frühen achtziger Jahren aus Pariser Hochhausvorstädten wie Sarcelles und Romainville schnell ins Herz des französischen Kinos drängten, sind ihre Arbeiten nicht engagierter Ausdruck einer sozialpolitischen Bemühung. Vielmehr handelt es sich um ein Kino, das gerade nicht von jugendlicher Delinquenz, sozialen Brennpunkten, kultureller Isolation oder Ghettoisierung handelt und dem wohl gerade deshalb eine gewisse mediale Griffigkeit fehlt. Jahrelang schielte die deutsche Filmbranche neidisch auf die beeindruckenden, wütenden, melancholischen Filme aus den französischen Vororten. Dabei sollte man nicht vergessen, dass das Banlieue-Kino in einer Peripherie entstand, die von den Regisseuren sehr bald mit einem gewissen Automatismus in die Rolle einer gesellschaftlichen Krankenstation gedrängt wurde.

Das deutschtürkische Kino hingegen entstand, zumindest topografisch gesehen, aus der Mitte der Städte heraus und konnte auf der Leinwand von Anfang an eine Normalität in Anspruch nehmen, die den frankoarabischen Vorstadt-Teenies bis heute verwehrt bleibt.

Kampagne gegen die Normalität

Man denke nur an die Leichtigkeit, mit der Thomas Arslan in Der schöne Tag, dem vielleicht schönsten der deutschtürkischen Filme, einem jungen Mädchen durch Kreuzberg folgt. Seine junge Schauspieler-Heldin trennt sich von ihrem Freund, synchronisiert einen Film, erscheint bei einem Casting und erledigt ein paar kleinere Besorgungen. So entwickelt sich aus den Bewegungen und Spaziergängen der Hauptdarstellerin Serpil Turhan ein sommerlich leichter Schwebezustand. Arslans naturalistischer Umgang mit dem Licht, reduzierte Ausdrucksformen und eine Geschichte, die eher aus beiläufig erzählten Situationen besteht, verlangen dem Betrachter hellwache Aufmerksamkeit ab. Kein Film für Multikulti-Etiketten oder Hymnen über einen neuen deutschen Film. Aber einer, der mit seinen hippen T-Shirts, kleinen Kulturverwerfungen und einer perfekt zweisprachigen Heldin von einer Perspektive erzählt, die in einer globalisierten, von Migrantenbewegungen geprägten Welt so millionenfach normal geworden ist, dass man eigentlich kein Wort mehr darüber verlieren möchte.

In einer Art Erkenntnisschock wurde jedoch nach der Berlinale-Teilnahme von Gegen die Wand deutlich, dass nicht nur dieses Kino die Normalität, von der es erzählt, stets aufs Neue verteidigen muss. Wer hätte gedacht, dass Fatih Akin auf der Pressekonferenz zu seinem Film zum wohl hundertsten Mal die unangenehme Konnotation des Wortes ?Gastarbeiter? erklären und sich gegen diese Bezeichnung verwahren musste? Wer hätte gedacht, dass die Bild-Zeitung den Berlinale-Gewinn reflexhaft zu einer Hetzkampagne gegen Sibel Kekilli, die Hauptdarstellerin von Gegen die Wand, nutzen würde? Von der ?rassigen deutschen Film-Diva? war die Rede, die ?in Wahrheit Porno-Star? sei. Nicht die angebliche Aufdeckung ist der Skandal, sondern der schmierige Gestus, mit dem man eine Schauspielerin diffamiert, um ihren Regisseur nicht weniger schmierig als vorübergehenden Erfolgsdeutschen zu adoptieren, der ?wehendes, drahtiges Schwarzhaar und eine wunderbare olivenfarbene Haut? besitzt und dennoch ?hamburgisch wie Hans Albers? spricht. ?Sie machen uns Deutsche und Türken zu einem Land?, wendet sich die Zeitung an Fatih Akin.

Natürlich muss jenes Deutschland, für das nicht nur Regisseure wie Fatih Akin, Thomas Arslan und Schauspielerinnen wie Sibel Kekilli stehen, vom Kino nicht mehr gemacht werden. Man kann sich weigern, es zur Kenntnis zu nehmen, doch genauso könnte man den Kölner Dom oder die Siegessäule ignorieren. Dieses Deutschland ist da, es ist das einzig mögliche, und schon bald wird es die letzten Träumer der Leitkultur mit fröhlicher Verachtung aus seiner unausweichlichen Zukunft fegen.


DieZeit

garakedi 29.02.2004 12:12

Sind wir alle so plötzlich toleranter
 
geworden, seit eine Türkin Pornos gedreht hat!?

joy 29.02.2004 20:27

ich zitiere gerne
 
Hi Sistas,

zu dem Thema sprachliche Gleichberechtigung habe ich eine kleine Anekdote:

Vor zwei Jahren habe ich ein Seminar organisiert, welches zwar kein reines Frauenseminar war aber wundersamerweise nur von Frauen gebucht wurde.

Nachdem ich alles unter Dach und Fach gebracht hatte schrieb ich einen Rundbrief in dem ich allen Teilnehmerinnen die Details zum Programm und zur Anreise erklärte.

Da ich zu dieser Zeit mit der Serienbrieffunktion in Word noch nicht vertraut war :wink: schrieb ich einfach "Liebe Teilnehmerin"

Mein Vater und mein Lebensgefährte (beide Geschäftsleute) verfolgten schon Wochen vorher teils argwöhnisch teils überheblich lächelnd die Entwicklung der Vorbereitungen (zumal sich auch meine Mutter und meine Schwester zu dem Seminar angemeldet hatten) Aufeinmal jedoch bekamen Sie die Briefvorlage zu Gesicht...

Unabhängig voneinander reagierten sie gleich:

Mein Vater (per Mail): Das kannst Du so nicht schreiben! Schreib lieber "liebe Teilnehmer und Teilnehmerinnen"
Gut gemeint, Papa, aber leider gibts da keine Teilnehmer...
Mein Lebensgefährte (leicht verunsichert):Machen da keine Männer mit...?
Nee, wieso...? :wink:

Hihi, also was lernen wir daraus? Auf ein gönnerhaftes "Aber Mädels, ihr seid doch immer mitgemeint" kann ich dankend verzichten! Denn sobald man den Spieß (damals unabsichtlich, inzwischen immer wieder gerne mit Genuss!!) umdreht, bricht Panik aus!

Also Schwestern, weitermachen! Es gibt noch viel zu tun - räumen wir auf
______________________________________________

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joy 29.02.2004 22:31

Märchenwelt
 
„Wie geschieht Veränderung?"

enn die Sonne an einem gewissen Mittag im Jahrhundert in einem besonderen Winkel auf eine Schlüsselblume scheint, deren Knospe gerade platzt und dabei einen Schatten auf den Felsen wirft, vor dem du stehst und zugleich der Rabe krächzt, zugleich die Spinne die Fliege fängt und du ein reines Herz hast, dann schwingt die Tür im Berg auf. Und wenn du im Dunkeln drei Rätsel löst, die Drachin küsst, den schlauen Zwerg und seinen Großvater austrickst, dem Prinzen auf dem weißen Pferd entkommst und endlich vergisst, warum du hierher gekommen bist und was du suchst, dann zeigt sich eine neue Farbe im Regenbogen, und das wird sichtbar sein in der Welt. So geschieht Wandel. Mehr können wir nicht tun.

Also fangen wir mit dem Einfachsten an. Verschmähen wir die Hand des Prinzen, wenn er sich vom Pferd hinabbeugt und dabei schon die Lippen spitzt zum Kuss, und wenden uns den Ungeheuern zu, die schon immer die Jungfrauen gefressen haben. Denn dort sind wir in guter Gesellschaft, dort ist Abenteuer, Geheimnis, Wissen, Weisheit, Verständnis und Mitgefühl.

Marie Sichtermann

joy 29.02.2004 23:28

Die Schätze der Weiblichkeit
 
In alter Zeit wurde der weibliche Körper - insbesondere die Gebärmutter, die Vagina und die Menstruation mit ihrem Blut, als heiliger Aspekt der Göttin und Frau verehrt.
Auch die weibliche Brust als Sinnbild für Nähren und Genährtwerden stand in hohem Ansehen. In manchen Traditionen, wie etwa im Taoismus und im Tantra, kommt diese Verehrung der Frau noch heute zum Ausdruck.

Wie groß die Verehrung der Frau einst war, zeigen zahlreiche Ausgrabungen von Schreinen, Reliefs und Figuren von Göttinnen mit rot bemalter Vagina, Brüsten und anderen Symbolen der Weiblichkeit.
So finden wir in Spanien, Frankreich und im Mittelmeerraum, in Osteuropa, Russland und im nahen Osten Figuren, die aus Ton und Asche geformt und gebrannt oder aus Knochen, Horn und Elfenbein geschnitzt worden waren. Die Archäologin Marija Gimbutas hat in einem umfangreichen Werk die vielen Variationen von Gefäßen, vulvischen Schalen und Kesseln, Göttinnenfiguren, weiblichen Idolen, Symbolen für Fruchtbarkeit, Blut und Geburt, aber auch weibliche Macht dargestellt. Der letzte große Fund wurde erst in den 60er Jahren des vorigen Jahrhunderts in Catal Hüyük in der Türkei gemacht. Die Blütezeit der dortigen Kultur lag etwa zwischen 6500 und 5700 v. unserer Zeitrechnung. Besonders interessant ist, dass dort über acht Jahrhunderte hinweg anscheinend weder Kriege geführt noch Waffen hergestellt wurden. Nichts von diesen Funden deutet auf irgendeine Form von Gewalt hin.

Die Verehrung der Gebärmutterie Gebärmutter wurde in den alten Kulturen der Welt hoch verehrt und bildreich beschrieben. Sie hatte viele Gesichter und Namen.

In der chinesischen Tradition zum Beispiel hieß sie „Blutsee“, „schützender Palast“ oder „himmlischer Palast“ und wurde als eine Art selbständiges Wesen betrachtet. Sie wurde etwa mit einem wilden Tier verglichen, das sich lustvoll bewegt: Im ekstatischen Lustrausch öffnet es seinen Mund (Muttermund), um den Samen zu verschlingen. Dieser Vorgang wurde mit so unvergleichlich tiefer Lust erlebt, dass der ganze Körper bebte.

Aber auch im westlichen Teil der Welt wurde die Gebärmutter verehrt. Hier wurde sie mit dem Bauch von Mutter Erde gleichgesetzt und durch Höhlen symbolisiert. Aus diesem Grund galten bestimmte Höhlen damals als heilig und wurden von frühester Zeit an als Orte symbolischer Wiedergeburt und Schauplätze für weibliche Rituale aufgesucht.

In vorchristlicher Zeit wurde die Gebärmutter als Kessel dargestellt. So bewahrten zum Beispiel die Kelten den magischen Kessel der Wiedergeburt auf dem Meeresgrund auf. Von dort wurde er von „Bran, dem Gesegneten“ jedesmal hervorgeholt, wenn Männer während einer Schlacht umgekommen waren, um sie wieder zum Leben zu erwecken. Dieser Kessel stellte die Gebärmutter der großen Göttin dar. Die Menschen waren fest davon überzeugt, dass sie nur durch diesen Kessel wiedergeboren werden konnten. Diesem Gefäß wohnte in ihren Augen die Magie inne, sie neu erschaffen zu können.
Mit der Verbreitung des Christentums wurde den Heiden verboten, Kessel zu heiligen Kulten mitzunehmen. Aber in manchen Gegenden wurden solche Rituale im Geheimen dennoch über viele Jahrhunderte hinweg weiter durchgeführt, wie zum Beispiel in Schottland. Noch im Jahre 1791 wurde eine heilige Höhle mit einer Quelle in der Nähe des Ortes Dunksey für magische Heilbehandlungen aufgesucht. Die Menschen kamen beim Mondwechsel dorthin, um in den „Wassern der Gebärmutter“ zu baden.

Auch in der Verehrung des Brunnens kam die Bedeutung der Weiblichkeit zum Ausdruck.

Im Mittelalter stellten sich die Geistlichen jedoch gegen diese Rituale, da es sich dabei offenkundig um einen sexuellen Akt handelte, der das weibliche Prinzip feierte. Sie spürten, wie stark der Volksglaube noch immer war, was ihrem christlichen Missionierungswunsch ganz und gar nicht entsprach. Im Gegensatz zu denjenigen, die an die Kraft des „heiligen Brunnens“ glaubten und dort Fruchtbarkeit zu erlangen suchten, bezeichnete die Kirche solche Plätze als „teuflische F0tze“.

Auch heute noch steht an wichtigen Stätten, in Parks oder im Zentrum eines Ortes oft ein Brunnen, der die Gebärmutter symbolisiert. Solch ein Brunnen stellt einen Mittelpunkt dar, der dem Ort zugleich Kraft und Ruhe verleiht.

aus
Gabriele Pröll:
Meine Tage - Quelle weiblicher Kraft und Intuition

joy 01.03.2004 00:14

PÄDOKRIMINELL heißt das Wort! Ab JETZT!
 
Da wäre einmal das Wort pädophil. pädo kommt von altgriechisch pais das Kind und die philie schon bekannter und auch aus dem altgriechischen, die Liebe.

Ein Kind lieben bedeutet: es achten, es mit Nahrung, Wärme, Liebe, Wohnraum, Kleidung, Bildung, Kunst und Kultur, Aufmerksamkeit, Behutsamkeit und vielem anderen mehr zu versorgen, es anzuleiten eine sozial kompetente Frau/ein sozial kompetenter Mann, eine liebenswerte Frau/ ein liebenswerter Mann, eine gescheite Frau/ ein gescheiter Mann zu werden und es auch zu lieben und es weiter zu versorgen, wenn es dass alles nicht ist/wird!

Ein Kind zu vergewaltigen, zu schlagen, zu demütigen, zu gebrauchen, zu objektivieren, zu benützen, zu filmen, (und jetzt mit den Worten von Hannah Arendt "sagen was ist"!) zu fi....., zu betatschen, zu nötigen, zu quälen, zu zerstören, zu töten, zu foltern, etc. hat nichts, ABSOLUT NICHTS mit Liebe zu tun!

Das Wort heißt PÄDOKRIMINELL und es ist wichtig, dass wir dieses Wort gebrauchen und es ist wichtig Gewalt nicht länger als Liebe zu bezeichnen und zu unterbrechen, wenn dies eine/einer tut.

Kriminell, kommt aus dem Französischen und bedeutet widerrechtlich, sträflich und ist in dem Zusammenhang mit Gewalt an Mädchen und Buben eindeutig genauer.

Widerrechtlich ist deutlich!

Es gibt keinerlei Recht, einen Menschen zu demütigen, zu vergewaltigen, zu töten, zu nötigen, zu foltern, zu quälen und so weiter, das ist klar, dass das selbige immer widerrechtlich ist.

Sträflich ist da schon schwieriger?!

Welche, wer weiß schon wirklich welche Strafe was bringt? Wem/welcher vor allem, dem Opfer, sollte die Strafe etwas bringen und wie das genau geht wissen wir noch nicht!

Trotzdem können wir - und müssen wir - sofort damit beginnen das Wort pädokriminell zu gebrauchen und einzufordern.

AB JETZT! SOFORT! - aus Achtung vor und Zuneigung zu - unseren Töchtern und Söhnen!

von
Ruth Devime

liebeask 01.03.2004 04:49

evlenmek istedim... o.T.
 
ohne Text

liebeask 01.03.2004 04:52

evlenmek istedim...
 
evlenmek istedim ve dügün organisasyonunda basima gelmeyen kalmadi, birde kaynana
tam pes ederken yardimimiza

www.GelinveDamat.de

geldi, cok ama cok güzel ve yeni bir sayfa,
bir bak sende begeniyormusun,
sevgilerimle

eysevgili 01.03.2004 13:04

evet
 
evet

garakedi 03.03.2004 16:30

Light Bitte!
 
Vor einige Tagen erfuhr ich von einem Buchhändler dass das Niveau der Literaturkonsumenten sinkt. Nein, damit meine ich nicht die riesige Leser, die sich an den diversen Penisbrüchen eines Dieter Bohlens, den Stinkefingeranektoden eines Stefan Effenberg oder etwa dem infantilen Geblubber eines vermeintlichen Superstars, oder Leser die sich an Veronas Feldbbuschrocks aufgeilen. Vielmehr meine ich eine Kundschaft, die früher sehr anspruchvoll war. Bloß keine Lektüre, die geistiger Aufmerksamkeit bedarf. Sind wir ehrlich, werden wir zugeben müssen, dass die Erfindung schlechter überflüssiger Literatur keine Erfindung der Neuzeit ist. Man genießt light! Man trinkt entkoffeinierten Kaffee mit entfetter Milch, dazu Diät-Schokokekse, die gibt es tatsächlich bei Aldi! Dann Coca Cola light, kalorienarmer Wurst, fettarmer Käse, dann dieses entzuckerter Zucker, es gibt sogar Light Kippen. Alles schwebt vor Leichtigkeit. Als Ausgleich dafür müsste man in die deutsche Sprache das Wort heavy einführen. Dieses Stück Schokolade ist besonders Heavy!
Eigentlich hätte man gegen dieser Light-Kultur Unterschriften sammeln müssen, eine ganze Nation wird von der Werbebranche verarscht, dagegen kann man doch Unterschriften sammeln oder nicht!?

Inzwischen hat mir ein Kommilitone das Buch House of God empfohlen!
Soll gut sein, für Menschen die Ideale haben. Keine Ahnung ob es der light-Sorte gehört oder ich vielleicht davon FETT werde.

esmerkiz18 05.03.2004 22:43

Gottes Strafe
 
Für mich steht fest dass es keine weltliche Strafe für diese Untat gibt. Die Kinder, die Herzen, die Seelen werden so sehr gepeinigt, dass sie sich zu Lebzeiten davon nicht ganz erholen. Man kann zwar später im Erwachsenenalter ein erfülltes glückliches Leben haben, doch tief im Innnern ist man für ein Leben geschädigt. Welche weltliche Strafe könnte für so eine schreckliche Tat und den erlittenen Schmerz angemessen sein? Keine.

nazliceylanim 08.03.2004 22:35

*modi*
 
merhaba :)

wollte mich kurz vorstellen :)
bin die neue moderatorin hier...

bei fragen, kritik & sonstigem könnt ihr euch jederzeit an mich wenden.

wünsche euch anregende und vor allem konstruktive forumsdiskussionen

sevgilerle NazLI

oz 08.03.2004 23:01

das kann ja nur gut werden ;o) o.T.
 
ohne Text

nazliceylanim 08.03.2004 23:31

danke :) sende olmasan ;) o.T.
 
ohne Text

nazliceylanim 08.03.2004 23:55

Kültürümüz....
 
Merhaba :)

Kültürümüzde toplumsal degerler vardir. Bir de bireysel degerler. Ama o bireysel degerlerin toplumla ne kadar uzlasi icinde olduklari anlasilamayan degerler. Bir bakima Ýnsan olmanin gereginden nasiplenmemis degerler.....

Kültür ve sanat toplumsal miras olarak nesilden nesile aktarilir. Kimi zaman bir cami olarak, kimi zaman icinde yasanilmis tüm anilari ile bir konak olarak, kimi zaman duygulardan gecen bir siir, kimi zamanda nesiller arasinda bir köprü.
Yasanilanlar sonradan tarih olur ya da unutulur gider. Kimi zaman bölük pörcük hatirlanirlar, kimi zaman hatirlanmak bile istenmezler. Kayip yillardir o yillar.........
Kimi zaman anilarda yasanilir. Kimi zaman anilar bir kabusa döner, bir karabasan gibi.
Peki ya yürek yarasi? Hem de en derinden alinmis bir yara. Peki ya neyin adina. Ne keskin bir hancerdir.....

Mutlak olanin, karakter ve kisilik oldugunu unutanlar. Yasadigi cagin temsilciligini yapamayanlar. Kendilerine olan güveni yitirdiklerinden sürü anlayisini benimseyenler. Zayif kisilik ve komik yansimalar…...
Dünyada olup bitenlere bir bakin. Kan gölü haline dönen ülkelere ve bunlarin toplumsal yasayislarina.

Kendisi ile barisik olmayan insanlar toplumlari ile nasil barisik olsunlar ki...?

sevgilerle NazLI

eysevgili 11.03.2004 17:52

haklisin
 
bu konuda fikir yurtmek hakkaten zor ama
en iyisi haklisin demek

eysevgili 11.03.2004 17:54

evet
 
bence de dogru olan bu degilmi yani herkez icin olan bir konu ve herkezi de ilgilendiriyor zannedersem yok yok zannetmiyorum aynen oyle

garakedi 17.03.2004 12:06

Kanaken sind nur im Ruhrgebiet und Köln
 
Kanaken sind nur im Ruhrgebiet und Köln willkommen!
Das, was ich seit langem gefühlt und vermutet habe, ist jetzt in Zahlen nachzulesen. Als ich vor einige Zeit aus dem WeißWurstÄquator zum Ruhrgebiet kam, erlebte ich für deutsche Verhältnisse außergewöhnliche Freundlichkeit.
Im Ruhrgebiet leben 5 Millionen Menschen und 75 % davon meinen nach einer Studie von Prof. Andersen, die bei der Regionalzeitung WAZ (Westdeutscher Allgemeine Zeitung) heute veröffentlich wurde, Ausländer seien Bereicherung und ein Vorteil für die Region und nur 25 Prozent sehen das anders. Damit wies Ruhrgebiet in der gesamten Bundesgebiet neben Köln die höchsten Werte auf. Deutlich geringere Werte dagegen hatten Regionen wie Stuttgart und München.

garakedi 18.03.2004 17:18

Wen heiraten Türkinnen?
 
Als ich heute an der Uni war, hatte ich ein sehr interessantes Gespräch mit eine Migrationsforscherin (keine Türkin). Wen heiraten Türkinnen der zweiten und dritten Generation, die eine Hochschulausbildung haben? Fühlen Sie sich mehr deutsch oder türkisch oder ein bisschen von allem? Ergebnisse der Studien besagen folgendes:

1. Die junge gebildete Türkinnen bevorzugen beide Kulturen, einen totalen Bruch mit der deutschen oder mit der türkischen Kultur gibt es selten.

2. Die jung Akademikerinnen haben sich äußerlich angepasst, was für sie kein Problem darstellt, aber innerlich sind die türkisch, d.h. sie haben die türkische Moralvorstellung.

3. Sie heiraten sehr selten oder ganz wenig einen Mann aus der Türkei, weil dies für sie einen Rückschritt und Einschränkung der persönlichen Freiheit bedeutet.

4. Die junge Türkinnen heiraten bevorzugt nach außen liberal wirkenden türkischen Mann, der möglichst, so wie sie, einen akademischen Laufbahn hinter sich hat.

5. Heiraten bedeutet für sie im Gegensatz zu den Deutschen etwas positives. Sie verbinden damit Glück, Freiheit, Erfüllung und Zweisamkeit und nicht wie die meisten ihrer Mütter Einschränkung, Einengung oder Hausfrauendasein.

GaraKedi

23.03.2004 18:58

o.T.
 
Interessante Studie ...

26.03.2004 21:51

KENNT JEMAND..
 
Hallo zusammen,
ich mache gerade ein Praktikum in San Francisco, kennt jemand internet seiten, wo ich nachschauen kann, wo es in der naehe turkische discotheken oder Bars hat..?

bin mit google nicht sehr weit gekommen.

wurde mich freuen, wenn jemand erfahrung damit hatte oder nahere informationen hat.

vielen Dank

becksgold 26.03.2004 23:34

Kenn ich ...
 
PTT nin karsisinda durunca sag tarafinda Kasap var

Onun yan Cattesinde hemen Petrol Offisinin karsisinda Ahmet Abinin Bari var

Benim Adimi söyle ... Problemsiz sokarlar

haydut007 31.03.2004 10:24

Iki sorucuk :)
 
&ltKan gölü haline dönen ülkelere ve bunlarin toplumsal yasayislarina.&gt

Hangi toplumu kast ediyorsun ???

&ltKendisi ile barisik olmayan insanlar toplumlari ile nasil barisik olsunlar ki...?&gt

Yine anyi soru, kimlerden bahsediyorsun, yoksa sadece genelinden mi konusuyorsun ???

Cevaplarsan cok sevinirim...

Eyvallah

Fatih

dayioglu 31.03.2004 23:10

ja bende gecen oraya uramak istemistim..
 
...ama adamcas iflaz etmiz kapatmis...:-((...lol

123serra1978 03.04.2004 03:46

na dann....
 
...können wir ja alle beruhigt weiter studieren ;-)

13.04.2004 10:08

FOLKLORE-LABEL KALAN MÜZIK
 
Hasan Saltiks musikalischer Widerstand

Seit kurzer Zeit öffnet sich die türkische Gesellschaft für ihre ethnischen Minderheiten. Dass die Kultur der Kurden, Syrianer oder Ladinos jetzt wieder entdeckt wird, ist auch ein Verdienst des ehemaligen Widerständlers Hasan Saltik, der sich mit seiner Plattenfirma Kalan Müzik den musikalischen Artefakten Anatoliens widmet.



Kalan-Chef Saltik: "Die ethnischen Kulturen Anatoliens sind wieder sehr lebendig"
Ursprünglich war Hasan Saltik einfach nur auf Protest aus, auf Widerstand mit allen klingenden und singenden Mitteln. Das war in den achtziger Jahren. In der Türkei war da gerade mal wieder das Militär an der Macht, bestrebt, das säkular-nationalistische Erbe Kemal Atatürks gegen die erstarkende islamistische Reformbewegung zu verteidigen. So zumindest damals die Lesart der Generäle. Dass die Junta bei der Gelegenheit auch gleich noch beinahe ungehemmt gegen rebellische Kurden, linke Intellektuelle, aufbegehrende Arbeiter und unbotmäßige Künstler vorgehen konnte, war ein zwar nicht explizit geplanter, aber den Generälen durchaus willkommener Nebenaspekt der Diktatur.

Hasan Saltik war einer der Unbotmäßigen. Er leistete Widerstand auf seine Art und veröffentlichte linke Protestmusik. Zunächst ausschließlich türkische, dann auch kurdische und armenische. Die Veröffentlichungen seines Istanbuler Underground-Labels waren schon bald nicht nur landesweit quer durch alle Bevölkerungsschichten gefragte Äußerungen des musikalischen Widerstandes, sie begründeten auch eine Firma, die mittlerweile weltweit Kultstatus hat: Kalan Müzik.

Dass es überhaupt so weit kommen konnte, verdankt Saltik einer besonderen türkischen Eigenart, die die letzte Militärdiktatur am Bosporus ein wenig von Juntas in anderen Weltgegenden unterschieden hat: das Bestreben der Generäle, den rechtsstaatlichen Schein zu wahren. Das türkische Militär versteht sich seit ihrer Gründung als Behüter der türkischen Republik und als Verteidiger der durch Kemal Atatürk definierten Grundwerte der modernen Türkei - zu denen eben auch die Rechtsstaatlichkeit gehört.



Kalan-CD "Süryaniler": Booklet in mehreren Sprachen
"Das unliebsame Label einfach dicht zu machen, ging demnach nicht, vielmehr mussten die Behörden jede einzelne Veröffentlichung in einem ordentlichen Verfahren gerichtlich verbieten lassen. Da die Justizbürokratie in der Türkei aber auch nicht schneller arbeitet als in unseren Breiten, entwickelte sich ein munteres Katz-und-Mausspiel, an dessen Ende zumeist beide Parteien gewonnen hatten.

Hasan Saltik erinnert sich beinahe wehmütig zurück an diese Tage: "Wir waren immer sehr schnell. Die Zeitspanne, die die Behörden benötigten, um eine Platte zu verbieten, reichte in den meisten Fällen, um die komplette Auflage zu verkaufen, bevor die Verfügung bei uns ankam. Die Leute wussten von der bevorstehenden Veröffentlichung, warteten oft schon seit Wochen gespannt darauf, und wenn sie dann kam, stürmten sie die Läden."

Resultat: Auflage verkauft, Hasan zufrieden. Platte rechtskräftig verboten und Weitervertrieb unterbunden, Militär zufrieden. Ärgerlich war das Spielchen natürlich trotzdem für Saltik, der in manchen Monaten mehr Tage vor Gericht als in seinem Büro verbringen musste.

Als das Militär schließlich in die Kasernen zurückkehrte und die Türkei sich erneut zu einer Demokratie wandeln ließ, gründete Saltik 1991 als Nachfolgerin des Underground-Labels die Plattenfirma Kalan Müzik und erweiterte seine Produktpalette. Schon zu Zeiten der Junta hatte er neben linker türkischer Protestmusik auch Platten in kurdischer Sprache herausgebracht - ein klarer Verstoß gegen das Jahrzehnte lang gesetzlich verankerte Grundprinzip des türkischen Nationalstaates, das die Existenz von nicht-türkischen Minderheiten in Anatolien schlicht leugnete, und deshalb auch deren Sprachen und Kulturen nicht anerkannte. Minderheiten, die sich erdreisteten auf ihrer eigenen Sprache und Kultur zu bestehen, wurden im besten Falle ignoriert, in gravierenden Fällen - wie dem der Kurden - aber auch mit allen Mitteln verfolgt.



Folklore-Gruppe Kardes Türküler: Anatolische Volksmusik neu entdeckt
Hasan Saltik konzentrierte sich nun zunehmend auf die Musik dieser Minderheiten - und fand sich damit prompt erneut in Opposition zum mittlerweile wieder demokratischen türkischen Staat wieder, der nur sehr zögerlich bereit war - und es immer noch ist - seine ethnischen Minderheiten als eben solche zu akzeptieren.

Auf der Suche nach den fast schon verlorenen musikalischen und kulturellen Schätzen Anatoliens leisten Saltik und seine Mitarbeiter seitdem dennoch Erstaunliches.

Wer wie Hasan Saltik weniger an Scherben und Ruinen als vielmehr an lebendiger Überlieferung verschollener Kulturen interessiert ist, muss mühselig kreuz und quer durchs Land ziehen und in die hintersten Bergdörfer einfallen. Kulturelle Archäologie könnte man das nennen, und in der Tat beobachten Universitäten in mehreren europäischen Ländern und in der Türkei sehr gespannt, was das Kalan-Label so alles zu Tage fördert. Fündig wird Saltik immer wieder, obwohl es den Minderheiten in der Türkei über Jahrzehnte hinweg nicht nur verboten war, ihre Sprache zu sprechen, sondern auch Aufzeichnungen ihrer eigenen Sprache oder Musik zu besitzen.

Die Fundstücke werden aufwändig verpackt und dann auf einen Markt geschickt, der längst weltumspannend ist. Zu CDs wie dem Doppelalbum "Süryaniler" liefert Kalan bis zu hundertfünfzig Seiten umfassende Büchlein mit. "Süryaniler" ist eine Sammlung von religiösen und folkloristischen Liedern der Syrianer, die auch heute noch in der an Irak und Syrien angrenzenden Bergregion der Türkei leben und dort immer wieder unter der Verfolgung durch ihre kurdischen Nachbarn leiden müssen. In mehreren Sprachen informiert das Booklet über die Geschichte der Syrianer oder Syrischen Christen - die Syrische ist eine der ältesten christlichen Kirchen -, ihre Kultur und ihre Lieder. Akribisch analysiert der Text Einflüsse in die Musik und geht dabei weit in der Zeit zurück.

Akribisch baut das Kalan-Label sein musikhistorisches Archiv weiter und weiter aus. Manches Liedgut schien schon unrettbar verloren, wie die Musik der Ladinos, der sephardischen Juden, die 1492 aus Spanien vertrieben worden waren und im Osmanischen Reich eine neue Heimat gefunden hatten. Ihre Sprache ist ein seltsam antiquiert klingendes Spanisch, wie es um die Zeit von Cervantes auf der iberischen Halbinsel gesprochen wurde, ihre Musik eine an- und aufrührende Melange aus klassischer iberischer Folklore, arabischen, türkischen und griechischen Elementen und einer Traurigkeit, die an den Fado Portugals erinnert. Auch "Yahudice", das Ladino-Album, kommt mit dem Kalan-typischen sorgsam zusammengestellten Begleitbuch.



Kalan-CD "Yahudice": Vergessene Kultur der Ladinos
"Mittlerweile wandelt sich das politische Klima in der Türkei erneut. Das Land nimmt Abschied vom rigorosen Nationalismus der Vergangenheit und wendet sich mit neu erwachtem Interesse der lange unterdrückten Vielfalt innerhalb der eigenen Grenzen zu. Das ist nicht zuletzt ein Verdienst von Kalan Müzik. Saltik: "In den letzten Jahren unterstützen uns nicht nur die türkischen Massenmedien, auch Politiker und Angehörige der etablierten Gesellschaft orientieren sich neu und entdecken Anatoliens Geschichte und seine Kulturen wieder."

In dem Maße, in dem die türkische Gesellschaft sich öffnete, wandelte sich auch der Anspruch der Plattenfirma an sich selbst. Aus der linken Untergrundklitsche wurde das etablierte Plattenlabel, das mit schöner Regelmäßigkeit musikhistorische Kleinodien ausbuddelt und zum Bewahrer der anatolischen Kulturen geworden ist. Dass diese sich nun selbst wieder entdecken, erfüllt Saltik mit besonderer Freude. "Die ethnischen Kulturen Anatoliens mögen lange Zeit unterdrückt gewesen oder gar vom Aussterben bedroht gewesen sein, doch nun sind sie wieder sehr lebendig. Es sind vor allem junge Menschen, die neugierig auf die eigenen Wurzeln geworden sind und von sich aus die eigene Geschichte und Kultur weiter erforschen."

So wie Kardes Türküler, eine Gruppe hoch begabter junger Musiker, die die verschiedenen Volksmusiken Anatoliens neu entdeckt und auf ihre Weise arrangiert und interpretiert. Ihnen kommt es vornehmlich darauf an, die Gemeinsamkeiten herauszuarbeiten, zu zeigen, dass die verschiedenen Kulturen sehr viel mehr miteinander verbindet als nur der gemeinsame Lebensraum. Eher nebenbei ist die Gruppe dabei zu einem der großen Kassenmagneten Kalans geworden. Auch im Ausland.

Überhaupt finden die Produktionen aus dem Hause Kalan längst auch grenzüberschreitend Beachtung. Was Saltik zwar freut, ihn aber auch gelegentlich verärgert. Insbesondere immer dann, wenn seine Produktionen von westlichen Kritikern oder Händlern der Sparte "World Music" zugeschlagen werden. Der Terminus sei Ausdruck herablassender angelsächsischer Arroganz, schimpft er dann, und bezeuge einen latenten Rassismus, der die anglo-amerikanische Popkultur gegen den Rest der Welt stelle und geflissentlich ignoriere, dass der Rest der Welt schon Kultur gehabt habe, als in Nordeuropa noch die Erdhöhle als Eigenheim diente.

Dabei outet sich Saltik bei Gelegenheit gern als waschechter Rockfan, der seit frühester Jugend auf Led Zeppelin und Pink Floyd steht. Dass Kalan Müzik trotzdem keine anatolischen Rockgruppen im aktuellen Programm hat, hat daher auch weniger mit seinen musikalischen Vorlieben als vielmehr mit seiner Einschätzung zeitgemäßer türkischer Rockmusik zu tun: "Ich habe einige Male versucht, türkische Rockgruppen zu fördern. Doch türkische Musiker sind einfach noch nicht so weit. Die überwiegende Mehrheit kopiert einfach blind englische oder amerikanische Gruppen, es fehlt die Eigenständigkeit."

Zufrieden ist Hasan Saltik mit dem Erreichten noch lange nicht. "Die kulturelle und geschichtliche Vielfalt und Bedeutung Anatoliens ist immens, aber in Europa und Amerika kaum bekannt. Wir wollen dem Rest der Welt ein wenig davon vermitteln, was Anatolien und den Mittleren Osten kulturell ausmacht." Das klingt, als sei von Kalan Müzik noch viel zu erwarten.

der spiegel

nazliceylanim 16.04.2004 23:49

en cok sevdiginiz
 
gelenegimiz nedir sizin icin ?

sevgilerle NazLI

istanbullu73 01.05.2004 23:56

Bagdat Caddesi
 
Ben bu mekanda büyüdüm ve her zaman Bagdat Caddesi`nin asigi olarak kalacagim.

ts 04.05.2004 22:47

Lösung für Rentenproblem in Deutschland
 
Es ist wissenschaftlich erwiesen, wenn Fernsehen ein Tag ausfällt steigt die Geburtenrate....:-)

Also, es soll jedes Jahr Fernsehsendungen eine Woche pause machen. "Fernsehfrei Woche" einführen.

Was meint ihr dazu?

abouhabib 10.05.2004 18:38

Berlin=Ausland?
 
LEBEN


Es ist schwer zu leben in einer Stadt, in der eine dicke Goldkette oder die neuesten Nikeschuhe mehr zum Ansehen beitragen als ein guter Beruf oder gute Noten in der Schule. Es ist schwer zu leben in einer Gesellschaft, die von Neid und Egoismus geprägt ist und in der der Drang zur Selbsterhaltung als oberste Priorität soziale Verhaltensweisen verdrängt.
Ein Blick auf die Strassen zeigt die vielerorts verwarlosten Verhältnisse auf: hier vertickt ein 14Jähriger Gras, dort zieht eine Gruppe Jugendlicher Handys und Markenklamotten ab, hier kommen Sozialhilfeempfänger mit nagelneuen BMWs die Straße entlanggebraust, eine Straße weiter verprügelt jemand seine Frau, weil diese ohne Bescheid zu sagen die Wohnung verlassen hat.
Väter schlagen ihre Töchter, ohnmächtig gegen den angeblichen Sittenverfall ihrer Kinder, welcher in Wahrheit nur Integration in die lokale Gesellschaft ist. Es ist schwer für viele von uns in einem Land zu leben, welches nicht die Heimat aber unser Zuhause geworden ist.
Es ist ein Zuhause, das vielen von uns dennoch fremd ist. Die Toleranz hat in vielerlei Hinsicht ihre Grenzen. Man wird gedulded, jedoch nicht akzeptiert. Obwohl man hier geboren ist, die Sprache meist besser Spricht als die eigene Muttersprache und obwohl man die Staatsangehörigkeit besitzt, stößt die immer und immer wieder gepredigte Toleranz mit dem beschränkten Horizont deren zusammen, die zu sein vorgeben, es aber nicht sind. Klischees werden 100%tig erfüllt, müssen erfüllt werden weil keine andere Chance besteht. Das Aussehen klebt an einem wie eine Klette und es ist vollkommen klar, warum dich der Türsteher vor der Disco abweist und Dir Deinen Spaß nicht lässt, es ist vollkommen klar warum die alte Dame an der Bushaltestelle von Panikattacken ergriffen wird sobald Du Dich näherst und es ist klar warum Du im Supermarkt ständig vom Ladendetektiv verfolgt wirst und warum du vom Busfahrer als einziger nach der Fahrkarte gefragt wirst.
Duldung ohne jegliche Akzeptanz. Die schwachsinnige schwarz-weiße Weltanschauung. Weiß ist gut, schwarz ist böse. Klischee. Die Forderung nach Toleranz wird laut, doch Toleranz und Akzeptanz uns gegenüber sind nicht erreicht nur weil die Leute in unseren Läden Döner essen oder Mokka trinken.
Parallelgesellschaften entstehen, es gibt Leute die seit 25 Jahren hier leben ohne einen vernünftigen Satz auf deutsch zustande zu kriegen. Wozu auch? Neukölln, Kreuzberg, Wedding, Schöneberg sind die besten Beispiele für über hohe Arbeitslosigkeit, mangelnde Deutschkenntnisse und eine unglaublich hohe Kriminalitätsrate.95% Ausländeranteil an Schulen sprechen eine deutliche Sprache. Was hat der deutsche Durchnittsbürger hier verloren? Was will er hier? Er zieht weg. Verständlicherweise. Wir ziehen ja auch nicht nach Marzahn oder Hellersdorf. Wir gehen nicht mal dorthin. Verständlicherweise. Wozu auch? Das ist nicht unser Stadtteil, nicht unsere Gesellschaft. Wir leben in unserer Parallelgesellschaft mit arabischen und türkischen Banken, Supermärkten, Kaufhäusern, Reisebüros, Cafes, Moscheen, Autohäusern, Tankstellen, Kinos und Schwimmbädern. Hört sich alles perfekt an. Doch eine Frage bleibt offen:
Wie sollen wir uns so jemals integrieren?

10.05.2004 22:52

HALLO, ich singe, brauch euer feedback!
 
Türken singen in Deutschland auf deutsch:
ich singe auch aber in englisch:
... Mein name ist Ogün!

A.Junior mein Zukünftiger Künstlername :)

ich singe R"n"B, meine erste Single ist fertig und die zweite folgt. Anhören könnt ihr es unter "ww.drumsetboulevard.de" unter Songs, dann A.Junior ;)

schreibt doch bitte ins Gästebuch unserer Homepage, was ihr davon haltet...Was ihr dazu meint und so, würde uns weiter helfen, feedbacks zu bekommen :)

danke im voraus

selamlar

A.Junior

nazliceylanim 11.05.2004 03:37

desene komsu sayiliriz :) o.T.
 
ohne Text

nazliceylanim 11.05.2004 03:43

:))))
 
sag mal, welche wissenschaft soll das bitte erwiesen haben?

es soll ja menschen geben, die wirklich die bild- zeitung, für lesenswert und wissenschaftlich halten ;))


und irgendwie finde ich , dass diese angebl. wissenschaftliche aussage eher dem bild-zeitungs-unwissen zuzuordnen ist ;))


sevgilerle NazLI

nazliceylanim 11.05.2004 04:14

......
 
du hast in deinen beitrag die realität sehr gut dargestellt....

nun möchte ich auf deine frage eingehen......

sollen wir ausländer uns überhaupt integrieren?

bedeutet denn die inegration nicht... die aufgabe kulturspezifischer und religiöser werte und normen?
bedeutet integration nicht, das leugnen der eigenen abstammung sowie der eigenen herkunft?

muss ich meine haare blond färben, bockwurst mit weissbier zu mir nehmen, um ein voll akzeptiertes mitglied dieser gesellschaft zu sein?

müssen wir verdeutschen, um
für voll wahrgenommen zu werden?

weisst du, egal was du machst....egal wie deutsch du auch bist...dein ausländischer name wird immer ein dorn im auge der, nach integration schreienden, deutschen sein....

klar gibt es asoziale ausländer,
nur was ich nie verstehe, warum werden immer wieder solche ausnahmen in der öffentlichkeit
als vertreter der ausländer gesehen?
genau, weil sie uns so sehen wollen....niemand redet gerne über die lieben, erfolgreichen etc. ausländer....
es gibt bei den deutschen viel asozialere menschen...doch die deutschen haben es schon immer gut verstanden den schein zu wahren....

böse, kranke, intolerante , gute , liebe etc. menschen gibt es in jeder ethnischen gruppe....
die menschlichkeit ist unabhängig von rasse und glauben....

jeder mensch sollte sich treu bleiben....wer sich integriert kann nicht wirklich seiner selbst treu sein.......

gegen diese revierbildungen bin ich schon lange...doch ich kann beide seiten gut verstehen....es herrschen leider immernoch berührungsängste, die leider durch die meisten medien verstärkt werden....
auch die sprachliche barriere führt zu einer divergenz zwischen den menschen...

ich bin gegen das gegeneinader und nebeneinander leben.....

wir sollten anfangen miteinander zu leben...den menschen so zu nehmen wie er ist, und nicht so wie wir ihn gerne haben würden....und das kann nur dann erfolgen, wenn wir anfangen miteinander zu reden, lernen zuzuhören.....
doch damit diese verständigung klappt dürfen keine sprachlichen barrieren vorhanden sein....nur dann können stück für stück die anderen barrieren gesprengt werden.



sevgilerle NazLI

derkahn 18.05.2004 20:28

Olympia 2012: Aus für Istanbul & Leipzig
 
Heute sind in der Vorentscheidung die Städte Leipzig, Istanbul und Havanna rausgeflogen.

Das beste das Deutschland passieren konnte ist dass Leipzig rausgeflogen ist. Ich glaube nicht dass eine Ostdeutsche Stadt heutzutage einen internationalen Event (mit ausländischen Sportlern, ausländischen Besuchern usw) beherbergen kann. Ob sich das bis 2012 geändert hätte?

Istanbul ist leider wiederholt rausgeflogen.

garakedi 21.05.2004 12:26

Der Unterschied zwischen Franzosen und D
 
Der provinziell ungeschliffene und das grobianisch-machistische Deutscher moralisch imprägniert steht nur auf Authenzität, alles anderer stellt für ihn Unecht und Tarnung dar. Als Ehrlichkeit getarnter Unehrlichkeit nimmt unglaublicher Ausmaße, wenn jemand aus der Reihe tanzt oder gar wagt einer Rolle zu spielen.
Die sozialen Tugenden wie Witz, Charme, Takt, Esprit und Eleganz, übrigens das sind meistens aus dem Französischen stammende Worte und nicht ohne Grund. In Frankreich pflegt man Stil, Elegance, Rationalität und die Sprache. Man empfindet einen Menschen als liebenswürdig, wenn er eine Rolle spielt, während man in Deutschland als Falschheit beklagt, zeigt dies für einen Franzosen, dass der Mensch gelernt hat, zu sich durch einer Rolle Distanz zuhalten. Die Regeln der Höflichkeit wie Madame, Monsieur oder Bonjour ist Pflicht für jeden. Der Alltag des Franzosen wird durch ständig strahlende Sonne konventioneller Freundlichkeit überglänzt. Dagegen wirken die Deutschen wie rauer Ostgoten mit ein Handy, die nur Autos liebt, weiß nicht was gutes Essen bedeutet.

GaraKedi

carmencitta 21.05.2004 16:41

Rülps
 
Ich darf das.
Bin nämlich Deutsche.

Übrigens, habe eben ausgezeichnet gegessen.
Schmatzend nen Döner verschlungen.

22.05.2004 19:09

Iskence Kültürü
 
<a href="redirect.jsp?url=http://uhpdistro.webcindario.com/tortura%20irak.htm" target="_blank">http://uhpdistro.webcindario.com/tortura%20irak.htm</a>


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